In Altenahr wurde das traditionelle Burgenfest gefeiert
Ein Weinort „im Wandel der Zeit“
Altenahr. Die Burgruine Are hoch über dem Weinort Altenahr ist der ganze Stolz der Ortsgemeinde sowie das Wahrzeichen der Mittelahr. Das gilt es nicht nur aufwendig zu erhalten, zu pflegen und instandzusetzen, sondern ebenso zu schützen. So hatte sich der Arbeitskreis rund um das Burgenfest kurzfristig dazu entschlossen, das spektakuläre Feuerwerk am Samstagabend abzusagen, da die Gefahr eines Wald- oder Flächenbrandes aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Dürre einfach zu groß gewesen wäre.
Als die Vorsitzende des Verkehrsvereins „Weinort Altenahr“, Eva Flügge, dies bei der Eröffnung des Burgenfestes bekannt gab, hatten alle Verständnis für die Entscheidung und freuen sich, wenn sie im Oktober bei den Weinfestwochenenden mit einem imposanten Feuerwerk entschädigt werden. Im nächsten Jahr wird es auch wieder ein Feuerwerk mit Blick auf die romantische Burgruine Are geben.
Das Burgenfest, das im nächsten Jahr bereits seit 20 Jahren immer am ersten Wochenende im August gefeiert wird, begann bereits am Freitagabend mit der Präsentation des Burgweins auf der Terrasse am Fuß der Pfarrkirche Maria Verkündigung. Bevor die Altenahrer Weinmajestäten den Burgwein „Theoderich von Are“ vom Weingut Sermann und den Burgwein „Burg Are“ der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr vorstellten, stimmten die Musiker des Blasorchesters Altenahr unter der Leitung von Dieter Bergmann die zahlreichen Gäste mit einer offenen Probe auf das beginnende Burgenfest ein. Da hatten auch die Gastronomen in der für den Autoverkehr bereits gesperrten Brückenstraße die Tische und Bänke herausgestellt und mit Strohballen aufgelockert, um so die Gäste im urigen Ambiente des Mittelalters zu bewirten.
Die Burgweine erfreuten nicht nur die Kehlen der Festgäste, sondern brachten auch noch so manchen Euro in die Kasse des Förderkreises „Burgruine Are“, da je verkaufter Flasche ein Euro der Pflege und Unterhaltung der bedeutenden Burganlage zugutekommt. Am Samstagmittag um 12 Uhr, mit dem Glockenschlag der Turmuhr an der Pfarrkirche, war es dann soweit: Der Weinort Altenahr präsentierte sich wieder im „Wandel der Zeit“. Da waren es die Edelleute, Knechte, Mägde, Ritter und die jungen Landsleute, die die Treppe an der Pfarrkirche bevölkerten und die bereits wartende Menge mit Jubelschreien begrüßten.
Flügge dankte im stolzen Gewand der Edelfrau den Sponsoren, der Kreissparkasse Ahrweiler sowie der Volksbank RheinAhrEifel, und allen Helfern sowie den Mitgliedern im Arbeitskreis „Burgenfest“, die allesamt für den seit Jahren erfolgreichen Festverlauf stehen. Auch Ortsbürgermeister Rüdiger Fuhrmann erinnerte an das Ehrenamt, das hier in vorbildlicher Weise gelebt wird. Den offiziellen Part der Eröffnung des Burgenfestes übernahm die charmante Weinprinzessin Johanna Thielen, indem sie ihren gefüllten Pokal mit dem Burgenwein erhob.
Nachdem das Blasorchester Altenahr unterhalb der großen Kirchentreppe nochmals aufspielte, waren es die kleinen Landsleute der Kita St. Josef, die mit ihren Erzieherinnen einen mittelalterlichen Tanz aufführten. Auch die mittelalterliche Tanzgruppe Saltamus Gaudio, deren Ruf weit über die Ortsgrenzen reicht, erfreute die Festgäste mit ihren Tänzen. Vor ihrem Lager auf der Mönch-Terrasse waren sie im Lauf des Burgenfestes immer wieder bei ihren Tänzen zu bestaunen.
Im Wandel der Zeit war so auch der Keltenstamm „Sugambrer“ ein Anziehungspunkt auf der Terrasse mit Erbsenspucken, Burgbelagerung oder dem beliebten Stockbrotbacken sowie der Zaubershow. Am Samstagabend war es auf der Festmeile vom Café Caspari bis zur großen Ahrbrücke so richtig voll. Als der bekannte Feuerteufel von Are alias Mathias Görtz die Flammen in die beginnende Dunkelheit spuckte, gab es auf der Terrasse kaum noch Stehplätze.
Aber auch musikalisch bot das Burgenfest das ganze Wochenende viel von der traditionellen Musik: vom Altenahrer Blasorchester über die Ahrhüttener Musikanten bis hin zur mittelalterlichen Lebensfreude der Gruppe Porcae Pallere, den „Sauenscheuchern“. Wobei sich wieder andere am vielfältigen Repertoire des Singer und Songwriters Mathias Nelles (Köln) oder der musikalischen Reise des „Swinging Saxophon“ erfreuten.
Wer sich trotz der Hitze der geführten Wanderung hinauf zur Burgruine Are anschloss, der wurde mit der erzählten Geschichte und tollen Ausblicken belohnt. So verzückte der Weinort Altenahr „im Wandel der Zeit“ das gesamte Wochenende über wieder all die Festbesucher und Hotelgäste, die sich bestimmt auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr freuen. UM