Mut zur Natur
Ein Kurbad, das etwas auf sich hält braucht einen gepflegten Kulturpark und möglichst noch zusätzliche eindrucksvollen Parklandschaften.
In unserem Stadtteil haben wir den sog. Rosengarten, vor der Flut mit eindrucksvollen Rosenbeeten ausgestattet, wie es sich einer Kurstadt zusteht.
Die Flut im Juli 2021 hat die Rosenbeete zerstört. Einige kümmerliche Rosensträucher sind übrig geblieben, meist von Unkraut überwuchert.
Als Ausgleich hat die Natur im Seitenstreifen des Rosengartens zur Eichendorffstraße eine wild wachsende Naturlandschaft angelegt. Besonders betrachtenswert die Vielfalt der Blumen, wie Mohnblumen, Kornblumen, Margeriten, wilde Möhre. Viele dieser Blumen stammen von einer Widlblumenwiese, die Nachbarn in einem Teil dieses Wildwuchsstreifens bald nach der Flut angelegt hatten.
Es ist ein fast traumhaftes Naturerlebnis, auf dem Bürgersteig neben diesem Seitenstreifen zu „flanieren“, wie man heute sagt. Vor allem abends, wenn die Blumen zu duften anfangen. Welche Vielzahl von hoch wachsenden Blumen und Sträuchern! Auch Brennnessel und blau blühende Disteln sind dabei. Aufmerksame, naturverbundene Spaziergänger oder Wanderer machen sich ein Foto. Am liebsten mit Bienen oder anderen Insekten, die sich auf den Blüten niederlassen.
Hoffentlich hat unsere Stadt den Mut, diese eindrucksvolle Naturlandschaft zu erhalten. Sie bedarf keiner Pflege, wie ein konventioneller Park.
Blick in die Zukunft: Wie wäre es, wenn die Stadt für die Bewunderer dieses Wildwuchsstreifen ein Verzeichnis mit dem Namen der wichtigsten Pflanzen, besonders Blumen, anbringen würde? Die Botanik-Schüler des benachbarten Peter-Jörres-Gymnasiums könnten sicher helfen.
Und war wir nicht vergessen sollten: Auch Natur ist Kultur!
Jürgen Witt,
Bad Neuenahr-Ahrweiler