Dank, Respekt und viele Personalien beim 52. Kameradschaftstag der Freiwilligen Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler

„Ohne zu zögern in den Einsatz, wenn das Unvorstellbare geschieht“

11.06.2024 - 12:24

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Was unterscheidet das Engagement bei Vereinen und der Freiwilligen Feuerwehr? Den Unterschied hob Bürgermeister Guido Orthen beim 52. Kameradschaftsabend der Kreisstadt-Wehren im neuen Heimersheimer Feuerwehrhaus hervor: „Bei fast allen Vereinen stehen die Termine ihres Engagements so ziemlich fest. Trainings- und Spieltermine, Chorproben, Aufmarschzeiten, Sitzungen - alles ist im Vorhinein festgelegt und regelmäßig planbar. Das ist bei der Feuerwehr anders. Der Brand, die Türöffnung, die Menschenrettung, der Starkregeneinsatz ist nicht terminiert. Da geht der Piepser oder die Sirene und dann ist Einsatz. Rausgerissen aus dem Feierabend, aus dem Bett, von der Arbeit, von der Familienfeier, sei es bei Tag oder bei Nacht. Da ist nichts planbar.“ Bei den Einsätzen gehe es um Rechtsgüter, um das Hab und Gut anderer Menschen, um die Gesundheit anderer Menschen und im schlimmsten Fall um Leben und Tod. „Das Handeln als Feuerwehrkamerad will in Lehrgängen erlernt, in Übungen trainiert und im Ernstfall gekonnt sein.“ Denn Handeln und Entscheidungen könne im Falle eines Falles Menschenleben retten oder kosten.


Dank und Respekt


All dies seien Gründe, tiefste Dankbarkeit und Respekt denjenigen auszusprechen, „die ohne zu zögern in den Einsatz gehen, wenn einzelne in Not sind oder das Unvorstellbare geschieht“. Orthen erinnerte vor dem Plenum der Wehrleute an den jüngsten Starkregen Anfang Mai, der insgesamt 223 Einsätze an einem Tag bedingte. „Dass ihr alle, auch nach euren Erlebnissen und Erfahrungen während der Flut, noch immer freiwillig euren Dienst bei der Feuerwehr leistet, und sogar die, die selbst unmittelbar betroffen sind teilweise zwei und dreimal– davor ziehe ich meinen Hut“, zollte der Stadtchef den Wehrleuten Hochachtung und unterstrich, dass die Ausrüstung der Wehr in der Kreisstadt Priorität habe. Dazu gehöre auch der Neubau der Feuerwehrhäuser in Ahrweiler und Heppingen.

Dazu passte zu Beginn des Kameradschaftsabends die Übergabe neuer Fahrzeuge durch Landrätin Cornelia Weigand und Bernd Dillbahner vom Präsidium des Landesfeuerwehrverbandes. Mit dem Kreiswappen ist künftig ein neues Wechselladerfahrzeug, kurz WLF, in Bad Neuenahr stationiert. „Dieses das insgesamt 750000 Euro teure Fahrzeug kann durch drei verschiedene Container ergänzt werden“, sagte Weigand. So wurde der 10000-Liter-Tank bereits bei einem Lkw-Brand auf der A 61 eingesetzt. Ein Mulden-Abrollbehälter kann Sandsäcke oder Radlader transportieren oder als Puffer für bis zu 17000 Liter Wasser dienen. Und schließlich bietet ein ausziehbarer Container nahezu der kompletten Technischen Einsatzleitung Platz. Dillbahner übergab der Wehr symbolisch ein neues Geländefahrzeug sowie Gerät von der Rettungsschere bis zur Schleifkorbtrage, deren Stiftung der Landesfeuerwehrverband von der Aktion „Helft helfen“ vermittelt hatte. Eingesegnet wurden Fahrzeuge und Gerätschaften von Pfarrer Friedemann Bach und Dekan Peter Strauch.


