Franz Josef Mohr verstorben
Der Steinmetz und Steinbildhauer war künstlerisch sehr aktiv
Ettringen. Am 22. September 2024 ist die bekannte Ettringer Persönlichkeit Franz Josef Mohr, liebevoll „Muhre Jupp“ genannt, im Alter von 92 Jahren, verstorben. Schon in jungen Jahren im Elternhaus hatte Franz Josef Mohr ein Faible für den Krippenbau. Dann, in der Weihnachzeit baute er, wahrlich damals schon künstlerisch wertvoll, die mit viel Moos, Figuren und naturgetreuen Details fantasievoll und Großflächig gestaltete Landschaft, die dem Beschauer symbolisierte was damals bei der „Weihnachtsgeschichte“ geschah. „Ich hatte eigentlich als Kind schon den Wunsch, einen künstlerischen Beruf, in Richtung Bildhauer zu erlernen“, verriet er einmal „Blick aktuell“. Und so kam es dann auch. Er trat eine Lehre zum Steinmetz und Bildhauer bei der Mayener Firma Rittel an. Nach erfolgreichem Abschluss begannen für den Ettringer die „Wanderjahre“. Er absolvierte viele Arbeiten im sakralen Bereich, so zum Beispiel an fünf romanischen Kölner Kirchen oder gar am Altehrwürdigen Dom. Für die steinerne Kunst hatte den Ettringer in hohem Maße auch der Direktor der Steinmetzfachschule, Professor Anton Woger, geprägt und inspiriert. Natürlich für Franz Josef Mohr auch ein Antrieb, sich auf vielen Ebenen im Bereich der „Kunst“, weiter zu bilden. Nach der Technikerprüfung, Abendsemestern an der Bauschule, Freihandzeichnen in der Kölner Werkschule oder dem Einsatz in einem Architekturbüro, arbeitete Mohr später auch als Dozent an der Steinmetzfachschule, um sein Wissen und Können an Andere weiter zu vermitteln. Beruflich wechselte er zur Landsiedlung Rheinland Pfalz und später zum Staatsbauamt in Koblenz. Doch der ehrgeizige Mann nutzte diese Ära noch um ein Fernstudium in Architektur zu absolvieren. Besonderes Highlight waren für ihn Aufgaben innerhalb der Denkmalpflege die er betreut hatte. Ob nun die Mathias Kapelle in Kobern Gondorf, das Schloss Bürresheim oder gar die Abteikirche in Bendorf-Sayn, um nur einige Objekte zu nennen. „Im Nachhinein kann ich mit Fug und Recht behaupten – das war die Krönung meiner Berufslaufbahn“, bekannte Mohr einmal. Klar, dass er auch sein eigenes Wohnhaus akribisch genau geplant hatte. Und dabei konnte er seinen fachlich versierten Ideen freien Lauf lassen. Aber auch die Kunst, innerhalb der Musik, ob nun Akkordeon oder Gitarre begeisterte den bescheidenen „Tausendsassa“ genau so wie die Aquarell-Malerei bei der er unter Anderem unzählige Motive Eckchen und Winkel seines Heimatortes mit Pinsel und Farbe festgehalten hat. Ruhestand, kannte er nicht, eher „Unruhestand“. Als er in Rente ging begann er zu schnitzen. Für ihn als Bildhauer kein Problem. Nur das Material war ein anderes. Aus Lindenholz zauberte er die „Weihnachtsgeschichte“ mit all dem was damals auf Bethlehems Fluren geschah. Und wenn man so will schloss sich damit der Kreis des schon in jungen Jahren tätigen Krippenbauers im Elternhaus. Der Heimat liebende echte „Ettringer Jung“ war aber auch, so lange es ging, als Wanderer viel auf Achse. Sein Wesen, seine Geselligkeit und sein Humor waren auch bei den Ettringer Senioren sehr gefragt. Dann wenn er bei den montäglichen Treffen, musikalisch Alte Zeiten wach werden ließ. So unter dem Motto: „Es war einmal“. Am Dienstag, dem 1. Oktober fand „Jupp Mohr“ neben seiner geliebten Ehefrau, auf dem Ettringer Friedhof die letzte Ruhe.BS