Der Wiederaufbau zieht sich wie ein roter Faden durch die Themen beim IHK-Forum in Bad Neuenahr

Dank an alle, „die mutig voranschreiten und eine Vorreiterrolle übernehmen“

Dank an alle, „die mutig voranschreiten und eine Vorreiterrolle übernehmen“

Netzwerken und der Austausch von Informationen waren Ziel des jüngsten IHK-Forums im neueröffneten Steigenberger Hotel in Bad Neuenahr. Foto: GS

29.06.2024 - 11:50

Bad Neuenahr. Wirtschaft braucht Mobilität. So passte die Botschaft von Stefan Schmitt vom Ahrtal-Büro des Landesbetriebs Mobilität (LBM) so richtig ins jüngste IHK-Forum im neueröffneten Steigenberger Hotel in Bad Neuenahr. Schmitt verkündete vor Gewerbetreibenden und Kommunalpolitikern, dass es für die von der Flut gebeutelte Umgehung Heimersheim im Zuge der B 266 zumindest eine Zwischenlösung geben wird. Denn aktuell gibt es wegen der schadensbedingten Einschränkung in Heimersheim weder eine Auffahrt in Richtung Bad Neuenahr noch eine Abfahrt aus Richtung Autobahn nach Heimersheim und damit in eines der Gewerbegebiete der Kreisstadt. „Die Zwischenlösung ist in der Bauausschreibung. Ziel ist, alle Auf- und Abfahrten wieder zu ermöglichen“, sagte Schmitt vor rund 100 Gästen. Bis zum Jahresende soll das Projekt durchgezogen sein. Es bleibe allerdings bei der aktuellen Zweispurigkeit. Das sei das Ergebnis eines Runden Tisches, der für Transparenz im Prozess sorgen soll.

Lösung für Heimersheim

Eine endgültige Lösung lasse jedoch auf sich warten, da sie nicht unter Wiederaufbau falle und somit ein neues Verfahren mit Planfeststellungsbeschluss durchlaufen müsse. In Sachen Ahr-Durchfluss arbeite der LBM mit der Bahn zusammen, um über eine Machbarkeitsstudie eine Erhöhung des Ahr-Abflusses am Engpass Bahnhof Heimersheim zu erreichen. Aber das alles dauere eben, da nicht das Land, sondern der Bund Baulastträger sei.

Da wünscht sich jeder ein Handeln nach dem Motto des Forums: „Gemeinsam stark: Aufbau, Austausch und Stärkung der Ahrtal-Unternehmen durch vernetztes Handeln.“ So wie aktuell die Bahn beim Wiederaufbau der Ahrtalstrecke, für die zurzeit schon an allen Brückenbaustellen gearbeitet wird. Denn bis Ende 2025 soll die Strecke von Remagen bis Ahrbrück wieder in Betrieb sein, und zwar elektrifiziert, wie Bahn-Vertreter Christian Sauer unterstrich.

Da passte, dass aus dem Leitsatz des Forums „Unter uns“ in lockerer Atmosphäre schnell ein „Wir gemeinsam“ wurde. So erklärte denn auch IHK-Vizepräsident Jörg Schäfer als Vorsitzender des Regionalbeirats: „Wir freuen uns, dass wir mit diesem Veranstaltungsformat den erfolgreichen Austausch aus den vergangenen beiden Jahren fortführen können. Auch heute verzichten wir auf Podiumsdiskussionen und Rampenlicht, sondern stellen Dialog, Netzwerken und Informationen in den Mittelpunkt des Abends.“ So positiv die Begrüßung, so hart die Worte in Richtung Berlin. Denn Schäfer hegte massive Zweifel, dass der Weiterbau der A 1 an der westlichen Kreisgrenze als Entlastung für die A 61 noch komme. Der Bund wolle angesichts fehlender Milliarden „an den Autobahnausbau rangehen“. Regional unterstrich Schäfer, dass die IHK ein Positionspapier für die Kommunalpolitik erarbeitet habe mit Themen von Nachhaltigkeit bis zur Entwicklung der Innenstädte.

Gestalter und Visionäre

Landrätin Cornelia Weigand hob denn auch „das herausragende Engagement der Betriebe beim Wiederaufbau und bei der Gestaltung einer nachhaltigen, lebenswerten Region“ hervor. Ihr Dank galt allen, „die mutig voranschreiten und eine Vorreiterrolle übernehmen, auch wenn um sie herum noch nicht alles perfekt ist“. Das touristische Interesse an der Region sei wieder groß. Umso wichtiger seien jetzt auch wieder große Häuser wie das Steigenberger mit ihren Bettenkapazitäten, „die es ermöglichen, wieder vermehrt Gruppenreisen oder Tagungen zu beherbergen“. Und die Forums-Gäste heimsten ein dickes Lob der Kreischefin ein: „Sie alle stehen für proaktives Handeln. Sie sind Gestalter, die mit Engagement und Visionen unsere Wirtschaft voranbringen.“

Das passte das Format des Abends. An Thementischen luden verschiedene Akteure zu Gesprächen und Diskussionen über Wünsche, Probleme, Lösungsansätze und Fragen des Wiederaufbaus ein. Breiten Raum nahmen die Innenstadtentwicklungen und ihre Auswirkungen auf Handel und Gewerbe ein, ebenso der Ausbildungsmarkt und die Nachwuchsgewinnung. Besonders wichtig in der Region: die Aktivitäten des Gastgewerbes und die Herausforderungen für die Beherbergungsbranche. Dazu war eigens Gereon Haumann, der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes in Rheinland-Pfalz als Referent nach Bad Neuenahr gekommen. Die Fachkräftegewinnung und -sicherung ist nach Auffassung des Verbandes eine der größten Problemstellungen der Gegenwart.

Dringende Fristverlängerung

„Zahlreiche Häuser und Infrastrukturen wurden wieder aufgebaut, und die betroffenen Gemeinden haben große Anstrengungen unternommen, um das Tal wiederzubeleben. Dennoch sind noch viele Herausforderungen zu bewältigen und die Unternehmen benötigen Zeit für einen nachhaltigen Aufbau ihrer Betriebe. Die aktuell geltende Frist zur Antragsstellung der Wiederaufbauhilfe muss daher dringend verlängert werden“, sagte IHK-Regionalgeschäftsführerin Andrea Stenz. Es brauche eine „Fast Lane“ für Förderanträge aus dem Ahrtal bei Energie- und Klimaschutzmaßnahmen. Dabei sei der direkte Dialog zu den Unternehmen sowie die enge Abstimmung mit Politik und Verwaltung von entscheidender Bedeutung. Die IHK Koblenz berate von der Flut betroffene Unternehmen und unterstütze bei der Beantragung der Wiederaufbauhilfe. GS

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