Der etwas andere Gottesdienst in Weiler
Wir feiern unser Menschsein
Weiler. Es begann als „Thekenidee“ anlässlich des Familientages des Musikvereins Eifelperle Weiler und wurde zu einem Gedanken, der Diakon Michael Przesang nicht mehr losließ. Für viele Menschen hat der Gottesdienst in der Kirche nichts mehr mit dem gelebten Alltag zu tun, die Lieder berühren nicht mehr, der Gottesdienst dient nicht als Quelle des Krafttankens für die Tage oder Wochen danach.
Aus diesen Gedanken heraus wurde ein „Herzensgottesdienst“ vorbereitet, der Mitte Juni in der Pfarrkirche St. Kastor Weiler stattfand. Der Einladung zu dem etwas anderen Gottesdienst folgten über 100 Menschen. Zentrales Thema der Veranstaltung war es, das Menschsein zu feiern, das Besondere an jedem Einzelnen, ungeachtet seiner Herkunft, Religion oder seines Aussehens. Axel Hermeling, als musikalischer Leiter, wählte hierzu „Kölsche Lieder“ aus, deren tiefsinnige und emotionale Texte ans Herz gehen und die Seele berühren.
Beim genauen Hinhören wurde deutlich, dass die Lieder weit mehr sind, als Karnevalsschlager. Den Auftakt des Gottesdienstes bildete das Lied „Unser Stammbaum“, gefolgt von „In unserem Veedel“. Bei „Du bess die Stadt“ sangen die Anwesenden kräftig mit und der ein oder andere wischte sich ein Tränchen der Rührung aus den Augen. Musikalische Unterstützung erhielt Axel Hermeling von Christof Retterath.
Die Texte wurden passend zum Thema und zu den Liedtexten ausgewählt. Es ging darin um ein menschliches Miteinander, um Zusammenhalt, um das Zuhören und Aufrichten und um die Akzeptanz der alltäglichen Unperfektheiten, die uns Menschen so einzigartig machen. Texte, Gebete und Musik folgten einem roten Faden, fein aufeinander abgestimmt und es gelang Michael Przesang und Tanja Wagner die Zuhörenden mitzunehmen, zu berühren und zum Lachen zu bringen.
Der Gottesdienst endete mit einem begeisterten Applaus und da auch es auch das Wetter gut meinte, blieben nicht wenige zum anschließenden Umtrunk noch eine Weile stehen und feierten so noch ein wenig Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt.
Anstelle einer klassischen Kollekte wurden Spenden für die Regionalgruppe Mittelrhein des Mukoviszidose e.V. gesammelt, hier kam die stolze Summe von 790 Euro zusammen.