Erster Spatenstich für das neue Bürgerhaus in Mertloch
Im August 2025 soll das Vier-Millionen-Projekt stehen
Die neue Ortsbürgermeisterin Birgit Schneider wird im nächsten Jahr die Einweihung übernehmen
Mertloch. Was lange währt, wird endlich gut: Für das neue Bürgerhaus hinter der Kirche in Mertloch ist am Freitag der vergangenen Woche der erste Spatenstich erfolgt. Ende Juli sollen die Bauarbeiten für das 4,1 Millionen Euro teure Projekt beginnen, im August 2025 soll das multifunktionale Gebäude bezugsfertig sein.
„Nach anderthalb Jahren haben wir den begehrten roten Punkt bekommen, seit zwei Jahren sind wir mit der Planung schwanger gegangen. Es ist sehr aufregend, jetzt alles auf den Weg zu bringen“, blickte Ortsbürgermeister Matthias Dahmen auf die vergangenen Wochen, Monate und Jahre zurück. „Für unsere Gemeinde ist es ein großes Projekt. Es freut mich, dass auch viele Mitglieder des Gemeinderats heute hier sind. Alle haben Herzblut gelassen, auch ich persönlich“, verdeutlichte Dahmen, der nach fünf Jahren als Ortsbürgermeister aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierte und sein Amt in der konstituierenden Sitzung am Mittwoch, 10. Juli, um 19.30 Uhr im Feuerwehrhaus an seine Nachfolgerin Birgit Schneider übergeben wird.
„Die Vereine mussten sich mal in der Grundschule und mal in der Kirche treffen, Mertloch war sprichwörtlich tot“, erklärte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maifeld, Maximilian Mumm. „Die Gemeinde braucht diese multifunktionelle Halle, sie ist immens wichtig für die Menschen, die viel Motivation mitbringen werden. Das Projekt kostet viel Geld, aber der Mehrwert übersteigt die Summe um ein Vielfaches.“ Eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielte der Investitionsstock, ein Programm des Landes Rheinland-Pfalz zur Schaffung von gemeindlichen Vorhaben, die dem Wohl der Allgemeinheit dienen und zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen sollen. Ein Übriges tat die „Förderung der Dorferneuerung“, der eine große landespolitische Bedeutung zukommt. „Was wir in den vergangenen drei Monaten aus diesen beiden Töpfen bekommen haben, das war schon großes Kino“, so Mumm.
Das Bürgerhaus wird auf einer Grundfläche von 610 Quadratmetern eingeschossig in Hybridbauweise errichtet. Die U-förmig angeordneten Nebenräume werden in Stahlbetonbauweise erstellt. In der Mitte wird der Saal mit fünf Metern lichter Raumhöhe als Holzkonstruktion eingeschoben. Das Gebäude wird mit einer Wärmepumpe beheizt, die von der eigenen Photovoltaik-Anlage mit Strom versorgt wird. Die Wärme wird über die „aktivierte Bodenplatte“ direkt an den Raum abgegeben. Ein konventioneller Fußbodenaufbau mit Estrich entfällt dabei, der Bodenbelag wird direkt auf der tragenden Bodenplatte aufgebracht, was kosten- und ressourceneffizient ist.
Nachhaltig und instandhaltungsfreundlich sind auch die Sichtbetonwände im Innenbereich und teilweise die Holzfassade im Außenbereich, die mit einem Wärmedämmverbundsystem ergänzt werden. Für den Blick zur Festwiese erhält die Südfassade großflächige Fenster, deren Faltelemente sich großzügig öffnen lassen, um Innen- und Außenbereich miteinander zu verbinden.
„Es ist nicht das erste Bürgerhaus, das wir bauen, und es ist nicht der erste Auftrag, den wir auf dem Maifeld begleiten“, warb Projektleiter Jano Knopp („TERNES“ Architekten BDA aus Koblenz) um Vertrauen. Wenn im August 2025 die Einweihung auf dem Programm steht, wird auch die neue Ortsbürgermeisterin ihren ersten ganz großen Auftritt haben. „Ich freue mich drauf“, blickte Schneider, die bei der Kommunalwahl als einzige Kandidatin fast 89 Prozent der Stimmen erhielt, in die nahe Zukunft. „Das neue Bürgerhaus wird unsere Gemeinde beleben. Es bleibt sicherlich spannend in unserem schönen Mertloch.“