Stand der Sanierung der Aloisius Grundschule Ahrweiler
„Sanierung bei laufendem Betrieb ist eine zusätzliche Herausforderung“
Ahrweiler. Bevor man die Aloisius-Grundschule durch den Haupteingang betritt, fällt der Blick auf den Schulgarten, in dem es grünt und blüht. Auf dem hinter dem Gebäude liegenden Schulhof fallen zwei große Areale mit neuen Spielgeräten, die der Förderverein der Schule finanziert hat, und der Soccer-Court direkt ins Auge.
„Das komplette Untergeschoss und der Kriechkeller standen unter Wasser,“ erinnert sich Guido Will vom städtischen Grundstücks- und Gebäudemanagement. Bis zu 100 Freiwillige täglich waren wochenlang im Einsatz, um Wasser und Schutt zu entfernen, den Wandputz abzuschlagen und den Estrich zu entfernen. Vier Wochen war im Kriechkeller ein Saugbagger im Einsatz, um den Schlamm zu entfernen. Die gesamte Heiz- und Haustechnik, traditionell im Keller untergebracht, war zerstört. Alle Leitungen für die Sanitäranlagen mussten freigespült werden.
Spezialputz aus Italien
Doch mancher Schaden wurde erst sichtbar, als die Arbeiten voranschritten. „Als der Putz entfernt worden war, konnte man sehen, dass das Mauerwerk schon vor der Flut feucht gewesen war,“ erinnert sich Architektin Kristina Kreyer vom Büro für Architektur. Das bedeutete, dass zunächst der Beton saniert werden musste und dass die Auswahl der für die Sanierung verwendeten Materialien besonders sorgfältig erfolgen muss. So wurde beispielsweise im Untergeschoss in mehreren Schichten ein spezieller Putz aufgetragen. „Dieser Putz, in dem Eierschalen enthalten sind, stammt aus Italien. Er wird u.a. in Venedig verwendet,“ erläutert Kreyer. Er lässt das Mauerwerk atmen, so dass aufsteigende Feuchtigkeit nach außen abgegeben werden kann, ohne dass sich die Putzschicht löst. „Unser Ansatz war von Anfang an, dass wir so schnell wie möglich den Schulbetrieb wieder aufnehmen wollten,“ betonen die Beiden, die seit der Flutkatastrophe eng zusammenarbeiten. Der Schulbetrieb bedeutete auch ein Stück Normalität für die Kinder. Die Sanierung bei laufendem Betrieb ist allerdings eine zusätzliche Herausforderung. Die neue Heizungsanlage wurde installiert, bevor alle Heizkörper angeschlossen bzw. Rohrleitungen erneuert werden konnten, denn dazu musste erst das Ende der Heizperiode abgewartet werden. Die Heizungsanlage ist ein Stockwerk nach oben gewandert. Die zentrale technische Gebäudeausstattung, d.h. Elektrohauptverteilung, Netzwerktechnik und Durchsage- und Brandmeldeanlage, sind in einem Raum im Obergeschoss wieder aufgebaut worden.
Künftige Anforderungen berücksichtigt
Im Untergeschoss entsteht eine Mensa. Der Ausgabetresen ist schon erkennbar, dahinter entsteht ein Küchenbereich und daneben Räume, in denen die Kinder essen können. Außerdem entstehen im Untergeschoss Sanitärtrakte sowie Förder- und Bewegungsräume. Die jetzige Sanierung ist so geplant, dass die Schule den Anforderungen der kommenden Jahre entspricht. Es werden Maßnahmen umgesetzt, die dem Klimawandel geschuldet sind und es wird eine Rampe gebaut, um den barrierefreien Zugang zum Untergeschoss zu ermöglichen.
„Wir sind dabei, die Ausbaugewerke auszuschreiben,“ erläutert Guido Will, wie die nächsten Schritte aussehen; d.h. die Türen, die Malerarbeiten, die Bodenbeläge. Das Untergeschoss wird in verschieden Abschnitte geteilt, denn die Mensa hat Vorrang. Wenn alles klappt, können die Arbeiten Ende des Jahres beginnen und sind dann hoffentlich im Herbst 2025 abgeschlossen. KS