FWM3 zur Zukunft des Krankenhauses in Mayen
Kann der Verlustausgleich das Mayener Krankenhaus vorerst sichern?
Mayen. Nach den neuesten Meldungen bleiben die fünf Krankenhäuser des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) wahrscheinlich vorerst erhalten. Fraglich ist allerdings weiterhin das zukünftige Leistungsangebot an den einzelnen Standorten. Und das ist ja für die betroffenen Menschen die entscheidende Frage nach der Qualität der medizinischen Versorgung in Wohnortnähe! Dabei ist der Erhalt der beiden Krankenhäuser in Boppard und Nastätten durch Zusicherungen der beiden betroffenen Heimatkreise Rhein-Hunsrück und Rhein-Lahn und der Stadt Boppard, die Verluste der beiden Krankenhäuser bis Ende des Jahres 2025 zu übernehmen, aktuell gesichert. Ausdrücklich begrüßt wurde dieser kommunalpolitische Beschluss zu einem Verlustausgleich von den beiden Hauptgesellschaftern des GKM, der Stadt Koblenz und dem Landkreis Mayen-Koblenz! Daher stellt sich natürlich vor allem für den Kreis MYK die Frage, warum seine Entscheidungsträger bisher nicht gewillt sind, das Mayener Krankenhaus ebenfalls vollumfänglich mittels Verlustausgleich für einige Jahre zum Wohle der Bevölkerung abzusichern. Zumindest bis sich das Gesamtklinikum wieder in ruhigeren finanziellen Gewässern bewegt. Stattdessen wird die Lage der Gesundheitsversorgung rund um das Mayener Krankenhaus immer schwieriger: So berichtet die Tagespresse über die Schließung der Kinderarztpraxis im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Mayen ab dem 1. September, da kein Facharzt mehr zur Verfügung steht. Außerdem verlassen immer wieder weitere Ärzte das Elisabethkrankenhaus. So bietet z. B. das MVZ Mittelrhein für Chirurgie aufgrund personeller Engpässe in Mayen nur noch ein eingeschränktes Leistungsspektrum an. Noch schlimmer allerdings: Massive Kürzungen im Bereich der Viszeralchirurgie sind wohl ebenfalls im Gespräch. Dies wäre nach Ansicht von Medizinern eine schwere Schädigung der medizinischen Infrastruktur für die gesamte Region. Vor der Kreistagswahl haben die meisten Parteien die Zukunft des GKM und seines Standortes Mayen als gesichert gefeiert. Ein möglicher Abzug von Fachabteilungen bzw. deren Teilbereiche in Mayen könnte/würde durch eine Verlagerung von medizinischen Bereichen aus Nastätten bzw. Boppard abgefedert werden, zumindest in der Personalausstattung. Diese Beruhigungspille ist allerdings durch die neue Entwicklung an diesen Standorten überholt. Damit droht am Elisabethkrankenhaus in Mayen statt dem Ausbau zu einer Eifelklinik der drastische Abbau von medizinischen Leistungen! Ja, der Regelversorgungsstatus des Mayener Krankenhauses steht dann sogar auf dem Spiel. Bisher – so mussten die Freien Wähler Mayen (FWM) – in den informellen Gesprächen nach der Wahl erfahren, ergeben sich die lokalen Mitglieder der Parteien der Ampelregierungen in Mainz und Berlin, aber auch die CDU vor Ort fatalistisch in die Landes- und Bundespläne zum kalten Krankenhaussterben: „Da ist halt nichts zu ändern!“ – „Früher war die Versorgung auch nicht besser, daran müssen sich die Leute wieder gewöhnen.“
Solche Haltungen sind für FWM und die Freien Wähler Mayen-Mittelrhein-Mosel (FWM3) nicht mehr zeitgemäß und unerklärbar! Wie die Wahlen in den östlichen Bundesländern inzwischen deutlich zeigen, entdecken Parteien, die bisher auf eine neoliberale Gesundheitspolitik mittels Privatisierung, Wettbewerb und Profitorientierung setzten, plötzlich das Thema Gesundheit wieder als Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge. Dieser Trend macht den Freien Wählern Mut: Auch bei der nächsten Landtagswahl in Rheinland-Pfalz und der kommenden Bundestagswahl wird dieses Thema wohl ein zentraler Wahlprüfstein werden! Dafür werden sich die Freien Wähler der FWM und der FWM3 – gerade als lokale und unabhängige Wählergruppen – auf jeden Fall in ihrem lokalpolitischen Engagement der nächsten Jahre intensiv einsetzen.
Pressemitteilung FWM3