Der Rat der Kreisstadt bringt einstimmig den Bebauungsplan für das neue Ahrweiler Feuerwehrhaus auf den Weg
Neubau im Süden der Ahr erhöht die Sicherheit
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Beim neuen Feuerwehrhaus Ahrweiler geht es voran. Der Stadtrat hat am Montagabend einstimmig den Bebauungsplan auf den Weg gebracht. Auch die Hochbauplanung läuft. Bürgermeister Guido Orthen geht davon aus, dass die Entwurfsplanung im Dezember oder Januar in den Rat kommt. Anfang 2025 soll der Bauantrag gestellt werden. Das hörten die Mitglieder des Löschzugs Ahrweiler gern, die durch den Besuch der Sitzung die Wichtigkeit des Neubaus nach der Flut unterstrichen.
Mit seinem Beschluss folgte der Stadtrat einer Empfehlung des Bau- und Planungsausschusses. Konkret geht es um einen Teilbereich des ehemaligen Ahrstadions im Bereich der Ramersbacher Straße und der Straße Am Schwimmbad. Der Bebauungsplan für das Feuerwehrhaus auf Stelzen umfasst rund 5000 Quadratmeter. Und wichtig: „Es dürfen durch den Bau keine Nachteile für den Abfluss von Hochwasser entstehen“, erläuterte Planer Klaus Zimmermann vor dem Rat eine der Voraussetzungen für die Genehmigungen und nannte Eckdaten. So werde der Baukörper mit Fahrzeughalle und weiteren Funktionsräumen dreigeschossig und eine Höhe von rund 15 Metern nicht überschreiten.
Lärmschutz ist Thema
Weil das neue Gebäude im Wohngebiet steht, wird die Stadt besonderen Wert auf die Lärmminderung legen müssen. So soll zur Straße Am Schwimmbad hin, wo es sogenannte Alarmstellplätze geben wird, eine Lärmschutzwand mit einer Höhe von mindestens zwei Metern errichtet werden. Was im Bauantrag nicht festgeschrieben werden, aber dennoch verbindlich sein soll, sind weitere lärmmindernde Maßnahmen. Denn, so der Planer: „Das Haus steht nicht auf der grünen Wiese.“ Aber es sei der beste Standort, den die Machbarkeitsstudie ergeben habe. Und auch einem Feuerwehrfest stehe als „seltenes Ereignis“ der Lärmschutz nicht entgegen.
Stimmen aus dem Rat
Udo Schlagwein, CDU-Fraktion: „Während der Flutkatastrophe im Juli 2021 wurde das Feuerwehrhaus in Ahrweiler nahezu vollständig zerstört, so dass ein Neubau unumgänglich ist. Durch die Flut wurde verdeutlicht, dass durch die zahlreichen zerstörten Brücken die Erreichbarkeit der südlichen Ahr Seite künftig optimiert werden muss. Die Standortanalyse hat gezeigt, dass der Neubau des Feuerwehrhauses Ahrweiler unbedingt südlich der Ahr gebaut werden sollte, um auch bei Brückenausfällen die Bevölkerung weiterhin versorgen zu können.“
Christoph Scheuer, Grünen-Fraktion: „Ein neues Feuerwehrhaus im Herzen unserer Stadt, wo eine Feuerwehr auch hingehört. Man merkt aber, dass wir in Deutschland sind mit Empfehlungen wie einer Lärmschutzwand für ein- und ausfahrende Privat-Pkw, Arbeiten mit geschlossenen Türen im Feuerwehrhaus oder auch, dass die Lärmemissionen nicht häufiger als 18 Mal im Jahr überschritten werden dürfen. Da hat man das Gefühl, dass der Gesetzgeber die Feuerwehr lieber auf dem freien Feld platzieren möchte. Überspitzt gesagt, am Rande der Gesellschaft. Dort gehört sie für uns nicht hin.“
Ursula Koll, SPD-Fraktion: „Die räumliche Lage sehen wir sehr kritisch. Bei den weiteren Planungen muss darauf geachtet werden, dass die Bebauung nicht zu Nachteilen beim Hochwasserschutz und bei der Wasserrückhaltung führt. Die SPD freut sich, dass es mit dem so wichtigen Feuerwehrhaus Ahrweiler weitergeht.“
David Jacobs, FDP-Fraktion: „Besonders hervorzuheben ist, dass der neue Standort nicht nur ein neues Zuhause für die Feuerwehr Ahrweiler schafft, sondern auch strategisch eine Verbesserung der Abdeckung im südlichen Teil unserer Stadt ermöglicht. Dies führt zu einer schnelleren und effizienteren Reaktionszeit im Ernstfall, was für die Sicherheit der Bürger von höchster Relevanz ist.
Martin Kallweitt, AfD-Fraktion: „Aus unserer Sicht ist der gewählte Standort in der unmittelbaren Nähe zur Ahr zwar weiterhin nicht optimal und bietet im Falle einer Katastrophe immer noch die Gefahr einer Überflutung. Jedoch in Anbetracht der Ermangelung eine besser geeigneten Stadtortes auf der Südseite der Ahr kommt ein anderer Standort aus unserer Sicht auch nicht in Betracht.“ GS