Live-Glockenguss faszinierte hunderte Schaulustige
Grafschafter Jubiläumswochenende in Ringen mit feurigem Spektakel
Neue Gedenktafel zur Partnerschaft mit Terres-de-Caux enthüllt
Grafschaft-Ringen. Seit einem halben Jahrhundert besteht in diesem Jahr die Gemeinde Grafschaft in ihrer heutigen Form. Trotz anfänglicher Skepsis beim ein- oder anderen Beteiligten, entwickelte sich hieraus eine Erfolgsgeschichte. Grund genug, das runde Jubiläum ausgiebig zu feiern. Das tat man im Jahresverlauf auch in den verschiedenen Grafschafter Dörfern auf ganz unterschiedliche Weise, bevor unlängst in Ringen, wo auch die Gemeindeverwaltung ansässig ist, sozusagen die „Hauptjubiläumsfeier“ stattfand. Mit reichlich Kultur, Völkerverständigung und vor allem dem sehenswerten Spektakel des Live-Glockengießen zog man zahlreiche Besucher und Schaulustige an.
Jubiläumsglocke wiegt 284 Kilogramm
Gleich fünf Glocken waren es schließlich, die von der Glockengießerfamilie Schmitt aus Brockscheid gegossen wurden - eine davon als Jubiläums-, Freundschafts- und Friedensglocke anlässlich des 50. Gemeinde-Geburtstags. Mit einem Gewicht von 284 Kilogramm war sie zudem das schwerste und imposanteste Exemplar. Auch die Kinder der Grafschafter Grundschulen staunten nicht schlecht, als die entsprechenden Glocken-Formen in die Erde gegraben wurden, in die man später rund 650 Kilogramm flüssige Bronze bei über 1.200 Grad goss. Das ging auch den 21 Gästen aus der Grafschafter Partnergemeinde Terres-de-Caux mit Bürgermeister Jean-Marc Vasse an der Spitze nicht anders, für die das gesamte Procedere ins Französische übersetzt wurde. Schillers „Die Glocke“, auf den Punkt vorgetragen von Schauspielerin Alice Hoffmann, passte in diesen Kontext perfekt. Für den musikalischen Part sorgte das Are-Gymnasiums, der Bölinger Liederkranz, die Musikfreunde Lantershofen und das Quintett Rondo Vocal. Sonntag stellten die Vereine des Ortsbezirks ihre Aktivitäten vor, während das Team des Bauhofs das Ausgraben der Glocken unterstützte.
Glockenweihe am 1. Dezember in Ringen
Dann wurde gewogen und schließlich durfte Toni Palm als jahrzehntelanger Kommunalpolitiker die erste Glocke mit kräftigem Schlag erstmals erklingen lassen. Sie ist der heiligen Ursula gewidmet und wird, gemeinsam mit einer Glocke zu Ehren des Märtyrerbischofs Eduard Profittlich, am 1. Dezember von Weihbischof Robert Brahm in der Ringener Kirche geweiht. Dort werden sie in der Neujahrsnacht erstmals zu hören sein. Kleinere Glocken läuten künftig in Terres-de-Caux, im Winzerverein Lantershofen und bei den Schönstätter Marienschwestern in Maria Rast bei Euskirchen. Apropos Terres-de-Caux: im Rahmen des Jubiläums-Wochenendes wurde am Ringener Rathaus auch eine Gedenktafel enthüllt, die nicht nur Informationen zur französischen Partnergemeinde, sondern auch über die seit fast 45 Jahren bestehende, völkerverständigende Partnerschaft der beiden Gemeinden informiert - via QR-Code auch bilingual.