Blick in die Statistik


Statistisches gab es im Jahresbericht von Stadtwehrleiter Marcus Mandt. So beträgt die Mannschaftsstärke der Wehr aktuell 234 Aktive, 212 Männer und 22 Frauen. Diese verteilen sich auf die Löschzüge Ahrweiler, Bad Neuenahr und Heimersheim sowie die Löschgruppen Ramersbach, Kirchdaun und Gimmigen. Im vergangenen Jahr absolvierten die Wehrleute 467 Einsätze bei insgesamt 338 Alarmierungen. „Damit bewegen wir uns ziemlich exakt auf dem Niveau von 2022“, so Mandt, der auch über Schulungen, Seminare und Fortbildungen berichtete.

Fester Bestandteil bei Kameradschaftsabenden sind Personalien. So nahmen Orthen und Mandt per Handschlag neun neue Wehrleute auf. Das sind Nils Rexinvom Löschzug Bad Neuenahr, Armeen Kolians vom Löschzug Heimersheim, Angela Isenhöfer, Theresa Rösgen und Lea-Sophie Schneider von der Löschgruppe Heppingen, Daniel Niepel von der Löschgruppe Gimmigen, Martin Günther und Jana Leyvon der Löschgruppe Kirchdaun sowie Florian Hohenschurz aus der Löschgruppe Ramersbach.

Für 15-jährige Mitgliedschaft wurden Gilbert Maur, David Kortmann und Stefan Saager (alle Löschzug Ahrweiler), Thomas Krupp (Löschzug Bad Neuenahr) sowie Fabian Genz (Löschgruppe Ramersbach) mit dem Bronzenen Feuerwehr-Ehrenzeichen ausgezeichnet. Silber ging für 25 Jahre an Rolf Bollig aus Heppingen sowie an Manfred Kündgen jun. Und Timo Boden aus Gimmigen.


Beförderungen


Auch Beförderungen gab es. Neue Hauptfeuerwehrleute sind: Stefan Eck, Kevin Krupp (beie Bad Neuenahr) sowie Thorsten Theophil (Heimersheim). Zum Löschmeister ernannte der Bürgermeister Michael Weiland (Bad Neuenahr) sowie Rene Fabritius, Achim Schmickler und Martin Schneider (alle Heppingen). Oberlöschmeister wurden die Heimersheimer Michael Füllmann und Achim Nelles, Brandmeister Dominik Schmitt (Bad Neuenahr) und Pascal Hanisch (Heimersheim), Hauptbrandmeister Michael Faßbender und Marius Halbach aus Bad Neuenahr sowie Kay Burggraf aus Ahrweiler.


Stehender Applaus


Stehend applaudierten die Wehrleute Udo Schumacher aus Heimersheim, der sich, so Orthen, „bisher erfolgreich einer offiziellen Verabschiedung entzogen hat“. Schumacher hat zehn Jahre die Wehr der Kreisstadt geleitet , ehe er über viele Jahre hinweg als Kreisfeuerwehrinspekteur oberster Feuerwehrmann des Kreises war. Und auch für Richard Lindner gab es standing ovations. Das „Gesicht des Bad Neuenahrer Löschzuges“ übergab nach 31 Jahren sein Amt an Sascha Radermacher. Sein Vize Timo Dörfer reichte den Stab an Robert Helmrich weiter. Friedhelm Jakobs und Ernst Alfter schieden nach vielen Jahrzehnten aus der Wehr aus.

Einen Wachwechsel gab es zum Finale der Personalien schließlich auch bei den stellvertretenden Wehrleitern. Rolf Seeliger (Ahrweiler) und Marcus Schäfer (Heimersheim) gaben nach zehn Jahren im Amt ihre Funktion ab. Da gab es von Orthen auch Blumen – für die Ehefrauen Marlene Seeliger und Heike Schäfer. Neue Vertreter von Marcus Mandt, dessen Amtszeit bis 2024 verlängert wurde, sind Marius Halbach (Bad Neuenahr) und Kay Burggraaff (Ahrweiler). Und schließlich gibt des künftig zwei neue Positionen: Leiter Ausbildung ist David Schnöger aus Bad Neuenahr und Leiter Führungsdienst Christian Koll aus Ahrweiler. GS

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