TV Rheinbach würdigt Verdienste von langjährigem Trainer
Niemals geht man so ganz: Großer Bahnhof für „Didi“ Schwolow
Rheinbach. Anfang März dieses Jahres platzte die Bombe im Lager der Handballer: Dietmar „Didi“ Schwolow legte sein Amt als Trainer bei den ersten Herren des TV Rheinbach nieder! Nach drei Jahrzehnten war der 61-Jährige frustriert: die viel zu spät erkannte schlechte Verfassung der Halle an der Berliner Straße, die Schwächung des Kaders durch den Wegzug von Leistungsträgern, der fehlende Ersatz für diese. Ohne Würdigung seiner Verdienste wollten ihn aber seine Weggefährten nicht gehen lassen. Per „stiller Post“ organisierten Ferdinand Pfahl und Thomas Voss als ehemalige Spieler am 14. Juni 2024 eine Überraschungsveranstaltung mit über 60 ehemaligen und aktiven Handballspielern sowie Überraschungsgästen für den verdienten Trainer und Spieler im Rheinbacher Waldhotel.
Alle Anwesenden waren sich beim Eintreffen des ahnungslosen Ehrengastes einig: mit „Didi“ Schwolow verliert der Handball einen Mann mit Charakter, einen geradlinigen Typen, der sagt, wo es langgeht. Wo es langgeht, hat nun auch angesichts einer Perspektivlosigkeit für die Misere bei Halle und Mannschaft festgelegt. Er hat beschlossen zu gehen. Sicherlich schweren Herzens.
Sein Werdegang mit und für den Handball in der Region begann früh. Fünfjährig begeisterte er sich für den Handball, war aktiver Spieler von der C- bis zur A-Jugend in Rheinbach. Die Liste seiner Verdienste als Spieler und Trainer ist lang: Begonnen hat Dietmar Schwolow als Spieler der ersten Herrenmannschaft in der Saison 1980/81. 1986/87 wurde er Spielertrainer und schaffte mit der Mannschaft den Aufstieg in die Regionalliga. Jahrelang war er nicht nur erfolgreicher Trainer, sondern auch erfolgreicher Spieler des TV Rheinbach. Ab der Saison 1996/97 war Schwolow erst co-Trainer, dann Trainer des TuS Niederpleis. Im Oktober 1998 endete diese Tätigkeit. Parallel spielte er in diesen Jahren beim TV Wormersdorf. Ab der Saison 1999/2000 wirkte Schwolow als Trainer beim SG Ollheim/Straßfeld, mit dem er im Jahr 2003 den Aufstieg in die Oberliga schaffte. Ab der Saison 2003/2004 engagierte sich Schwolow als Trainer für den HSG Rheinbach/Wormersdorf und den TV Rheinbach. Diese Arbeit verfolgte er erfolgreich bis zum März dieses Jahres.
Bei seiner Arbeit in den vielen Vereinen in der Region hat er zahlreiche Talente geformt und ihnen den persönlichen Erfolg möglich gemacht. Herausgehoben seien hier nur Olli Dasburg, René Lönenbach und Tobias Schwolow, vor allem aber Andi Wolff. Ihn begleitete Dietmar Schwolow zuerst bei der SG Ollheim/Straßfeld. Dort durchlief Wolff alle Jugendmannschaften bis zur C-Jugend und wechselte zur Saison 2004/05 zur HSG Rheinbach-Wormersdorf. Ab 2007 spielte der Torhüter für den TV Kirchzell und ab Februar 2009, auch für den TV Großwallstadt in der 1. Bundesliga. Zur Spielzeit 2013/14 wechselte Wolff zur HSG Wetzlar. Dort wurde der 1,98 m-Torhüter schnell zum Leistungsträger und schaffte in seiner ersten Saison bei den Hessen den Sprung in die Nationalmannschaft.
Ganz zurückziehen wird sich Dietmar „Didi“ Schwolow nicht vom Handball. Er will sich weiter um die B-Jugendlichen kümmern. Er lebt die Nachwuchsarbeit mit Herzblut und der Überzeugung, dass „kein Verein es sich leisten kann, dass ihm Jahrgänge wegbrechen“.