Walporzheim. Das traditionell Ende August stattfindende, Walporzheimer Weinfest trägt die Bezeichnung „ländliches Weinfest“ – durchaus nicht zu Unrecht. Denn von den vielen Weinfesten des Ahrtals dürfte die Walporzheimer Variante die kompakteste und gemütlichste sein. Gemütlich heißt in diesem Fall jedoch nicht, dass es ausschließlich gediegen zur Sache geht – im Gegenteil. Wenn Live-Acts, wie heuer „Rio 5“, die Calmbacher Musikanten, die Musikfreunde Lantershofen, die Chorgemeinschaft Ahrweiler/Walporzheim oder DJ Fosco aufspielen, lässt sich die Stimmung auf der Walporzheimer Weinfestmeile kaum toppen. Und doch laden dazwischen die Weinstände mit heimischen Tropfen immer wieder ebenso zum beschaulichen Verweilen ein, wie das kulinarische Angebot mit Flammkuchen, frischen Brezeln oder Schwenksteaks. Auch die lokale Gastronomie hielt ein vielfältiges Angebot bereit und sorgte so für die perfekte Abrundung der Weinfesttage: alles in allem eine gelungene Mischung aus Gemütlichkeit, Genuss und guter Laune.

Den Weinfest-Auftakt beging man auch diesmal auf klassische Weise mit der Proklamation der Weinkönigin 2024/25, Mara Hermes, die von ihren Weinprinzessinnen Catharina Orthen und Anna Terporten unterstützt wird. Bereits Mitte Juli offiziell vorgestellt („BLICK aktuell“ berichtete), übernahm das Trio nun offiziell seine Regentschaft und löste damit Vorgängerin Tabea Caspary samt Prinzessinnen ab. Emotional und mit sichtlichem Herzblut begrüßte die neue Weinregentin die zahlreichen Gäste im Herzen von Walporzheim. Die Freude darüber, Walporzheim und seine Winzer von nun an repräsentieren zu dürfen, war sowohl bei Mara Hermes, als auch bei ihren Prinzessinnen regelrecht spürbar. Während samstags erneut das musikalische Programm sowie die Ehrung der Jubiläums-Weinköniginnen im Vordergrund standen, überstrahlte der große Festumzug den Weinfest-Sonntag. Ob kleine Winzerinnen und Winzer, die alpenländisch daherkommende Dirndl-Gruppe, griechische Götter und Göttinnen, Mönche vom Kloster Marienthal oder die Weinmajestäten der Ahr-Orte samt Gebietsweinkönigin Annabell Stodden sowie die verschiedenen Musikkapellen – Augen und Ohren kamen gleichermaßen auf ihre Kosten.

Den krönenden Abschluss des Festzuges bildeten die Walporzheimer Weinmajestäten hoch zu Kutsche – nur der in schwindelnder Höhe auf seinem Fass thronende Weingott Bacchus hatte einen noch besseren Ausblick auf das zahlreich den Wegesrand umsäumende Publikum. Das Ganze wie immer fachkundig und humorvoll kommentiert von Dieter Franke – Weinfest-Herz, was willst du mehr?