Vom „Laacher Oberhof“ zur „Propstei“
Kruft. Zahlreiche interessierte Besucher folgten der spannenden Führung zur Krufter Ortsgeschichte:
Die Propstei des Klosters Laach zu Kruft ist eine der letzten sichtbaren Erinnerungen an die fast sechs Jahrhunderte währende Grundherrschaft des Klosters Laach in Kruft. Die Propstei selbst wurde erst zu Beginn de 18. Jahrhunderts an der Stelle des Vorgängerbaus „Laacher Oberhof“ errichtet. Sie war im 18. Jahrhundert Sitz des Propstes, der von hier aus den umfangreichen Besitz des Kloster Laach in Kruft verwaltete. Gleichzeitig war die Propstei über 250 Jahre auch Pfarrhaus der Kirchengemeinde Kruft, im 19. Jahrhundert vorübergehend auch Schulhaus. Vorgängerbau war der an der südwestlichen Ecke des befestigten Dorfes liegende, „Laacher Oberhof“, mit Wohngebäuden, Viehhof, Zehntscheunen, Kelterei und zugehörigen Land, von dem aus das Kloster seinen Besitz in Kruft „vor Ort“ fast 500 Jahre verwaltete. Nach der Säkularisierung des Klosters im August 1802 überließ die französische Verwaltung das Propsteigebäude und den zugehörigen kleinen Park der Kirche als Pfarrhaus und Pfarrgarten. Im 19. Jahrhundert, mit Aufkommen der Schulpflicht, richtete die Gemeinde im Pfarrhaus eine Schule ein, die bis zum Umzug in die neuen Schulgebäude am Platz (Mädchen) und an der Aktienstraße (Jungen) genutzt wurden. Nach dem Bau eines neuen Pfarrhauses, vermietete die Kirche Teile des Propsteigebäudes als Wohnraum, danach stand das Gebäude bis zur Sanierung, damit bis zur Rettung des Denkmals, leer. Der landwirtschaftlich nutzbare Anteil des Propsteihofes wurde als „Propsteyguth“ 1809 versteigert. und fand immer wieder neue Besitzer, bis letztlich die Familie Masberg, Mitte des 19. Jahrhunderts, in den Besitz des Hofes gelangte.