Bad Breisig. Es war eine gelungene Premiere: Erstmals in der Geschichte des beliebten Bad Breisiger Zwibbelsmaats fand die Eröffnung bereits am frühen Freitagabend statt. Am Veranstaltungsort hat sich jedoch nichts geändert und so konnte Stadtbürgermeister Marcel Caspers wieder zahlreiche Vertreter aus Politik, Vereinen und Gesellschaft im Feuerwehrgerätehaus in der Zehnerstraße begrüßen. Dem Stadt- und VG-Chef oblag neben der Eröffnung auch der obligatorische Fassanstich. Dies gelang perfekt und unter den Klängen der Fidelen Lähmdeuwele floss das erste (offizielle) Bier des Abends. In seiner Rede ging Caspers schließlich auf die jahrhundertealte Tradition des Zwibbelsmaates ein und erläuterte einige interessante Details zur Geschichte des Festes und zum aktuellen Programm. Dabei ging er auch auf das weithin sichtbare Highlight der diesjährige Zwibbelsmaat-Auflage ein: Das 24 Meter hohe Riesenrad am Rheinufer im Kurpark. Der Oberbürgermeister schlug aber auch nachdenkliche Töne an. Angesichts der angespannten Sicherheitslage im Land sei ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept erarbeitet worden. „Wir lassen uns das gesellschaftliche Leben nicht nehmen“, so Marcel Caspers. Kleine Grußworte entrichteten auch die CDU-Landtagsabgeordnete Petra Schneider und die Kreisbeigeordnete Christina Steinhausen.

Allzu weit wollte aber keiner der Redner gehen - denn beim Zwibbelsmaat steht das Feiern im Vordergrund. Genauer gesagt: „Wöhle, maggele und fiere“, denn so lautet das Motto des Marktes Angesichts des tollen Angebots der unzähligen Händler und Schausteller fällt die Umsetzung des Mottos leicht. Denn neben den namensgebenden Blumenzwiebeln gibt es so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Vom Nudelholz über den Besenstiel bis hin zu Backformen und schicker Kleidung ist alles dabei. Besonders schön ist das echte Marktfeeling, das die Händler aus ganz Deutschland vermitteln. Eine echte französische Salami kauft man nicht blind, sondern erst nach ausgiebigem Probieren. Das macht den Zwibbelsmaat zu einem Markt zum Anfassen, Erleben und Schmecken. Stöbern und Kaufen konnten die Besucher übrigens auch bei den Kindergärten, die attraktive Basare veranstalteten. Wie auf einer Kirmes üblich, gab es neben dem Riesenrad auch einige rasante Fahrgeschäfte. Gerade diese Vollständigkeit machte den Zwibbelsmaat auch in diesem Jahr wieder zu einem Treffpunkt für die ganze Familie. Vor der Tourist-Info wurde Hand in Hand mit den Vereinen ein abwechslungsreiches Programm mit Live-Musik, Kinderanimation und Lichtjonglage auf die Beine gestellt. Auch das Wetter spielte mit: Waren Freitag und Montag eher kühl, kamen die Besucher am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein in Scharen. Angesichts zweier weiterer großer Feste am Rhein, dem Weinfest in Remagen und dem Barbarossamarkt in Sinzig, war dies keine Selbstverständlichkeit.

Viele kleine Details machen den Zwibbelsmaat zu einem Erlebnis. Besonders schön ist das Engagement der örtlichen Vereine, die das Angebot des Marktes bereichern. So zum Beispiel die Mitglieder des DRK Bad Breisig, die jedes Jahr knusprig-goldene Reibekuchen servieren. Die Leckereien sind kein Geheimtipp mehr, sondern längst Kult und besitzen eine große Fangemeinde. Wer es etwas süßer mochte, war bei der Feuerwehr gut aufgehoben. Hier gab es leckeren Kuchen, aber auch Herzhaftes rundete die Speisekarte ab. Bei dem schönen Herbstwetter waren auch kühle Getränke sehr gefragt. Erfrischungen wurden an zentraler Stelle im Kurpark von der SPD angeboten und wer sich ein Glas Wein gönnen wollte, wurde am Stand des Wassersportvereins fündig. Diese Angebote sind ein weiterer besonderer Faktor, der den Zwibbelsmaat ausmacht: Das Fest ist eine tolle Gelegenheit, Freunde zu treffen und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Und dafür bot der Markt auch in diesem Jahr wieder einen erstklassigen Rahmen.

ROB