Goldenen Hochzeit von Waltraud und Hans Kettler
50 Jahre Zweisamkeit – 18250 Tage Gemeinsamkeit
Sinzig.Statt die Goldene Hochzeit gebührend zu feiern, mussten die Feierlichkeiten zum Ehejubiläum abgesagt werden. Grund sind die noch laufenden Sanierungsarbeiten im Haus nach dem Unwetter Anfang Mai. Auch Sohn Volker, der seit sechs Jahren in London lebt, muss daher seine Anreise verschieben.
Bei einem Gratulationsbesuch berichtet das Jubelpaar dem neuen Ortsvorsteher Reiner Friedsam über das Ausmaß der entstandenen Schäden durch den Starkregen. Doch dann erzählen die Jubilare wie sie sich auf dem Prinzenball 1973 im Helenensaal kennengelernt haben, wo es auch gleich „gefunkt“ hat. Am 19. Juli 1974 gab sich das Jubelpaar im Sinziger Schloss dann das Ja-Wort.
Waltraud Kettler hat am 15. Juli 1947 in Sinzig das Licht der Welt erblickt. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte sie den Beruf der Apothekenhelferin. Die Jubilarin arbeitete dann in verschiedenen Apotheken in Sinzig, Bonn, Westerland/Sylt und in Konstanz. Nach einer Ausbildung als Diplom-Kosmetikerin betrieb sie von 1978 bis 1991 ein Kosmetikstudio im Assessorenweg. Waltraud Kettler setzte sich immer für ein gutes Miteinander in ihrer Heimatstadt Sinzig ein. Sie verkaufte 30 Jahre lang Unicef-Karten, betreut heute noch den öffentlichen Bücherschrank, übernimmt zeitweise die Aufsicht im Sinziger Museum, ist für den Kinderschutzbund Ahrweiler tätig und engagiert sich bei den Freien Wählern Bürgerliste Sinzig.
Hans Kettler wurde am 16. Januar 1938 in Giengen an der Brenz geboren. Nach der Schule erlernte er bei der Spielwarenfabrik Margarete Steiff GmbH den Beruf des Industriekaufmanns. Als 19-jähriger zog er nach Freiburg, wo er als Kundenbuchhalter bei der Nähgarnfabrik MEZ AG arbeitete. Von 1960 bis 1966 lebte er in München. Nach einem beruflichen Wechsel zur Firma AGROB brachte ihn ein Zufall in das rheinische Zweigwerk nach Sinzig. Denn der Umzug ins Rheinland wurde im durch das Angebot einer Firmenwohnung im herrschaftlichen Haus Schönberg schmackhaft gemacht.
Als er 1973 Waltraud kennenlernte, erfüllte sich für ihn das Lied: „Und sollst du im Leben ein Mädel einst frei’n, so muss es am Rheine geboren sein.“ 1976 schufen sich die Jubilare ein eigenes Zuhause im Assessorenweg. Anfang der 80iger Jahre wurde Hans Kettler in die Hauptverwaltung des Keramikkonzerns nach Bonn versetzt und später die Leitung für das Controlling der deutschen Fliesenwerke übertragen. In dieser Zeit wurde auch Sohn Volker geboren; er gab dem Leben zu dritt ein neues Ziel und viel Freude.
In seiner Freizeit war das Bergsteigen bis zum Jahr 2005 die große Leidenschaft des Jubilars. Nach seiner Pensionierung trat er 2002 dem Männergesangverein Cäcilia Sinzig bei, wurde als Kassierer in den Vorstand gewählt und übernahm bis 2019 auch die Aufgabe als Pressewart. Heute noch singt Hans Kettler in der Chorgemeinschaft Sinzig/Bad Bodendorf. Ab 2009 arbeitete der Jubilar aktiv im Arbeitskreis Keramik des Heimatmuseums Sinzig mit, um die Geschichte des Sinziger Fliesenwerkes zu dokumentieren.