Vielfältige Klimatage des Koblenzer Klimabündnisses gehen zu Ende
Koblenz. Auch in diesem Jahr organisierte das Koblenzer Klimabündnis zum zweiten Mal Klimatage. Spätestens nachdem man einmal am Samstag, den 14. September über den Münzplatz geschlendert war, gab es keinen Zweifel mehr: Koblenz hat eine Vielzahl an Organisationen, die sich mit den Themen Klimaschutz, Klimawandel und Klimaanpassung allgemein und speziell in Koblenz befassen. Das Koblenzer Klimabündnis lud zum Auftakt zum Klimaaktionstag ein. An zahlreichen Ständen konnte man sich informieren; zum Beispiel über das Bürgerbegehren für ein klimaneutrales Koblenz bis 2035 des Klimaentscheid-KoblenZero oder die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit am Stand von Health for Future. Informationen über gemeinschaftliches Wohnen in Koblenz gab es bei „GEWO“ und „GEMO“. Auch ARIWA war mit einem Stand vertreten und informierte auch spielerisch über die Vorteile veganer Ernährung. Der VCD Koblenz, welcher sich u.a. für mehr 30er-Zonen einsetzt, klärte anschaulich über den Bremsweg bei Tempo 30 und Tempo 50 auf. Regen Zulauf fand das Faire Frühstück der Fairtrade-Stadt Koblenz, dem Weltladen und „foodsharing“, welches ausschließlich aus geretteten Lebensmitteln bestand. Dieses lud zum Verweilen ein und nebenbei konnte man sich an der Schule für Gesellschaftsgestaltung über ihre Studiengänge und das Engagement informieren. Parallel konnte man beim Entstehen des Kreidebildes zum Thema Gletscherschwund des Deutschen Alpenvereines zuschauen. Wem die Informationen nicht ausreichten, der nahm am weltbewussten Stadtrundgang „Koblenz geht fair“ teil und vertiefte sein Wissen über faire Angebote in Koblenz.
Auch für Kinder gab es allerlei Aktivitäten und Spiele. Der Stand des BUND Koblenz lockte mit selbst kreierten Gesellschaftsspielen und bei Grün(h)Ecken wurden Seedbombs selbst hergestellt. Auch ein Ergometer, welches bei Benutzung Musik abspielte, lockte Kinder an. Musikalisch wurde der Aktionstag von Sieglinde Karges von Grün(h)Ecken mit französischen Chansons abgerundet. Ihr Ziel ist es mit Gesang und positiven Worten die Menschen zu ermutigen, dass Veränderungen möglich sind. Am meisten Gefallen fand die Tauschbörse, wo die Besucher gespendete Bücher, Spiele oder Kleidung einfach mitnehmen konnten. Hier freute sich der ein oder andere über tolle gebrauchte Dinge. Die Diakonie komplettierte den Klimaaktionstag mit einem kleinen Stand u.a. mit dem Verweis auf das Kinderkaufhaus+ Bodelschwingh. Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Klimaaktionstag in Koblenz einen wichtigen Aspekt betont hat: jeder kann etwas dazu beitragen, um die Umwelt und das Klima positiv zu verändern, sei es durch Radfahren, bewusstere Ernährung oder zum Beispiel den Kauf von Secondhand Kleidung. Veränderung fängt im Kleinen an und muss nicht auf die Politik warten.
Am Sonntag ging es, wie im letzten Jahr, mit der Waldwende-Jetzt! • Mittelrhein ab in den Wald. Diesmal ging es im Koblenzer Stadtwald auf die Suche nach alten Bäumen, deren Geschichten und Bewohner. Denn uralte Bäume sind wichtige Lebensstätten für alle Tiergruppen des Waldes. Auch Pilze, Flechten und Moose sind dauerhafte Mieter an solchen Habitatbäumen. Nicht wenige Arten, die auf alte Bäume angewiesen sind, sind auf der sogenannten ‚Roten Liste‘ und besonders geschützt. Alles gehört zusammen und spendet sich gegenseitig seit Jahrhunderten Leben.
Den Abschluss der Klimatage bildete der Klimastreik von Fridays for Future am Freitag, den 20. September. Mit dabei: Mareike Bernhard, die zusammen mit drei weiteren Privatklägerinnen - und Klägern, dem BUND und dem Solarenergie-Förderverein eine neue Klimaklage beim Bundesverfassungsgericht einreichte. Sie betonte bei ihrer Rede am Hauptbahnhof, dass wir unsere Hausaufgaben nicht machen und unseren Kindern einen „Saustall“ hinterlassen. Genau passend zum Weltkindertag, der ebenso am Freitag gefeiert wurde. Auch die Stadt Koblenz wurde konkret von Charlotte Keul (FFF) angesprochen - wo findet man hier die Energiewende?! Mit zahlreichen Bannern versehen liefen ca. 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Münzplatz, wo es noch zahlreiche Beiträge beim „open speach“ gab.
Dieser Abschluss machte Mut, denn gibt es in Koblenz doch Viele, die sich für eine bessere Zukunft einsetzen.
Pressemitteilung
Klimabündnis Koblenz