Vorlesewettbewerb der Sechstklässler auf Kreisebene

Julian Unruh gewinnt den Kreisentscheid im Vorlesen

29.02.2024 - 08:06

Rheinbach. Spannend wie selten zuvor war der diesjährige Vorlesewettbewerb der Sechstklässler auf Kreisebene. 15 Schulsieger aus Bad Honnef, Bornheim, Königswinter, Meckenheim, Rheinbach und Wachtberg lasen vor mehr als 200 begeisterten Schülerinnen und Schülern im Medienzentrum des Sankt-Joseph-Gymnasiums. Im Finale gab es ein „Foto-Finish“ zwischen den beiden Rheinbacher Schulsiegern Jakob Wanzek (SJG) und Julian Unruh (SGR) mit dem besseren Ende für Julian, der den Rhein-Sieg-Kreis I nun beim nachfolgenden Bezirksentscheid vertreten darf.

Beim Thema Vorlesewettbewerb haben die Rheinbacher mittlerweile viel Erfahrung. Der renommierte deutschlandweite Wettbewerb (seit 1959) geht ins 65. Jahr. Die letzten sieben Entscheide auf Kreisebene (Rhein-Sieg 1) wurden in Rheinbach von der Buchhandlung Kayser gemeinsam mit der Öffentlichen Bücherei St. Martin und dem Verein Rheinbach Liest ausgerichtet. Gastgeberin war in diesem Jahr das St. Joseph-Gymnasium mit seinem großzügig gestalteten Medienzentrum. Die Technik-AG der Schule und viele helfende Hände hatten den Raum zwischen den Buchregalen dicht bestuhlt; Licht und Ton perfekt auf das kompakte Bühnenarrangement abgestimmt.

In Gruppe A lasen u.a. Ilias Ahannay (Gesamtschule Rheinbach, „Charlie kriegt die Flatter“), Tobias Schmitt (Theodor-Heuss-Realschule Meckenheim, „Percy Jackson – Diebe im Olymp), Fiona Arenz (Ursulinenschule Bornheim, „Harry Potter 3“), Hannah Buzhala (Europaschule Bornheim, „Der Tag, an dem ich cool wurde“) mit Julian den sogenannten Wahltext - hohes Niveau bei allen. Julian überzeugte mit einer nuanciert gestalteten emotionalen Stelle aus „Sieben Tage Mo“ von Oliver Scherz und durfte mit Hannah, Fiona und Felicitas (CJD Königswinter) den Fremdtext lesen, in diesem Fall eine unvorbereitete Anfangspassage aus Christina Ebertz‘ „Freddy und der Wurm“. Auch hier zeigte sich Julian souverän und landete unter dem Jubel seiner Klasse als Punktbester einer starken Gruppe im Finale.

In Gruppe B hatte Jakob Wanzek vom SJG natürlich so etwas wie ein Heimspiel. Seine Lesung aus „Miles & Niles - Schlimmer geht immer“ brachte nicht nur das junge Publikum, sondern sogar die Jury zum Lachen. In dieser vereinten sich Rezitator Karl Hempel, Kinderbuchexpertin Anne Bennau (Öffentliche Bücherei St. Martin), Pöppelheld-Mitinhaberin Tanja Muck, die Bonner Schauspielerin Vanessa Topf und der Buschhovener Literaturwissenschaftler Dr. Roland Ißler. Neben Jakob ragte insbesondere Ben Griese vom Meckenheimer Konrad-Adenauer-Gymnasium hervor mit einer eindringlichen Lesung aus Lindgrens „Ronja Räubertochter“. Den von Vorjahressiegerin Jule Liess (SGR) vorgestellten Fremdtext „Willkommen bei den Grauses“ von Sabine Bohlmann lasen dann Jakob und Ben sowie Richard Ditsche vom Gymnasium am Ölberg in Königswinter. Mit knappem Vorsprung und natürlich unter lautem Jubel seiner zahlreich anwesenden Mitschüler schaffte es schließlich Jakob ins Finale.

Nach einem weiteren Fremdtext, der von der Deutschlandsiegerin 2017/18, Victoria Schaay (SJG), angelesen wurde, lagen Jakob und Julian in der Punktewertung der Jury gleichauf - ein Novum. Aber ein Sieger musste her, denn nur ein Kind darf zur nächsten Runde weitergeleitet werden. Nach kurzer Beratung der Jury verkündete Anne Bennau das Ergebnis: Julian hatte im „Foto-Finish“ die Nasenspitze vorn. Vor allem seine Ruhe und Souveränität beim Lesen der Fremdtexte gaben den Ausschlag. Stille Freude bei Julian und spontaner Applaus von Jakob und den vielen anwesenden SJG-Kindern der Stufen 5 und 6 - ein eindrucksvoller Moment, auch für die bestens aufgelegten Moderatoren Chiara Jung und Julius Esser und das Orga-Team. Was die meisten im Raum nicht wussten: Julian und Jakob hatten sich gemeinsam mit Ilias von der Rheinbacher Gesamtschule und den Meckenheimer Teilnehmern Tobias und Ben im Team vorbereitet. „Gegenseitige Unterstützung statt Konkurrenzdenken“, hieß das Motto. Und das Ziel lautete, den vielen zuhörenden Kindern, weit über 200 in beiden Veranstaltungsblöcken, die bestmögliche Werbung für Bücher und Vorlesen zu liefern. Das gelang, wie die ausgelassene und zugleich konzentrierte Stimmung im Medienzentrum bewies. Der 17-jährige Gesamtschüler Tom Warhoniwicz, der den Wahltext für Gruppe A angelesen hatte, urteilte: „Rheinbach bietet einfach immer eine geniale Show in Sachen Kreisentscheid.“ Für den elfjährigen Julian geht die Reise weiter. Sein Städtisches Gymnasium ist verständlicherweise mächtig stolz auf den freundlich-bescheidenen Vielleser. Bei den Vorbereitungen auf die nächste Runde (Bezirksentscheid Köln-Süd) im April wird er natürlich weiter Unterstützung bekommen: innerhalb der Schule und seiner Familie sowie durch das Team Rheinbach, das sich regelmäßig zum Üben im Kulturzentrum Himmeroder Hof und der Öffentlichen Bücherei trifft. Denn Vorlesen macht einfach Spaß!

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01.03.2024 12:03 Uhr
Tom Warhonowicz

Mein Name ist Tom Warhonowicz… Trotzdem ein schöner Artikel



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