24h durch die Grüne Hölle bei Rad am Ring 2024
Nürburgring. Die „Grüne Hölle“ gilt bei Motorsportlern als die legendärste Rennstrecke der Welt. Aber einmal im Jahr bleibt es bei einem Event auf dem Asphaltband durch die Eifelwälder an Nürburg vergleichsweise leise. Denn dort, wo normalerweise die motorisierten Zwei- und Vierräder ihre Runden drehen, nehmen die Radsportler bei der Veranstaltung Rad am Ring den berühmten Asphalt unter ihre Räder.
So fanden auch am vergangenen Wochenende insgesamt 10.448 Radsportler und damit über 750 mehr als 2023 den Weg zum Nürburgring. Für viele der Teilnehmer gehört „Rad am Ring“ zu einer der schönsten Herausforderung, die sie in ihrem Sport erleben können.
Bei dem seit 2003 stattfindenden Radsportevent konnten auch in diesem Jahr die Teilnehmer aus einer Vielzahl von Disziplinen, wie Zeitfahren, 24 Stunden- oder dem Jedermannrennen, ihre sportliche Herausforderung finden. Zudem wurden neben den Fahrten, an deren Ende die Sieger gekürt wurden, auch diverse Tourenfahrten ohne Zeitnahme angeboten.
Als das Herzstück von Rad am Ring darf sicherlich das 24h-Rennen bezeichnet werden, bei dem allein 6.195 Teilnehmer sich der Herausforderung von Nordschleife und GP-Strecke stellten. 17 % Steigung an der Hohen Acht, Höchstgeschwindigkeiten von zum Teil über 100 km/h in der Fuchsröhre und rund 560 Höhenmeter pro Runde bildeten die Eckdaten für die Radsportler auf der rund 26 Kilometer langen Strecke. Spätestens nach der ersten Runde verstanden dann auch jene Radsportler, die das erste Mal eine Runde auf der Nordschleife absolviert hatten, warum Formel 1-Legende Jackie Stewart dem Nürburgring den Beinamen „Grüne Hölle“ in den 70er-Jahren verliehen hatte.
Wer aber lieber auf natürlichem Untergrund in die Pedale trat, dem boten die Single Trails durch die Eifel-Wälder verbunden mit rasanten Abfahrten beim 24h-MTB-Rennen eine genauso einzigartige Herausforderung wie der Kult-Pendant über den Nordschleifen-Asphalt.
In beiden Rennen über 24h wurden die Sieger in den Disziplinen Einzelfahrer sowie 2er-Team, 4er-Team und 8er-Teams ermittelt. Die Einzelwertungen auf dem Rennrad gewannen Steffen Rick (GER) mit 27 Runden und rund 700 km, bei den Damen war es Yvonne Margraf (GER) mit 23 Runden, was einer Distanz von ca. 600 km entsprach. Für Steffen Rick verzeichnete die Zeitnahme die schnellste Rundenzeit mit 38:51 Minuten, Yvonne Margraf absolvierte ihre schnellste Runde in einer Zeit von 47:38 Minuten.
Auf dem Mountainbike siegte bei den Männern im Einzel Rudi Döhner (GER) mit 45 Runden, in der Solokategorie bei den Damen gewann Robin Bolten (NED) mit 34 Runden.
Döhner absolvierte den 9,5 Kilometer langen Kurs mit seinen rund 200 Höhenmetern in 23:49 Minuten, für Bolten blieb die Uhr nach ihrer schnellsten Runde bei 27:12 Minuten stehen.
Nachdem die Biker bei denen am Samstag um 13.00 Uhr gestarteten 24h-Rennen ihre Sieger gekürt hatten, bildete das Rennen der Rad-Bundesliga über knapp 110 Kilometern und einer Höhendifferenz von 2.600 Metern den Abschluss eines erneut großen Radsportfestes am Ring, bei dem sogar das Wetter bis auf einige kurze Regenschauer am frühen Sonntagmorgen mitspielte.
Zudem konnten neben den Rennevents sich Besucher wie Akteure auf der Expo im Fahrerlager, bei der Firmen aus dem Radsportsektor ihre Produkte präsentierten, über die neusten Trends informieren, mit neuem Radsportequipment ausstatten, Testbikes nutzen oder im angrenzenden Food Corner neue Energie tanken.
BURG