Ludwig-Erhard-Schule Berufsbildende Schule Wirtschaft Neuwied
Beitrag zur Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur
Neuwied. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 organisierten den Anne-Frank-Tag 2024 mit großem Engagement und leisteten einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur – VR-Brillen sorgten für emotionale Lernmomente Am Anne-Frank-Tag 2024 nahmen verschiedene Klassen der Ludwig-Erhard-Schule teil. Das Programm richtete sich an Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums, der höheren Berufsfachschule, der Berufsfachschule I und der Berufsschule. Ziel war es, schulformübergreifendes Lernen zu fördern und Lernende unterschiedlicher Altersgruppen ins Gespräch zu bringen. Die Teilnehmenden durchliefen verschiedene Stationen, um einen umfassenden Einblick in Anne Franks Lebensrealität und die Schrecken des Nationalsozialismus zu erhalten.
Neben den Plakaten des Anne-Frank-Zentrums aus Berlin, die eigens für diesen Tag organisiert wurden, weckten vor allem die vom Pädagogischen Landesinstitut zur Verfügung gestellten VR-Brillen die Aufmerksamkeit der Lerngruppen. Diese ermöglichten es den Schülerinnen und Schülern, die Geschichte von Anne Frank und das Anne-Frank-Haus in Amsterdam auf eine völlig neue Weise zu erleben. Dank der Virtual-Reality-Technologie konnten sie einen virtuellen Rundgang durch das berühmte Haus machen, in dem Anne Frank und ihre Familie sich während des Zweiten Weltkriegs versteckt hielten. Der Einsatz der VR-Brillen ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, das Anne-Frank-Haus detailgetreu und interaktiv zu erkunden. Die Räume, die engen Gänge und die versteckten Bereiche des Hauses wurden digital rekonstruiert, sodass die Teilnehmenden das Gefühl hatten, tatsächlich vor Ort zu sein. Die Audio- und Textbegleitungen lieferten historische Kontexte und erklärten die Bedeutung verschiedener Objekte im Haus. Diese direkte Auseinandersetzung mit der Geschichte förderte das Verständnis und das Mitgefühl der Lernenden für das Schicksal von Anne Frank und Millionen anderer Opfer des Holocausts. Dies spiegelte sich auch in den bewegenden Reaktionen der Lernenden wider. Viele zeigten sich beeindruckt und berührt. Ein Schüler der Berufsfachschule I bemerkte: „Es ist eine Sache, Annes Leben im Unterricht zu behandeln, aber etwas völlig anderes, sie auf diese Weise zu erleben. Ich fühle mich, als hätte ich einen persönlichen Einblick in ihr Leben bekommen.“ Eine Schülerin fügte hinzu: „Durch den virtuellen Rundgang konnte ich verstehen, wie schwer das Leben im Versteck für Anne und ihre Familie gewesen sein muss.“
Auch die organisierenden Lehrkräfte Antonia Knoll, Julia Wilhelms, Enrico Krannich und Marcel Lauterbach zeigten sich von den Möglichkeiten der VR-Brillen beeindruckt: „Die Verwendung von VR-Technologie im Unterricht ermöglicht es uns, Geschichte lebendig und greifbar zu machen. Sie hilft den Schülerinnen und Schülern dabei, eine tiefere emotionale Verbindung zu den Ereignissen und den Menschen, die sie erlebt haben, zu entwickeln.“
Während der Ausstellung agierten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des beruflichen Gymnasiums als Lernbegleiter. Sie standen den teilnehmenden Klassen für Fragen zur Verfügung und moderierten Kleingruppengespräche.
Die Veranstaltung endete mit einer Reflexionsphase, in der sich die Schülerinnen und Schüler mit der Bedeutung und der Aktualität der Geschichte Anne Franks auseinandersetzten. Sie erkannten, dass Vorurteile, Diskriminierung und Hass auch in der heutigen Zeit existieren und dass es von großer Bedeutung ist, für Toleranz und Gerechtigkeit einzustehen. Anne Franks Leben und ihr Tagebuch sind Mahnmale, die daran erinnern, dass man sich weiterhin gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung engagieren muss. Frau Jacka, Integrationsbeauftragte der Stadt Neuwied, besuchte die Ausstellung ebenfalls. Auch sie war der Auffassung, dass das Bewusstsein für die Vergangenheit dabei helfen kann, eine bessere Zukunft zu gestalten.