- Anzeige - 15. Mayener Business Lounge im Fit-Up-Center in der Polcher Straße
„Mir geht es prima, also bleibe ich zu Hause“
Auf dem Programm stand diesmal das Thema Gesundheits- und Fehlzeiten-Management
Mayen. Über 90 Gäste hatten sich zur mittlerweile 15. Mayener Business Lounge eingefunden. Ein weiterer Beweis dafür, dass sich diese Veranstaltung, die von der MY-Gemeinschaft in Kooperation mit der Stadt Mayen und HALBneun organisiert wird, im Jahreskalender fest etabliert hat. Da das Thema Gesundheits- und Fehlzeiten-Management auf dem Programm stand, wurde mit dem Fit-Up-Center von Magdalena Kukulski in der Polcher Straße auch die passende Örtlichkeit gewählt. Schließlich handelt es sich hier um eine gesundheitsorientierte Fitness- und Wellnessanlage mit angeschlossener Physiotherapie- und Massagepraxis. Mit Werner Blasweiler, in Mayen bekannt wie ein bunter Hund, hatten die Verantwortlichen zudem einen Experten von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland aus dem Hut gezaubert.
„Die Räumlichkeiten sind perfekt gewählt. Ich freue mich über viele bekannte und auch einige neue Gesichter sowie Gäste aus Mendig. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels ist es ein interessantes und besonders relevantes Thema. Die Krankenstände sind enorm gewachsen und haben allein im vergangenen Jahr Kosten von 77 Milliarden Euro verursacht“, meinte Dr. Wolfgang Schlags, der als Stellvertreter des Vorsitzenden Jürgen Nett die Besucher begrüßte. Der Mayener Oberbürgermeister hatte die nackten Zahlen im Hinterkopf. „Die Einnahmen aus der Gewebesteuer haben sich im vergangenen Jahr auf 21 Millionen Euro erhöht, 2024 werden sie sogar bei 25 Millionen Euro liegen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist die, dass der Haushalt wieder nicht ausgeglichen sein wird. Durch ihren Einsatz wird die Stadt aber in die Lage versetzt, in der Zukunft weiterhin investieren zu können“, blickte Dirk Meid voraus.
2025 soll die Genoveva-Burg saniert werden, im Wasserpförtchen entsteht durch die VR-Bank ein millionenschweres Bauprojekt. „Es ist ein Segen für die Innenstadt“, verdeutlichte Meid. „Zudem sollen die Burgfestspiele noch mehr zu unserem Aushängeschild werden. Wir wollen diesem kulturellen Ereignis einen größeren Stellenwert einräumen und während des ganzen Jahres Veranstaltungen anbieten. Da sind wir auf einem guten Weg.“ Intendant Alexander May, ebenfalls Gast der 15. Mayener Business Lounge, konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen.
Ernst wurde es beim eigentlichen Thema des Abends. Viele gesetzlichen Krankenkassen verzeichnen Höchststände bei Krankschreibungen. Bereits bis zur Jahresmitte reichten die Hälfte aller versicherten Arbeitnehmer einen Krankenschein ein. Dieser Wert werde normalerweise erst gegen Jahresende erreicht. Bei den meisten Krankenkassen stiegen die Fehlzeiten auf weit über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Atemwegserkrankungen sind die größte Ursache von Fehlzeiten mit einem Anteil von knapp 36 Prozent. Mit 17,64 Prozent trugen Muskel-Skelett-Erkrankungen zur Krankenstandstatistik bei. Auch die Krankmeldungen aufgrund psychischer Störungen steigen um etwa ein Fünftel.
Besonders auffällig ist der statistische Anstieg von Fehltagen bei jüngeren Arbeitnehmern unter 30 Jahren um mehr als 40 Prozent. Diesem komplexen Thema nahm sich Blasweiler immer wieder mit einer süffisanten Art und Weise an. Mit der Aussage „Mir geht es prima, also bleibe ich zu Hause“ hatte er die Lacher auf seiner Seite. Allerdings nahm er auch die Arbeitgeber mit ins Boot: „Ein großer Faktor ist es, das Wohlbefinden zu stärken. Alle Menschen wollen wahrgenommen und gesehen werden.“