Sommerfahrt der Casino-Gesellschaft Andernach
Weltkunst in der Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey
Andernach. Auf Einladung der Casino-Gesellschaft Andernach machten sich die Mitglieder und Gäste erwartungsvoll auf den Weg in die saarländische Gemeinde Tholey, um das älteste Kloster auf deutschem Boden im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Vergnügungswart Michael Breil begrüßte die Teilnehmer im Namen des Vorstandes und stimmte auf die erstmals im Testament des Franken Adalgisel Grimo erwähnte Abtei ein.
Wechselnde Besitzansprüche zwischen Frankreich und Deutschland, Plünderungen und Enteignungen bestimmen die Vergangenheit des Klosters mit seiner frühgotischen Abtei aus dem 13. Jahrhundert, wie der erfahrene Kirchenführer erläuterte. Das derzeit von elf Benediktinern bewohnte Kloster und die Abteikirche beeindruckten jedoch nicht nur durch ihre spannende Geschichte und die Architektur, sondern auch durch die Vielzahl von Reliquien, wie das hölzerne Chorgestühl mit den Symbolen der täglichen Pflichten der Mönche aus dem 17. Jahrhundert und dem prachtvollen Orgelwerk.
Nach der umfangreichen Sanierung der Abtei zwischen 2008 und 2020 ist hier Weltkunst entstanden: die maroden Fenster des Künstlers Klöck aus den 1960er Jahren sind bis auf eines ersetzt worden. Die afghanische Künstlerin Mahbuba Maqsoodi gestaltete den Großteil der neuen Fenster, Gerhard Richter, der bedeutendste Künstler der Gegenwart, drei weitere.
Während die religiösen Abbildungen von Maqsoodi durch kräftige Farben und Flächen geprägt sind, die über die Begrenzungen der Fenster hinausführen, weichen Richters Varianten von jeglicher Form ab und bestechen durch ihre Farbigkeit und Abstraktion. Das Besondere daran: die Verschiedenheit der Entwürfe, die dennoch ein Gesamtbild bilden und den historischen Bau mit den modernen Elementen in Einklang bringt.
Im Anschluss an den Besuch dieses besonderen Ortes zwischen Andacht und Kunst wurde die Johann-Adams-Mühle in Theley angesteuert. Der nach eigener Aussage „wahrscheinlich berühmteste Landgasthof“ verwöhnte mit seinem Mühlenteam die Reisegesellschaft mit leckeren Gaumenfreuden.
Gestärkt und mit vielen neuen und schönen Eindrücken begann die Rückfahrt nach Andernach. Vorsitzender Josef Nonn dankte dem Vergnügungswart Michael Breil und den Beteiligten für die gute Organisation der Sommerfahrt und wies auf die nächste Veranstaltung der Casino-Gesellschaft Andernach hin: im Herbst soll im Ratssaal der Stadt eine Weinprobe in Verbindung mit einem Vortrag zur Stadtgeschichte angeboten werden.