Verleihung der Goldenen Verdienstplakette an vier verdiente Mayener Ehrenamtler
„Jeder ist eine große Bereicherung für unsere Stadt“
Rainer Dartsch, Hans Schüller, Helmut Sondermann und Siegmar Stenner wurden von Oberbürgermeister Dirk Meid ausgezeichnet
Mayen. Vor 100 Gästen im Sitzungssaal des Rathauses hat Oberbürgermeister Dirk Meid die Goldene Verdienstplakette der Stadt Mayen an Rainer Dartsch, Hans Schüller, Helmut Sondermann und Siegmar Stenner verliehen. Das Städtische Orchester Mayen unter der Leitung von David Rodriguez gab der 90-minütigen Veranstaltung, die mitunter sehr emotional verlief, mit vier einfühlsamen Musikstücken einen würdigen Rahmen. „Jeder ist eine große Bereicherung für unsere Stadt“, verdeutlichte Meid in seiner Laudatio.
Ein bekanntes Gesicht in vielen städtischen Ausschüssen war Rainer Dartsch, der sage und schreibe 25 Jahre im Stadtrat vertreten war und 2024 nicht mehr kandidierte. Seine Mitgliedschaft wussten alle stets zu schätzen, viele haben seinen Entschluss bedauert. Von 2004 bis 2009 stand er wie auch in der vergangenen Wahlperiode dem Rechnungsprüfungsausschuss vor. Im Aufsichtsrat der Stadtwerke und als Sprecher der CDU im Ausschuss für Kultur und Tourismus war Dartsch seit 2009 an als Mitglied tätig. In dieser Funktion wirkte er viermal in den Findungskommissionen nach dem neuen Intendanten der Burgfestspiele mit. Den Vorsitz der „Freunde der Burgfestspiele“ hatte er von 1997 bis 2002 inne.
Seit 13 Jahren ist Dartsch Vorsitzender des Deutsch-Tschechischen Freundschaftskreises Mayen-Uherské Hradište, für ihn eine Herzensangelegenheit. Die Arbeit und die Zeit, die hinter den zahlreichen Veranstaltungen und Fahrten steckt, ist für den Normalbürger nicht ersichtlich. In diesem Jahr wurde das 30-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft gefeiert. Dass Dartsch, der seit langer Zeit auch Tschechisch spricht, daran nicht unbeteiligt war, versteht sich von selbst.
Als Architekt war Hans Schüller viele Jahre im Bereich der Stadtplanung tätig, bevor ihn sein Weg zum Fachbereich Kultur und konkret zum Eifelmuseum und zum Vulkanpark führte. Dort trug er durch seine städtebaulichen Kenntnisse maßgeblich zur Entwicklung des Vulkanparks dem Aufbau der touristischen Infrastruktur bei. Seit 2017 ist er offiziell in Rente, so ganz losgelassen hat Schüller aber nie. Auf Minijobbasis führt Schüller seine Tätigkeit für das Eifelmuseum und für den Antrag zum Weltkulturerbe „Mühlsteinrevier“ fort. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war und ist er auch in zahlreichen Ehrenämtern aktiv, und zwar beim Geschichts- und Altertumsverein Mayen oder beim Verwaltungsrat der Kirchengemeinde Sankt Clemens.
Sowohl auf beruflicher als auch auf ehrenamtlicher Ebene schrieb Schüller Bücher und Beiträge über seine Heimat und die Region. Es gibt wohl in der jüngsten Vergangenheit niemanden, der so viele Beiträge zur Geschichte Mayens verfasst und durch sein Engagement zur Erforschung und Bewahrung der Stadtgeschichte beigetragen hat. Er ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Mayener, wie er im Buche steht. Diese Leidenschaft zeigt, dass er mit Leib und Seele in der Stadt zu Hause ist.
Durch sein kommunalpolitisches Engagement hat sich auch Helmut Sondermann in Mayen verdient gemacht. Sein Weg führte ihn 1999, also vor 25 Jahren, als stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender in den Stadtrat. Der Vorsitz kam dann einige Jahre später. Zudem ist Sondermann im Ortsbeirat Alzheim, im Haupt- und Finanzausschuss, im Wirtschaftsbeirat und im Ältestenrat vertreten. Die Kommunalpolitik betrachtet er nach eigener Aussage als Hobby. 2012 trat er als Vorsitzender des Vereins „Soziale Nächstenhilfe“ in die Fußstapfen der unvergessenen Therese Tutas. Auch die Tätigkeit als niedergelassener Arzt leistet einen Beitrag für seine Mitmenschen. Unzählige Mayener kennen ihn aus seiner Praxis am Oberen Markt.
Im Stadtteil Kürrenberg ist Siegmar Stenner eine Institution, 22 Jahre lange prägte er als Ortsvorsteher das Dorfgeschehen. Neben diesem Dienst für seinen Heimatort engagierte er sich aber auch übergeordnet im Mayener Stadtrat, wo er 20 Jahre lang tätig war. Zudem war Stenner im Haupt- und Finanzausschuss, im Rechnungsprüfungsausschuss, im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Sport, im Stadtentwicklungsausschuss, im Bauausschuss, im Seniorenbeirat und im Werksausschuss vertreten. Lange Zeit war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderats in Kürrenberg, mittlerweile ist er auch Mitglied im Pfarrgemeinderat Sankt Lukas. Für den ehemaligen Soldaten waren diese Funktionen Herzensangelegenheit und Auftrag gleichermaßen, Pflichterfüllung war für ihn Ehrensache.
Nach dem Eintrag der vier Geehrten ins Goldene Buch der Stadt Mayen äußerten Martin Reis als einer der drei stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU und Oliver Schick als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD (mit eingeschlossen die Fraktion der Grünen, der FDP und der Freien Wähler Mayen) ihre Wertschätzung. Anschließend übernahmen die Jubilare das Mikrofon, ließen in süffisanten Reden die vergangenen Jahre Revue passieren und den Abend zwei weitere Stunden lang in gemütlicher Runde ausklingen.