Mülheim-Kärlicher Weltmeister fährt 2013 volles Programm

Lucas Luhr bestreitet das härteste Langstreckenrennen der Welt

01.03.2013 - 10:44

Mülheim-Kärlich. Einer der besten Sportwagenrennfahrer der Welt, der 33-jährige Mülheim-Kärlicher Lucas Luhr, fährt in der Motorsportsaison 2013 sowohl in der Blancepain Endurance Rennserie als auch in der US-amerikanischen ALMS ( American Le Mans Serie). Außerdem bestreitet er das härteste Langstreckenrennen der Welt im französischen Le Mans an der Sarthe.

Luhr wurde mit seinem Teamkollegen Michael Krumm vor zwei Jahren Weltmeister in der FIA GT-1 Rennserie. Für das englische Team JRM bestritt er in 2011 die Weltmeisterschaft auf einem 600 PS starken Nissan GT-R 1 Rennwagen und zeigte seine fahrerische Klasse auf der Rennstrecke. Nach einer einjährigen Pause kehrt er jetzt zu Nissan zurück, denn mit dem gleichen Team JRM bestreitet er die fünf Rennen zur Blancepain Endurance Rennserie. Sein Arbeitsgerät ist ein Nissan GT-R GT 3 Bolide, den er zusammen mit dem Engländer Peter Dumbreck, der bereits seit 2010 zum Fahreraufgebot von JRM gehört, bestreitet. Die Blancepain Endurance Serie ist ausschließlich für GT Boliden ausgeschrieben und besteht in diesem Jahr aus fünf Veranstaltungen, wobei vier Rennen über die Renndistanz von drei Stunden gehen und der Höhepunkt, das Rennen von Spa-Francorchamps in Belgien über die Distanz von 24 Stunden, allerdings wird das 24 h - Rennen auch höher bewertet. Es zeichnet sich ein imposantes Starterfeld ab mit vielen namhaften Piloten und traumhaften Rennwagen wie den McLaren, Porsche, Nissan, Aston Martin, BMW Z4 und Audi R8. Insgesamt werden es wohl 40 hochkarätige GT 3 Boliden sein, die den vielen Rennfans viel Action auf den Rennasphalt zaubern.

„Ich freue mich riesig , wieder für das Team JRM anzutreten und den Nissan Rennwagen zu fahren. Ich kenne das Team noch sehr gut aus der Saison 2011, in der wir ja gemeinsam den Weltmeistertitel gewannen. Daher glaube ich ganz fest daran, dass das Auto ein riesengroßes Potential hat, um die Rennen zu gewinnen. Das Auto für die Endurance Serie basiert ja auf dem Modell, auf dem ich den WM-Titel 2011 gewann. Natürlich ist die Konkurrenz bärenstark und in den langen Rennen kann so viel passieren. Ich freue mich auch schon sehr auf mein Heimspiel auf dem Nürburgring beim Finale“, so der Mülheim-Kärlicher.

Der Startschuss für die GT-3 Endurance Serie fällt vom 12. April bis 14. April auf der italienischen Formel 1 Rennstrecke von Monza. Danach geht es vom 31. Mai bis 2. Juni im englischen Silverstone um wertvolle Punkte im Kampf um die GT (Grand Tourismo) Krone. Vier Wochen später wird die schnelle Rennstrecke im französischen Paul Ricard unter die breiten Walzen genommen, bevor der absolute Höhepunkt vom 26. bis 28. Juli stattfindet. Auf der belgischen Berg- und Talbahn von Spa-Francorchamps geht es Tag und Nacht rund. Es gehört zu den härtesten 24 h - Rennen überhaupt, eben auch aufgrund der Wetterkapriolen in den Ardennen, und auch die knapp sieben Kilometer lange Piste ist eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Das große Finale findet dann vom 20. bis 22. September auf dem Nürburgring statt.


ALMS Champion 2012 will seinen Titel verteidigen


Parallel zum Programm in der GT Endurance fährt der Mülheim-Kärlicher Lucas Luhr auch noch die zehn Rennen zur ALMS (American Le Mans Series), die in diesem Jahr mit dem aktuellen Reglement zum letzten Mal stattfindet. Danach geht die Serie in Fusion mit der Grand Am Prototypen Meisterschaft. Lucas Luhr ist der amtierende Champion 2012 in der LMP 1 Kategorie (Le Mans Prototyp), den er mit seinem deutschen Teamkollegen Klaus Graf auf einem HPD ARX-03a Rennsportwagen erringen konnte. Für das amerikanische Team Pickett Racing errang Lucas Luhr auf dem mit einem Honda Motor befeuerten Prototypen zahlreiche Siege auf den amerikanischen Rennstrecken. Bei den diesjährigen Wintertests in den USA wurde das neue Auto getestet und Luhr fuhr dabei die schnellsten Zeiten. In Sebring, wo das erste Rennen der ALMS am 16. März stattfindet, wurden mehrere Tests durchgeführt und der Mülheim-Kärlicher stellte mit der schnellsten Zeit den Prototypen auf Rang eins.

