Gigantisches Treffen der Ahmadiyya Muslim Jamaat mit 250 Zelten auf dem Flugplatzgelände
Dreitägige Jalsa Salana mit 40.000 Muslimen verlief ohne Zwischenfälle
Mendig. Verkehrsmäßig ging nichts mehr in und um Mendig, denn fast alle Straßen waren hoffnungslos verstopft mit Stauwartezeiten von bis zu eineinhalb Stunden. Grund dafür war die 48. Jalsa Salana (jährliches Treffen) der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) mit etwa 40.000 Teilnehmern zum ersten Mal auf dem Mendiger Flugplatzgelände.
Die Logistik dafür war enorm, denn einige hundert ehrenamtliche Muslime richteten den Flugplatz in etwa zwei Wochen entsprechend her. Da wurden für das dreitägige Treffen etwa 250 Zelte, darunter 15 Großzelte, aufgebaut und eingerichtet. Das gigantische Hauptzelt für Reden, Predigten und Gebete, durfte nur ohne Schuhe betreten.
Ferner musste das riesige Gelände, Männer und Frauen waren in zwei Bereichen getrennt, mit überdimensionalen Stromgeneratoren versorgt und die Abwässer in gewaltigen Leitungen entsorgt werden.
Und wer in das abgesperrte Gelände wollte, Besucher waren übrigens willkommen, musste wie in Flughäfen durch eine strenge Sicherheitskontrolle. Und nicht nur deshalb gab es laut Polizei keinerlei Vorfälle, die Großveranstaltung verlief total friedlich und diszipliniert ab.
Aber warum trugen alle Muslime weiß? „Der Freitag ist für uns ein Feiertag wie bei den Christen der Sonntag und daher wird festliches weiß getragen“, erklärte gegenüber Blick aktuell Dr. Telha Razaq, AMJ-Pressesprecher aus Frankfurt, wo die Gemeinschaft, sie hat etwa 50 000 Mitglieder, ihren deutschen Hauptsitz hat.
Ziele dieses Events in Mendig waren sich religiös weiterzuentwickeln, dieses Wissen zu vertiefen und durch gegenseitiges Kennenlernen die brüderlichen Banden in dieser Gemeinschaft zu stärken, heißt es in einer AMJ-Mitteilung.
Gigantisch war nicht nur die Veranstaltung selbst, sondern auch das Programm, das immer bereits um 4.30 Uhr mit gemeinsamen Gebeten begann und dann u.a. in Rezitationen aus dem Koran, Ansprachen, Gedichten und Vorträgen mündete und mit einem Gebet um 21 Uhr endete.
Die Jalsa Salana ist auch eine Art Messe, aber ohne Firmen und Kommerz, denn hier präsentiert und informiert nicht nur die AMJ sondern auch ihre fast 15 Organisationen.
Und wo übernachteten dann die vielen Gläubigen? „Viele fahren nach Hause oder übernachten in eigenen Zelten, Wohnwagen, Wohnmobilen oder in den Schlafzelten“, erläuterte Dr. Telha Razaq.
Übrigens: Die Ahmadiyya Muslim Jamaat betont, dass sie im Einklang mit dem deutschen Grundgesetz steht und alle Menschen gleich sind. Um das zu unterstreichen wurde zu Beginn der Jalsa Salana die deutsche Flagge und die aller Bundesländer gehisst und von vier Männern „bewacht“.
„Innerhalb der AMJ ist der Bildungsgrad der Frauen höher als der der Männer“, heißt es und weiter: „Aufgrund der körperlichen Bewegungen im islamischen Gebet, wie der Niederwerfung, ist ein gemeinsames Gebet in gemischten Gruppen unpraktisch.“
Homosexualität wird als nicht gottgefällig angesehen, dennoch behandele die AMJ solche Menschen mit Respekt, da es ihre eigene Angelegenheit ist und daher keinesfalls zu Gewalt gegen Homosexuelle aufgerufen wird.
Und auch deswegen sagen einige andere Gemeinden, dass die AMJ keine muslimische Gemeinschaft sei. HEP
Man geht mit der Zeit, benutzt die neuen Medien und stellt sie stolz vor. Nutzt Handys, Tablets und Computer, aber die Neuzeit wird konsequent abgelehnt wenn es um Frauenrechte geht: strikte Geschlechtertrennung. Da soll zum Wohle der Frauen sein (so wird gesagt). Aber zum Zeugen werden sie aus ihrer Isolierung geholt, damit sich der Mann 'abreagieren' kann. Da passt nicht in unsere heutige Zeit, sondern ist in der 'Steinzeit' stehengeblieben.
Warum hier immer die Trennung von Mann und Frau bei der Religionsausübung so kritisiert wird, ist mir schleierhaft. Vor 60 Jahren gabs das in katholischen und evangelischen Kirchen auch.