Die Telefonseelsorge im Kreis Ahrweiler wird in diesem Jahr 44 Jahre alt

Ein offenes Ohr seit über vier Jahrzehnten

Ein offenes Ohr seit über vier Jahrzehnten

Die Probleme der Anrufenden sind vielfältig: Beziehungen, Arbeit, Ängste oder gesundheitliche Probleme sind einige der Themen. Foto:pixabay.com

19.10.2023 - 15:27

Kreis Ahrweiler. Die Telefonseelsorge ist eine Einrichtung, die Menschen in seelischen Notlagen und Krisensituationen Unterstützung anbietet. Dies geschieht anonym über das Telefon, und das ist gut so. Gerade die persönliche Distanz ist hilfreich für die Anrufenden, aber auch für die ehrenamtlichen Zuhörerinnen und Zuhörer am anderen Ende der Leitung. Gerade im Kreis Ahrweiler ist der Gesprächsbedarf groß. Das weiß auch die 1. Vorsitzende lnga Fischer-Morckel. „Die Menschen, die von der Flut betroffen waren, sind maßlos frustriert“, sagt sie. „Frustriert darüber, dass die versprochenen Gelder nicht so fließen, wie sie sollten, und frustriert auch über das Gefühl, vergessen zu werden“, so Fischer-Morckel. Das Ahrtal und die Hochwasserkatastrophe geraten immer mehr aus dem Fokus der Öffentlichkeit. Ein Gefühl des „Abgehängtseins“ macht sich breit. Es gibt aber auch viele andere Themen, mit denen die Ehrenamtlichen konfrontiert werden. Die Probleme der Anrufenden sind vielfältig: Beziehungen, Arbeit, Ängste oder gesundheitliche Probleme sind einige der Themen. Manche Anrufer sind auch unzufrieden mit dem Verlauf ihres eigenen Lebens. Viele sind auch einfach nur einsam und brauchen jemanden, der ihnen zuhört.


Hundertprozentige Anonymität


„Die Menschen, die bei uns anrufen, können hundertprozentig davon ausgehen, dass sie völlig anonym sind“, erklärt die erste Vorsitzende. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen die Telefonnummer nicht, und die Gespräche findet nicht zu Hause statt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge arbeiten von einem eigenen Büro aus. Derzeit sind 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Telefonseelsorge im Kreis Ahrweiler tätig. Der Dienst ist ehrenamtlich, dennoch werden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer mehrmonatigen Ausbildung sorgfältig eingearbeitet. Danach verpflichten sich die neuen Kolleginnen und Kollegen für mindestens drei Jahre, mindestens zwölf Stunden pro Monat Dienst am Telefon zu leisten. Eine maximale Stundenzahl gibt es nicht. „Die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen sich die Zeiten so ein, wie es ihre persönliche Lebenssituation zulässt“, weiß lnga Fischer-Morckel.


Mitstreiter gesucht


Die Telefonseelsorge im Kreis Ahrweiler feiert in diesem Jahr ihr 44-jähriges Bestehen. Nicht nur das ist etwas Besonderes: Die AW-Telefonseelsorge ist die einzige Telefonseelsorge in Deutschland, die als eingetragener Verein rein ehrenamtlich arbeitet. Ein Jahresbudget hat die Telefonseelsorge nicht, „es wäre schön, wenn es so wäre“, sagt lnga Fischer-Morckel. Zuschüsse gibt es von den Kirchen und vom Kreis Ahrweiler. Dennoch ist der Verein weiterhin auf Spenden angewiesen - und auf Ehrenamtliche! Wer die Telefonseelsorge im Kreis Ahrweiler unterstützen oder mitarbeiten möchte, kann sich gerne per E-Mail an @ts-aw.de wenden. Viele weitere Informationen bietet auch die Homepage der Telefonseelsorge im Kreis Ahrweiler: www.ts-aw.de. ROB

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