Die Nachkommen von Karl und Rosa Schweitzer besuchen Altenahr
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Die Nachkommen von Karl und Rosa Schweitzer. Foto: privat
Altenahr. Zum Gedenken an die jüdische Familie Schweitzer wurden im Herbst 2016 sieben Stolpersteine im Altenahrer Roßberg verlegt. Stolpersteine sind im Boden verlegte kleine Gedenktafeln, die an das Schicksal der Menschen erinnern sollen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Enkel und Urenkel der Opfer reisten am 20.06.2024 erneut aus den USA und England an, um am letzten Heimatort ihrer Vorfahren zu gedenken.
Karl und Rosa Schweitzer wurden 1941 im Ghetto von Riga ermordet. Nur ihre Kinder Hilde, Tilly, Gerda, Leo und Walter konnten 1939 noch rechtzeitig mit Kindertransporten vor den Nazis nach England fliehen.
Der 1. Beigeordnete der Gemeinde Werner Lanzerath sowie Benedikt Steinhoff hießen die Nachkommen der Familie, Paul und Kimi Schweitzer sowie Charles und Charlotte Swindon mit ihren Kindern und Enkeln im Hotel Rittersprung in Altenahr herzlich willkommen. Benedikt Steinhoff hatte 2016 die Verlegung der Stolpersteine in Altenahr zur Erinnerung an die jüdische Familie und als Mahnung initiiert. Nach dem überaus freundlichen Empfang führte der erste Weg die Familie an den letzten Wohnsitz der Schweitzers im Roßberg. Dies war der Ort an dem Karl und Rosa eine Familie gründeten, bevor die Nazis den jüdischen Mitbürgern Altenahrs erst das Bürgerrecht, dann die Menschenwürde und schließlich das Recht auf Leben abgesprochen hatten.
Den überlebenden Nachkommen war es ein großes Anliegen, sich mit mehreren Generationen am ehemaligen Hause ihrer Vorfahren zu versammeln. Mit einem jüdischen Gebet brachten sie ihren tiefen Respekt vor Karl und Rosa Schweitzer zum Ausdruck. Die Familie aus England und den USA fühlte sich bei ihrem Besuch der ehemaligen Heimat sehr wohl und betonte immer wieder, wie wichtig es ihnen sei, an die Wurzeln der Abstammung zurückkehren zu können. Ihr Besuch soll auch dazu mahnen, die Erinnerung an die dunkelste Zeit Deutschlands wach zu halten und alles dafür zu tun, dass vergleichbares niemals wieder geschieht.