60 Jahre Blasorchester Daubach

Die Räuber“ überfielen Daubach

Drei Stunden Konzert mit vier Zugaben

27.08.2018 - 12:03

Daubach. Junge, Junge, was war denn da los? Daubach, ein Dorf im hinteren Westerwald, mit ca. 500 Einwohnern, stellt ein Festzelt auf und rund 600 Menschen pilgern dieses Zelt. Das wäre tatsächlich ein Eldorado für Langfinger gewesen, denn logischerweise muss fast jeder Bewohner aus Daubach im Zelt gewesen sein. Für den Menschenauflauf gibt es natürlich eine sinnvolle Erklärung: Das Blasorchester Daubach feierte mit einem Festwochenende sein 60-jähriges Jubiläum, und die „Räuber“ kamen. Doch keine bange, die wollten nix klauen, die wollten nur spielen. „Die Räuber“, das ist die kölsche Kultband, die nach Daubach kam, um mit einem grandiosen Konzert, dem Blasorchester zu gratulieren.


Prächtiges Partyprogramm, die „Räuber“ in Hochform


Am frühen Abend unterhielten die Musiker des Blasorchesters Daubach, unter der Leitung ihres Dirigenten Uwe Hübinger, die Besucher im sich stetig füllenden Festzelt. Die Zeiten, in denen ein Blasorchester nur den „bayerischen Defiliermarsch“ und andere typische „Dicke-Backenmusik“ spielt, sind vorbei. Besondere Erwähnung muss der eigens zum Jubiläum von Walter L. Born komponierte „Jubiläums-Marsch“ finden, der im Zelt seine Welt-Uraufführung erlebte. Natürlich haben die Musiker, je nach Anlass ihres Auftritts, auch diese Musik im Repertoire, zum Beispiel Frühschoppen oder Kirmesumzug.

Ein Beispiel gefällig: Als Uwe Hübinger das letzte Lied vor dem Auftritt der „Räuber“ ankündigte, sagte er, diese hätten gerne zuletzt etwas Melancholisches, Romantisches als Übergang gehabt. Und…., was folgte? „Highway to Hell“ von AC/DC. Angus Young hätte seine helle Freude an dem Sound gehabt, den das BLO ins Zelt trug. Bei ihrem Heimspiel war den Musikern natürlich dröhnender Applaus beim Abgang sicher. Somit war das Bett für die „Räuber“ bereitet, die Stimmung war schon jetzt im oberen Level angesiedelt.

Thomas Mies, der 1. Vorsitzende des Blasorchesters Daubach, sagte dann kurz und knackig die „Räuber“ an. Am großen Beifall, der von der Masse gespendet wurde, ohne dass sie einen Ton von sich gegeben hätten, war die Vorfreude auf das Kommende abzulesen.

Die bekennenden FC Köln Fans legten sich vom ersten Song an voll in die Riemen. Im Laufe des Konzertes konnte man erstaunt feststellen, wie viele Hits den „Räubern“ gelungen waren. Allesamt Ohrwürmer, die von Köln aus ins Land gingen. Hier ist eine kleine Auswahl, der Hits, die fast alle textsicher von den Besuchern mitgesungen wurden: Am Eigelstein is Musik; Die Vöglein am Titicacasee; Wenn dat Trömmelche jeit; Wenn ich träume, dann immer nur von dir; Kölsche Junge, die bütze joot; Dat es Heimat: Schau mir in die Augen usw. usw. Kein Wunder, dass bei diesen Songs das Zelt bebte und wackelte, alle tanzten, schunkelten und sangen. Das war „Partyfeeling at his best“, mehr geht kaum noch.

Ein Höhepunkt des Abends war die Gratulation der „Räuber“ an Daniela Wick, Mitglied des Blasorchesters Daubach, die den 30. Geburtstag feierte, trotzdem eifrig die Besucher bediente. Für Daniela vollkommen überraschend, unterbrach Torben Klein, der Leadsänger der „Räuber“, das Konzert, beglückwünschte Daniela Wick übers Mikrofon und sang dann gemeinsam mit den anderen Bandmitgliedern a capella ein Geburtstagsständchen: „Alles Jute zum Jeburtstag“. Daniela war so überwältigt, und erfreut, dass sie ihre Freudentränen nicht unterdrücken konnte. Die Besucher stimmten mit ein, für Daniela sicherlich ein unvergessliches Erlebnis.


Die Räuber fühlten sich in Daubach wohl


Den „Räubern“ war deutlich anzumerken, dass sie sich in Daubach absolut wohlfühlten und keinen professionell abgewickelten Auftritt hinlegten. Der unmittelbare Kontakt zu den Besuchern, die bis an die Bühne standen und feierten, das vibrierende Zelt, über dem ganzen lag eine unglaublich positive Stimmung. Es bildete sich sogar eine Polonaise, die sich wie ein langer Lindwurm den Weg durch die Massen suchte. Irgendwann, nach fast drei Stunden, konnten die „Räuber“, enthusiastisch gefeiert, und nach vier Zugaben, die Bühne erschöpft, aber glücklich, verlassen. Eine Nacht neigte sich dem Ende zu, welche in Daubach, und der Umgebung, sicherlich noch lange für Gesprächsstoff sorgen wird.


Das Blasorchester Daubach


Noch einige Worte zum Verein: Aus einfachsten Anfängen im Jahr 1958 hat sich im Laufe der Jahre das weit über die Grenzen des Westerwaldes hinaus bekannte Blasorchester Daubach entwickelt. In Inland beliebt, bei Auftritten im Ausland gefeiert, ist das Blasorchester Daubach ein fester Bestandteil der Westerwälder Kultur- und Musikszene. Aktuell sind über 40 Musiker aktiv im Einsatz, durch das Jugend-Blasorchester wird der musikalische Nachwuchs an das große Orchester herangeführt.

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