Seniorenwerkstatt der Mendiger Kolpingfamilie und der Stadt Mendig feierte ihren 20. Geburtstag
Mendig. Anlässlich ihres 20. Geburtstags hatte die Seniorenwerkstatt der Mendiger Kolpingfamilie und der Stadt Mendig am Freitag, dem 26. September 2024 im Rahmen des diesjährigen Oktoberfestes in die Räumlichkeiten des von Heinz und Maria Lempertz gegründeten und liebevoll betreuten „Albertinum“ in der Brauerstraße eingeladen. Als Zeichen der Wertschätzung stellte das Ehepaar Lempertz die Räumlichkeiten für die Jubiläumsfeier unentgeltlich zur Verfügung.
Im Rahmen seiner Begrüßungsansprache hieß der Leiter der Mendiger Seniorenwerkstatt, Wolfgang Kütscher, zahlreiche Teilnehmer, darunter viele Ehrengäste, wie zum Beispiel: VG-Bürgermeister Jörg Lempertz, Stadtbürgermeister Achim Grün, die beiden ehemaligen Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel und Achim Diensberg sowie Pastor Dr. Artur Schmitt und Pastor Andre Beetschen und nicht zuletzt den Vorstand der Mendiger Kolping-Familie, etc. herzlich willkommen.
Als zehn aktive Rentner ihre Arbeit in der bundesweit ersten Seniorenwerkstatt der Mendiger Kolpingfamilie und der Stadt Mendig auf dem Gelände des Städtischen Bauhofes im Jahr 2003 aufnahmen, stand bereits der Spaß an kreativer und solider Handwerksarbeit sowie das gesellige Miteinander im Focus ihres wöchentlichen Treffens.
Ein Jahr später wurde die Seniorenwerkstatt bei einer Feier des Städtischen Bauhofs („Tag der offenen Tür“) von Pastor Manfred Plunien eingesegnet und von dem damaligen Stadtbürgermeister Achim Diensberg offiziell eröffnet. Die damalige Vorsitzende der Mendiger Kolpingfamilie Renate Plitzko, die am 13. März 2015 im Alter von 57 Jahren verstarb, nahm aus den Händen des Stadtbürgermeisters Achim Diensberg eine Urkunde entgegen, in der die Nutzung der Räumlichkeiten für die Seniorenwerkstatt „zur Förderung der integralen Seniorenarbeit in der Stadt Mendig“ festgeschrieben worden war. Seitdem stellt die Stadt auch die Nutzung von Strom und Wasser zur Verfügung.
Schon damals waren die Senioren, zu denen nicht nur Mitglieder der Kolpingfamilie zählten, bei der Gestaltung der Werkstatt sehr aktiv. So wurden die Räumlichkeiten renoviert, Werkzeug und Maschinen –fast ausschließlich auf Spendenbasis- besorgt und schon so manche Handwerksarbeit erledigt. So entstanden für die Theatergruppe der Kolpingfamilie bereits Requisiten für die Bühnendekoration oder es wurden kleinere Arbeiten, wie die Renovierung und Restaurierung von Parkbänken für die Stadt ausgeführt. Eine wahre Meisterleistung der engagierten Tüftler war jedoch ein Projekt, das bei der Eröffnung des „Lava Dome“ am 30. Juli 2005 vorgestellt wurde. Unter der fachkundigen „Federführung“ von Heinz Jek hatten die Männer ein Modell geschaffen, welches das Leben von anno dazumal auf der Museumslay, in der Brauerei (die sich Mitte des 18. Jahrhunderts in den Räumlichkeiten des „alten“ Deutschen Vulkanmuseums befand) und in den Mendiger Basaltlavakellern widerspiegelt. Ein weiteres Highlight war 2007 die Teilnahme mit einem eigenen Stand auf der von Kolping initiierten Kölner Messe EGAT.
Zu den ebenfalls bemerkenswerten Aktivitäten zählten u.a. der Bau einer Holzhütte und eines Grills für „Pastuursch´s Joarten“, Holzobjekte für die KAMÄJU und die Kolpingfamilie zum Verkauf beim „Feuerzauber“ und nicht zuletzt die Fertigung von 80 Kinderstühlen für den Kindergarten in Obermendig.
Heute umfassen die Räumlichkeiten der Seniorenwerkstatt einen Arbeitsraum, ein Lager, in dem diverse Maschinen, Werkzeuge und vor allem Arbeitsmaterialien untergebracht sind sowie einen Aufenthaltsraum, den die Mitglieder ebenfalls in Eigenleistung liebevoll gestalteten.
Den Senioren ging es von Anfang an bei ihrem wöchentlichen Treffen in der Werkstatt nicht nur um die gemeinsame Arbeit, sondern auch um die Geselligkeit. Schließlich wollte man sich ein „Feierabendbierchen“ in keinem Fall entgehen lassen. Außerdem feiern sie seit 2005 jedes Jahr in der letzten Septemberwoche gemeinsam mit ihren Frauen ein Oktoberfest.
Gerd Montermann, der seit 2003 inoffiziell und seit dem 15.08.2004 offiziell die Seniorenwerkstatt leitete, gab beim Oktoberfest am 30.09.2021 sein Amt in die Hände des langjährigen Kolping-Vorstandsmitglieds J. Wolfgang Kütscher, der diese wunderbare Einrichtung bis heute mit viel Herzblut leitet.
In seiner damaligen Antrittsrede bemerkte Ideengeber und Gründungsmitglied J. Wolfgang Kütscher augenzwinkernd: „Als ich den Vorschlag machte, eine Seniorenwerkstatt zu gründen, hat man über meine Idee nur gelächelt. Wer konnte auch ahnen, dass die engagierten Senioren einmal so erfolgreich sein würden!“
Obwohl zu den aktiven Mitgliedern der Werkstatt fachkundige Handwerker und kreative Köpfe zählen, ist jeder herzlich willkommen, der –in welcher Form auch immer- mitmachen möchte und auch die Geselligkeit liebt. „Bei uns herrscht immer eine freundliche Atmosphäre und wenn sich jemand einer Arbeit widmen möchte, bei der ihm die entsprechenden Vorkenntnisse fehlen, stehen die fachkundigen Mitglieder immer mit Rat und Tat zur Verfügung.
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