Trotz glühender Hitze wurde mega gerockt
Lava Rock – Die heißeste Party des Jahres
Lavarock - In keinem der bisher 17 Jahren passte der Name wohl so gut zu dem traditionellen Mayener Musikfestival. Durchschnittliche 35 Grad erschwerten den Organisatoren und freiwilligen Helfern in den letzten 3 Tagen den Aufbau von Bühne, Zäunen und Zelten. Der sonst grasbewachsene Boden des Mayener Grubenfeldes ist trocken, verdorrt und glüht. Man kann die Lava quasi riechen. Und doch, oder vielleicht gerade deswegen haben an diesem Wochenende mehr als 500 Besucher den Weg hierher gefunden.
Mayen. „Klar, könnten wir auch irgendwo im Schwimmbad liegen, aber da läuft nicht so gute Musik“, ist sich ein junges Pärchen einig. Aber was ist das Erfolgsrezept des Lavarock-Teams? „Das Motto der Kulturinitiative Mayen, kurz KIM, lautet: „Von Musikliebhabern für Musikliebhaber“, erzählt KIM-Mitglied Sandra Stern. „Dabei greifen wir überwiegend auf regionale Bands zurück um diese zu fördern und ihnen eine Bühne zu bieten. Ausnahme in diesem Jahr ist die aus dem Elsass stammende Band „OSH“ , die als langjährige Freunde der KIM und auf die Bitte vieler Besucher wieder eingeladen wurde. Außerdem findet jedes Jahr ein Nachwuchsband-Contest statt, dessen Sieger ebenfalls auf dem Lavarock spielen darf, denn gerade die Jugend soll gefördert werden.“
K.I.M. sucht neue Mitglieder
Weiter freut sich die Schriftführerin über die vielen freiwilligen Helfer und Sponsoren, ohne die das Lavarock nicht stattfinden könnte. „Leider fehlt es uns dabei aber vor allem an aktiven Mitgliedern“, bedauert Sandra Stern und ruft damit alle Musikliebhaber auf, selbst etwas für den Erhalt der Live-Musik zu tun, zum Beispiel mehr Konzerte und andere Musikveranstaltungen zu besuchen oder, sich der KIM anzuschließen und als ein Teil des Teams aktiv an der Gestaltung solcher Events wie dem Lava Rock oder dem im November folgenden Kneipenfestival in der Mayener Innenstadt mitzuwirken.
Rock around the Clock
Thematisch ist das zweitägige Festival breit aufgestellt. Ob Punk, Classic Rock oder Blues - von allem ist etwas dabei. So konnten sich die Zuschauer am Freitag über Bands wie e.d.e.n. freuen, die mit ihrem progressiven Sound gleich zu Beginn dem Publikum ordentlich einheizten (als wäre das bei den Tagestemperaturen noch nötig gewesen), die schon erwähnten „OSH“, die mit energiegeladenem Blues Rock überzeugten oder „Red County Jail“, die wiederum zu härteren Gitarrenriffs griffen und das Publikum mit punkig-souligem Alternative-Rock in ihren Bann zogen.
Zum Abschluss des ersten Tages spielten „Just 2 Jam“ bis tief in die Nacht einen Mix aus Hits der letzten 40 Jahren, allesamt neu arrangiert als Akustik-Unplugged-Versionen.
Für das richtige Festivalfeeling konnte die angrenzende Campingwiese zum Aufschlagen von Zelten und Pavillons genutzt werden, was auch von einigen gern in Anspruch genommen wurde, der Rest konnte mit dem kostenlosen Shuttletaxi zurück in die Innenstadt fahren.
Der Samstag begann dann am frühen Nachmittag wieder mit einem Hitzerekord, der Schweiß und kühle Getränke ungefähr in gleichem Tempo fließen ließ. Dennoch wurde weitergerockt. Den Anfang bildete das Soul/Funk/Jazz Duo ‚Do Twice‘ mit mal ruhig-melancholischen mal rhythmisch-rockigen Tönen und auch Transpool am frühen Abend schlug eher sanftere Harmonien an.
Langsam zog sich dann die Sonne zurück und hinterließ so zusammen mit kühlen Lüftchen bestes Open-Air Wetter. Diese machten sich „Copyright“ zunutze und animierten das Publikum zu ihren Rock-Klassikern zu tanzen. Und nach einem Abstecher in den Blues mit den 1995 gegründeten „Journeyman“ konnte dann das große Finale mit „CatEater“ starten. Harte Gitarrenriffs und Doublebass gepaart mit pinkem Glitzer: Glam-Punk, wie es selbst bezeichnen – man muss es erlebt haben um es zu verstehen.
Fürs Publikum gab es jedenfalls kein Halten mehr, die Menge feierte, tanzte und pogte bis tief in die Nacht.