„Es läuft gerade sehr gut und wir haben nach den neuen Fahrzeugkonfigurationen und den größeren Rädern vorne mit angepasster Front eine bessere Aerodynamik. Dadurch haben wir viel über das Auto gelernt. Unser Ingenieur Brandon Fry hatte uns ein großes Programm aufgelegt und wir haben große Fortschritte gemacht. Das Auto ist toll und hat viel Potential.“

Klaus Graf wird wieder Teamkollege sein und bei längeren Rennen (12 h Sebring, Petit Le Mans) stößt als dritter Pilot der Franzose Romain Dumas dazu, ebenfalls ein ganz erfolgreicher Sportwagenpilot. Auftakt ist am 16. März das 12 h - Rennen von Sebring, am 20. April geht es weiter mit der Veranstaltung in Long Beach, danach findet das Rennen in Laguna Seca am 11. Mai statt, bevor am 6. Juli die Rennstrecke von Lime Rock unter die Räder genommen wird. Am 21. Juli geht es dann auf der kanadischen Piste von Mosport rund. Es folgt am 11. August der Lauf in Road America und drei Wochen später die Veranstaltung in Baltimore. Am 21. September auf der Rennstrecke „Americas“ sowie in Virginia am 5. Oktober geht es in das letzte Drittel der American Le Mans Series, bevor in Braselton am 19. Oktober das Finale stattfindet und möglicherweise Lucas Luhr seinen Titel verteidigt hat.


Luhr startet beim härtesten Langstreckenrennen der Welt


Für das Team Jota Motorsport bestreitet der Mülheim-Kärlicher auch das härteste Langstreckenrennen der Welt, die 24 h von Le Mans in Frankreich. Hier startet er vom 22. bis 23. Juni in einem Nissan Zyteck Rennsportwagen in der LMP-2 (Le Mans Protypen) Klasse mit seinen Teamkollegen Oliver Turvey, seines Zeichens McLaren Testfahrer sowie dem Teambesitzer Simon Dolan. Erstmals seit 2006 und dem Porsche RS Spyder Projekt startet Luhr wieder in der LMP-2 Kategorie in Le Mans. Mit 22 Fahrzeugen und hochkarätigen Piloten ist diese Klasse die konkurrenzfähigste beim 24-h-Rennen in diesem Jahr. Bei Testfahrten, unter anderem im spanischen Motorland Aragon mit dem Zyteck Rennwagen war Luhr sehr beeindruckt: „Wir haben ein sehr gutes Gesamtpaket. In Le Mans habe ich schon zweimal die GT-Klasse gewonnen; ich würde gerne noch den LMP-2 Sieg in diesem Jahr hinzufügen.“


Erfolgreicher Rennfahrer


Lucas Luhr wurde am 22. Juli 1979 in Mülheim-Kärlich geboren und begann 1989 mit dem Motorsport in Form von Kartrennen, von denen er in der darauf folgenden Saison acht Rennen gewann und somit die Junioren Club Meisterschaft auf der Kartbahn in Kerpen erringen konnte, die er in der Saison 1991 erfolgreich verteidigte. In seinem letzten Jahr als werksunabhängiger Fahrer im Kartsport gewann Luhr in der Saison 1993 den Goldpokal in Dahlem, außerdem das Internationale Saisonfinale in Schaafheim und die DMV Meisterschaft. 1994 wurde Luhr Werksfahrer beim Team CRG Italien, für das er die Europameisterschaft auf Anhieb gewann. In der Weltmeisterschaft und der Meisterschaft in Italien wurde er jeweils Vierter am Ende der Saison. Nachdem er im darauf folgenden Jahr als Werksfahrer zu „Jolly Club Italien“ wechselte und an der Welt- und Europameisterschaft teilnahm, unter anderem mit dem fünften Rang im amerikanischen Charlotte, begann seine Karriere im Formelrennsport. In der damaligen heiß umkämpften Formel Ford bewies er sein Können auch im Monoposto und wurde auf Anhieb Vizechampion. Auch in der Formel Opel Lotus verbuchte er im gleichen Jahr in Hockenheim einen grandiosen Sieg. 1997 kam dann der Aufstieg in die Formel 3, dort stieg er bei Saisonmitte in das Team von Popsänger „Haddaway“ Formel 3 Racing ein. Ein Jahr später wechselte der Mülheim-Kärlicher zum Formel 3 Team MKL Racing und errang gleich im Auftaktrennen im Rahmen der DTM einen Sieg und den achten Platz in der Meisterschaft. 1999 begann sein Arrangement als Werkspilot bei Porsche und später bei Audi, für die er jeweils viele Erfolge einfuhr. Auch in der DTM Saison 2007 (Deutsches Tourenwagen Masters) war der schnelle Mann aus Mülheim-Kärlich auf einem Audi A4 DTM unterwegs und bewegte den Tourenwagen im härtesten Championat für Tourenwagen weltweit am Limit.


Bedeutendste Siege:


2000: Erster Platz beim 12-h-Rennen in Sebring USA, erster Platz beim 1000 km - Rennen auf dem Nürburgring; 2001: erster Platz beim 24-h-Rennen in Daytona USA, erster Platz beim 12-h-Rennen in Sebring USA in der ALMS (American Le Mans Series); 2002: erster Platz beim 12-h-Rennen in Sebring USA; 2003: 1. Platz beim 12-h-Rennen in Sebring USA in der ALMS; 2005: 1. Platz beim 12-Stunden-Rennen in Sebring USA in der ALMS, erster Platz beim 24-h-Rennen von Spa Francorchamps in der GT2 Klasse; 2006: erster Platz beim 24-h-RennenNürburgring; 2011: 1. Platz beim 24-h-Rennen Nürburgring; 2012: erster Platz American Le Mans Champion in der LMP 1 USA


Bedeutendste Titel:


1994: Kart Europameister; 1996: Int. Formel Ford Vizemeister; 1999: Porsche Carrera Cup Champion; 2000: Vizemeister in der American Le Mans Series; 2002: Meister der ALMS in der GT-Klasse und Sieger in der GT-Klasse in Le Mans; 2003: Meister der ALMS in der GT-Klasse und Sieger in der GT-Klasse in Le Mans; 2004: Meister in der FIA GT Serie (N-GT Kategorie); 2006: Champion in der ALMS in der LMP 2 Klasse (Le Mans Prototyp); 2011: FIA GT1 Weltmeister auf Nissan; 2012: ALMS Champion LMP1

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