Förderbescheid für Löhndorfer Dorfgemeinschaftshaus übergeben
Unendliche kommunalpolitische Geschichte kommt auf die Zielgerade
![Unendliche kommunalpolitische Geschichte kommt auf die Zielgerade Unendliche kommunalpolitische Geschichte kommt auf die Zielgerade](Bilder/Hans-Werner-Adams-l-nahm-als-Erster-Beigeordneter-der-Stadt-905967.jpg)
Hans-Werner Adams (l.) nahm als Erster Beigeordneter der Stadt Sinzig in Vertretung von Bürgermeister Andreas Geron gemeinsam mit dem Löhndorfer Ortsvorsteher Volker Holy (r.) den Förderbescheid von Innenminister Michael Ebling entgegen. Foto: Stadt Sinzig
Löhndorf. Eine fast schon unendliche kommunalpolitische Geschichte kommt auf die Zielgerade. Seit dem Start der Dorferneuerung im Jahr 1985 wurde an der Erweiterung am Neubau oder der Renovierung des Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ lange und nicht immer mit Erfolg gearbeitet sowie geplant. Mit der Übergabe des Förderbescheides in Höhe von 962.000 Euro durch den rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling an die Stadt Sinzig am vergangenen Donnerstag kann nun ein Projekt in die konkrete Umsetzung gehen, auf das die Löhndorfer Bürger schon lange warten: Durch den Neubau, der als Anbau an das alte Feuerwehrhaus auf dem Gelände zwischen Orsbeckstraße und Ulmenstraße realisiert wird, erhält der Sinziger Ortsteil ein zeitgemäßes und barrierefreies Dorfgemeinschaftshaus, das die Ansprüche unterschiedlicher Nutzergruppen erfüllt. „Wir freuen uns sehr, dass es bei diesem Projekt in Löhndorf jetzt in die konkrete Realisierung geht, denn ein barrierefreier Treffpunkt für alle Löhndorfer Bürger und ein ansprechender Raum für die verschiedenen Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft fehlt bisher“.
Bereits seit 2017 laufen nun die konkreten Planungen, die auf dem Weg zum jetzt übergebenen Förderbescheid zahlreiche Hürden und Widrigkeiten überwinden mussten. Das ursprünglich in der Bauherrschaft der Dorfgemeinschaft Löhndorf e.V. stehende Bauprojekt war im Jahr 2019 durch Beschluss des Sinziger Stadtrates von der Stadt Sinzig als Bauherr übernommen worden. Die bereits im Jahr 2017 erteilte Baugenehmigung wurde aufgrund überarbeiteter Planungen im Jahr 2020 durch eine Nachtragsbaugenehmigung ergänzt. Auch der für die ursprüngliche Planung ergangenen Zuwendungsbescheid wurde nicht in Anspruch genommen, sondern ein neuer Förderantrag aufgrund der überarbeiteten Planung und aktualisierten Kostenberechnung gestellt. Rund 1,79 Mio. Euro wird der Bau des neuen Treffpunktes mitten in Löhndorf insgesamt kosten.
Geplant ist ein eingeschossiger Anbau an das alte Bestandsgebäude der Feuerwehr mit zum Ortsbild passendem Satteldach, das Platz für einen großen Gemeindesaal mit eigener Lüftungsanlage und barrierefreien Sanitäranlagen sowie ein großes Lager für die örtlichen Vereine im Kellergeschoss bietet. Eine Aufbereitungsküche plus Ausgabetresen, ein kleines Lager sowie einen Technikraum im Dachgeschoss werden im alten Feuerwehrhaus untergebracht. Das Vereinslager ist durch ein gesondertes Tor von außen über die Ulmenstraße zugängig. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zur Beheizung sowie eine PV-Anlage zur Stromerzeugung sind Bestandteile der energetisch optimierten Haustechnik. Die Räumlichkeiten im Ober- und Dachgeschoss im ehemaligen Schulgebäude können auch weiterhin von der Dorfgemeinschaft genutzt werden. Der entsprechende Bauantrag wurde Anfang Juni eingereicht.
„Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht. Und es wurde was draus gemacht. Denn jetzt kann ein zeitgemäßer, barrierefreier Treffpunkt und ein Ort für die vielen Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft in die konkrete Realisierung gehen. Rund 1,79 Mio. Euro wird der Bau des neuen Treffpunktes mitten in Löhndorf kosten. Von den förderfähigen Kosten in Höhe von 1.76 Mio. Euro werden rund 60 Prozent vom Land übernommen. Das heißt, rund eine Million Euro werden vom Land investiert, damit das Zentrum von Löhndorf eine neue gesellschaftliche Mitte bekommt. Diese Fördersumme ist ein großer Erfolg, den wir auch der zielgerichteten Arbeit der Stadtverwaltung Sinzig und dem Sinziger Stadtrat verdanken, der aber auch die Motivation aller Beteiligten, besonders der Ehrenamtlichen, hier in Löhndorf, stärkt“, so fasste Sinzig Beigeordneter Hans-Werner Adams das Geschehen rund um die Übergabe der Bewilligung und die lange Löhndorfer Vorgeschichte zusammen. BL
"Unendliche kommunalpolitische Geschichten" sind vielerorts ein (trauriges) Thema, aber in Sinzig, so scheint es, kennt man sich offenbar besonders gut damit aus. Stichwort z.B. Jahnwiese, und das politische Versagen rund um eine ordentliche Feuerwehrzentrale seit >10 Jahren...