Bürgerverein Meckenheim auf England-Reise: 2024 im Land der Monarchie und altehrwürdiger Universitäten
„Britannia, quo vadis? Division and Diversity of British Society“
Meckenheim. Kürzlich begann für 36 Mitglieder des Bürgervereins eine zehntägige Reise nach England! Pünktlich um 7.30 Uhr startete Manfred Jablonski seinen Bus. Motto der Reise war: „Britannia, quo vadis? Division and Diversity of British Society - 2024 im Land der Monarchie und altehrwürdiger Universitäten“.
Die Fahrt führte von Meckenheim über Calais nach Dover auf die Insel. Auf die persönlichen Erfahrung mit den Auswirkungen des BREXIT (vier Stunden Aufenthalt bei der Grenzkontrolle) hätten sie gern verzichtet. Doch die Fahrt mit der Fähre über den Ärmelkanal bei ruhiger See, strahlender Sonne und steifer Briese hat alle recht schnell entschädigt. Lange bevor die Fähre im Hafen von Dover anlegte, sahen sie die königlichen, weißen Klippen von Dover. Auf der Insel angekommen, endete der erste Tag mit einer Übernachtung in Ashford.
Am Folgetag starteten sie in Richtung Oxford, fuhren durch „typisch englische Orte“ und besuchten unterwegs in Chartwell den Landsitz des Literaturnobelpreisträgers und früheren britischem Premierministers Winston Churchill. Am Nachmittag erreichte die Reisegruppe Oxford und konnte das Magdalen College besichtigen. Weiterer Höhepunkt dieses Tages war ein beeindruckendes Konzert des College-Chores.
Der erste Oxford-Tag begann mit dem Besuch von Blenheim Palace, auf dem auch Winston Churchill viele Jahres seines Lebens verbracht hat. Haus und Garten sind Stammsitz der Dukes of Marlborough. Der 1. Duke dieser Dynastie, ein früher Spross der Churchill-Familie, gewann 1713 Seite an Seite mit Prinz Eugen von Savoyen, Preußen und Holländern die „Battle of Blenheim“ (deutsch: Blindheim, Nähe Höchstädt in Bayern). Der Sieg gegen die französischen Truppen Ludwig XIV gilt als wichtigste Entscheidungsschlacht im Rahmen der Spanischen Erbfolgekriege und wird im Deutschen als „2. Schlacht bei Höchstadt“ bezeichnet. Zum Dank erhielt er von Queen Anne Land und finanzielle Mittel zum Bau des beeindruckenden „Palace“. Besonders interessant war die Schilderung des Schlachtenverlaufes in Blindheim und seine politischen Auswirkungen durch unseren Reiseleiter Kl.-P. Treche. Bei der sich anschließenden Stadtführung durch Oxford erfuhren wir auch einiges „Pikantes“ über ehemalige Absolventen der Colleges, die später in Regierungsverantwortung gekommen sind oder anderweitig, z.B. als Wissenschaftler, Berühmtheit erlangten.
Am nächsten Tag stand der Besuch bei der königlichen Familie in Windsor Castle auf dem Programm. Leider hatte King Charles III. einen zu vollen Terminkalender, so dass die Reisegruppe ihn nicht persönlich treffen, aber das Anwesen besichtigen sowie einen Wachwechsel erleben konnte. Es schloss sich dann ein Spaziergang durch das auf dem anderen Themse-Ufer gelegene Eton mit seiner berühmten Privatschule an.
Der dritte Oxford-Tag führte den Bürgerverein Meckenheim in das Christ Church College. Interessant für sie war die Art von Leben und Ausbildung an einem College – früher und heute. Die Geschichte belegt, dass in den letzten 200 Jahren fast alle britischen Prime Minister aus Oxford oder Cambridge kamen. Anschließend führte die Fahrt aufs Land nach Chastleton bei Morton-in-Marsh in Oxfordshire. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert bezaubert durch Architektur und Garten; war u.a. Drehort des Films Elizabeth I.
Am folgenden Morgen nahmen sie Abschied von Oxford und fuhren Richtung Cambridge. Der Bürgerverein Meckenheim machte Station in Audley End. Es ist wie Chastleton House ein ursprünglich jakobinisches Landhaus, das den Reichtum, die Art zu leben und die Kultur der Landadligen des 18. und 19. Jahrhunderts zeigt. Das sogenannte „100-Glocken-System“, das die Bediensteten bei Bedarf in eines der vielen Zimmer des Hauses rief, erstaunt die Besucher noch heute.
In Cambridge angekommen, besuchten sie zunächst das Trinity College, an dem auch der jetzige King Charles Ill. im Jahr 1967 sein Studium begann. Dann ging es weiter nach Ely. Die Reisegruppe besichtigte die Ely Cathedral, deren Bau im Jahr 1109 begann. Bedeutsam war, dass religiöse Erziehung und Ausbildung in der Theologie in vergangenen Jahrhunderten immer Bestandteil der College Ausbildung in Cambridge und Oxford waren. Enge Verbindungen bestanden daher zwischen dem Kloster und der Kathedrale von Ely, der anglikanischen Kirche und den Universitäten. Bemerkenswert für den sehr kleinen Ort Ely ist auch, dass im Jahr 1636 Oliver Cromwell hier wohnte. Sein Haus steht heute noch. Ein Picknick im Park der Cathedral rundete den Tag ab.
Am zweiten Cambridge-Tag. besichtigten sie das King´s College, dass im Jahr 1441 von König Heinrich VI. gegründet wurde. In den letzten Jahrhunderten hat sich das College allmählich mehr und mehr geöffnet und gehört nun zu den fortschrittlichsten in England. Nach einem weiteren Picknick in den „College-Backs“ setzte eine Bootsfahrt auf dem Flüsschen Cam ein weiteres Highlight an diesem Tag.
Der vorletzte Reisetag bedeutete Abschied von Cambridge und Fahrt nach Cranbrook. In Sissinghurst konnte der Bürgerverein Meckenheim zum Abschluss der Reise mit dem herrlichen Garten und den „elisabethanischen Häusern“ noch einmal etwas besonders Schönes sehen. Danach ging es zur letzten Übernachtung auf der Insel wieder nach Ashford, um am nächsten Morgen die Rückreise über den Ärmelkanal in Richtung Meckenheim anzutreten.
sie haben in diesen Tagen viel gesehen, erlebt und gelernt – dank einer exzellenten Kennerin Englands – der Kulturführerin Christel Thelen. Alle Erlebnisse bleiben ihnen als Teilnehmer in bester Erinnerung, weil auch die Organisation durch Klaus-Peter Treche und die umsichtigen Fahrkünste von Manfred Jablonski perfekt waren.
Pressemitteilung des
Bürgerverein Meckenheim