Marienthal. Als vor genau 20 Jahren die Weingüter Meyer-Näkel und Brogsitter sowie die beiden Winzergenossenschaften Mayschoß-Altenahr und Dagernova die staatliche Weinbaudomäne Marienthal übernahmen, gingen sie mit viel Tatkraft, Engagement, Kreativität und Mut an das anspruchsvolle, neue Projekt „Weingut Kloster Marienthal“ heran. Mit einer Feierstunde im einmaligen Ambiente der Klosterruine wurde unlängst das runde Jubiläum gebührend gefeiert. Dabei blickte Geschäftsführer Rudolf Mies auf die lange und bewegte Geschichte von Kloster und Weingut zurück, die bis ins Jahr 1137 zurückreicht. Als Frauenkloster der Augustinnerinnen existierte es bis 1811, heute sind nur noch die Ruine der Klosterkirche, das Äbtissinnenhaus sowie einzelne Gebäude erhalten. 2004 stand die im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz befindliche, 1952 gegründete Weinbaudomäne Marienthal zum Verkauf. Ursprünglich gedachte die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr die „Domäne“ im Alleingang zu kaufen, was nach einigen Überlegungen jedoch nicht in die Tat umgesetzt wurde. Schließlich trat eine neue Bietergesellschaft bestehend aus den heutigen Eigentümern auf den Plan.

Die Übernahme glückte, die seinerzeit 15 Mitarbeiter wurden übernommen, die erste Ernte eingefahren und verarbeitet. Man schaffte neue Holzfässer an, es entstanden neue Gasträume, eine vergrößerte Vinothek sowie eine moderne Küche. Auch der Klostergarten wurde neugestaltet. Dank der wieder-urbar-Machung brachliegender Weinberge konnte auch die Rebfläche vergrößert werden. Mit Franz-Josef und Birgit Appel fand das Weingut Kloster Marienthal im Frühsommer 2005 eine perfekt passende Pächterfamilie für die Bewirtschaftung des Gutsausschankes. Das wissen nicht zuletzt auch die zahlreichen Gäste aus nah und fern zu schätzen, die bei erstklassigen Weinen und den weithin beliebten Flammkuchen gerne im Weingut verweilen. Auch Events, Tagungen und Kulturveranstaltungen sind im Kloster Marienthal häufig zu erleben. „Die heutigen Betreiber haben die staatliche Weinbaudomäne vor zwanzig Jahren mit einem gemeinsamen, erfolgreichen Konzept aus einem defizitären Dornröschenschlaf erweckt und das Weingut zu einem ganz besonderen Ziel für zahlreiche Besucherinnen und Besucher gemacht. Heute ist das Weingut Kloster Marienthal nicht nur für die Weinwirtschaft der Ahr, sondern auch für die Region von herausragender Bedeutung. Nicht ohne Grund wurde dieses Weingut vom deutschen Weininstitut als ‚Höhepunkt der Weinkultur‘ ausgezeichnet. Hier wird auf unvergleichliche Art das historische Ambiente mit Musik, Kunst und Weingenuss vereint“, so Landrätin Cornelia Weigand.

Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandgemeinde Altenahr, hob die zahlreichen Preise und erfolgreichen Rezensionen von Fachpresse und Gästen hervor, die das Weingut Kloster Marienthal im Laufe von zwei Jahrzehnten erhielt und fügte an: „Die Heimatverbundenheit der vier das Weingut führenden Weingüter und Winzergenossenschaften ist sicher einer der Schlüssel zum Erfolg. Sie repräsentieren die Spezialitäten der Heimat, auch international, in ganz besonderer Weise.“ Den vielen Glückwünschen schloss sich auch Ahrweinkönigin Annabell Stodden an, die vor allem auf die erfolgreiche Symbiose aus Tradition und Moderne des Weingutes Kloster Marienthal einging.