Projekt „Gemeinsam Erleben“: Neue Erfahrungen für Menschen mit psychischen und körperlichen Einschränkungen
Stigmatisierung überwinden
Koblenz. Das Projekt „Gemeinsam Erleben‘‘, welches von zwei Studentinnen der Hochschule Koblenz gestaltet wurde, verfolgte das Ziel, den Teilnehmenden neue Erfahrungen zu ermöglichen sowie verschiedene Kompetenzbereiche zu erweitern. Das Projekt richtete sich an Menschen mit psychischen Erkrankungen oder körperlichen Einschränkungen.
Sieben Wochen traf sich die Gruppe und führte verschiedene erlebnispädagogische Einheiten durch. Während der Einheiten teilten die Teilnehmenden auch persönliche Erfahrungen, welche deutlich machen, wie bedeutsam Projekte, Einrichtungen und Fachkräfte zur Unterstützung der Betroffenen sind.
„Die Menschen sprechen häufiger über einen, als mit einem, sobald diese von der Erkrankung wissen“, erzählte eine Betroffene. Sie wies darauf hin, dass sie deshalb ihre Krankheit häufig verschweige. Die Gruppe ist sich einig: Den Arbeitgeber über psychische Probleme zu informieren, traut sich keiner. Die Vorurteile seien noch immer zu schwerwiegend. Aus eigener Erfahrung beschreiben die Teilnehmenden als Reaktion abfällige Bewertungen wie auch Ausgrenzung. „Menschen mit einer psychischen Erkrankung werden fälschlicherweise oft mit gefährlichen Menschen gleichgesetzt. Solche Stigmata erschweren es Betroffenen, Hilfe einzufordern‘‘, klären die Studentinnen auf.
Ein besonderes Highlight und der Abschluss des Projekts war ein gemeinsamer Ausflug zu einem Escape Room in Neuwied, gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen. Die Abschlussaktivität symbolisiert nicht nur den erfolgreichen Abschluss des Projekts, sondern förderte auch den Teamgeist sowie die Kooperationsfähigkeit unter den Teilnehmenden.
Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Spende der Volks- und Raiffeisenbank RheinAhrEifel eG in Koblenz. Durchgeführt wurde das Projekt mit dem Gemeindepsychiatrischen Zentrum der Stiftung Bethesda in Koblenz. Dieses verfügt über verschiedene Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Die Studentinnen möchten nochmals auf die Problematik von Stigmata aufmerksam machen. Psychische Erkrankungen dürfen nicht als Gefahr, sondern als eine Facette menschlicher Vielfalt betrachtet werden. „Es bleibt zu hoffen, dass ‚Gemeinsam erleben‘ als Vorbild für weitere Projekte dient und die dringend notwendige Sensibilisierung und Aufklärung in der Gesellschaft fördert“, schließt eine der Studentinnen ab.