Eine Familiengeschichte von Reiner Degen

Der „Schöne Peter“

20.06.2024 - 14:28

Weibern. 1889 wurde die alte Kirche in Weibern abgerissen und eine Neue gebaut.

Für die Dauer der Bauzeit suchte man einen Raum, der als Ersatzraum für die Feier der heiligen Messen dienen konnte. Dafür wurde die große Scheune von Johann Bell, die Familie die mit Dorfnamen „Pölches“ nannte eingerichtet.

Die 88jährige Maria Radermacher geborene Schumacher, kann sich heute, 2024, noch gut daran erinnern, dass Ihre Großmutter von einem großen Birnbaum erzählt hat an dessen Ast eine der kleinen Kirchenglocken befestigt war. So wurde also während der Bauzeit in Pölsches Scheune das Messopfer gefeiert.

Johann Bell, 1852 geboren, war ein biederer gut gestellter Bauersmann in Weibern. Seine Frau schenkte ihm eine Tochter und einen Sohn. Der Sohn der Franz-Xaver war 1882 geboren und sehr intelligent, er war in der Schule schon mal Klassenbester gewesen.

Die Tochter Anna Maria Bell wurde von Peter Nürnberg, einem jungen Mann, der 1881 in Heuligshof geboren wurde umworben. Dieser war ein gutaussehender junger Mann und wurde daher von vielen Mädchen umworben?

begehrt? Er wurde bis ins hohe Alter „Der schöne Peter“ genannt.

Peter Nürenberg hatte mit Anna Maria Bell 2 Töchter. Die älteste hieß Elisabeth war 1909 geboren und wurde Elsa gerufen. Die Andere war 1911 geboren und ist im Jugendlichen alter verstorben. Sie hatte bei der Waldbeerenernte kaltes Wasser getrunken und war dadurch erkrankt.

Peter war ein gutaussehender, intelligenter und lustiger Zeitgenosse.

Deshalb nannte man ihn nur mit dem Namen der „Schöne Peter“. Er war außer dem Pfarrer der Einzige in Weibern der Hochdeutsch sprach. Als Jugendlicher war er im Hotel von Maria-Laach eine Zeit angestellt gewesen, da war er zeitlebens Stolz darauf. Daher hat er auch später nie Dialekt gesprochen.

Seine Tochter Elsa war ein hübsches Mädchen und ging schon auf die Tanzmusik. An einem Abend wurde sie vom örtlichen Friseur nach Hause begleitet. Elsa wollte ihm wie das nach Tanzveranstaltungen so üblich war, noch eine Tasse Kaffee kochen. Ihr Vater der „schöne Peter“ lag im Nebenzimmer im Bett und schlief noch nicht. Er hörte die Beiden dann plötzlich nicht mehr und dachte, da musst Du doch mal nachsehen was die jetzt machen. Sie saßen friedlich neben einander auf der Bank. Er begrüßte den Friseur mit dann den Worten: „Na Kleiner, auch schon Druck auf der Feder“. Darüber ist später im Dorf viel gelacht worden.

Die Tochter Elsa war nicht nur bei den Jungen von Weibern sehr begehrt.

Dies nicht nur weil sie das einzige Kind, also Alleinerbin war, sie war auch gutaussehend. So hatte sie einen Freund aus Niederzissen. Beide waren so richtig verliebt und es sah so aus, das daraus was Echtes werden konnte. Elsa sah gut aus und ihr Vater der „Schöne Peter“ war ein gut gestellter Bauersmann. Was konnte da noch schief gehen. Ihr Freund Leonhard hatte in Niederzissen seine „Zukünftige“ vorgestellt und war auch schon bei „Pölches“ Daheim gewesen.

Da war jedoch Leonhards Vater der, der Sache auf Grund gehen wollte. Er wusste auch, dass Liebe blind macht und vom „Gelobten Land“ in die Eifel zu ziehen, das war nun doch etwas riskant. So fasste er den Entschluss der Sache auf den Grund zu gehen.

Er zog die ältesten Kleidungsstücke die er hatte an. Vom Nachbar hat er einen Schlapphut der ihm zu groß war ausgeliehen. So ausgestattet machte er sich auf den Weg nach Weibern um vor Einbruch der Dunkelheit dort noch einzutreffen. Er sah aus wie ein richtiger Landstreicher. Beim „Schönen Peter“ klopfte er an und bat um ein Nachtquartier. Dies war eine Situation die es in der damaligen Zeit öfter gab. Der Schöne Peter hörte sich sein Klagen an und sagte da vorne wo die Leiter steht ist oben der Heuschober, da kannst Du schlafen. Sich bedankend kletterte der

Zukünftige „Verwandte“ die Leiter hoch. Doch plötzlich rief ihn der Peter an, halt da fehlt noch was, Du musst mir den Tabakbeutel und die Streichhölzer abgeben bis morgen früh, dann bekommst du die wieder.

Was dem „Schönen Peter seltsam vorkam war, dass der „Landstreicher“ weder Tabak noch Zündhölzer bei sich hatte.

Als die ersten Sonnenstrahlen die Nacht verabschiedeten, so das er etwas sehen konnte, ging er auf einen Erkundungsgang. Im Kuhstall standen 3 Milchkühe, 2 Rinder und 2 Kälbchen, im Schweinestall 2 Mastschweine die schon gut im Futter waren sowie 2 halbwüchsige Schweine. Dann, was seine letzten Zweifel zerstreute, ein Pferd was sehr gepflegt aussah. Der Weiberner Landwirt fuhr weder mit Kühen noch mit Ochsen, er fuhr mit einen gut genährten Pferd.

So waren alle Zweifel beseitigt und von Ihm gab es keine Einwände mehr gegen eine Hochzeit.

Kurz Zeit vor der Hochzeit waren Elsa und Ihre Eltern zu einer kleinen Feier nach Niederzissen bei Schumachers eingeladen. Da war auch der Dorfschullehrer dabei. Der sagte mehr zum Scherz, der Leonhard, das war früher ein kleiner Schelm. Mit dem hatte ich manchmal meine liebe Not!“

Und dann meinte Elsas Mutter Marie, es sei nun doch zu spät, die Hochzeit abzusagen, die Namen der Beiden würden schon 14 Tage im Kasten aushängen. Das war früher Pflicht im Aushängekasten der Gemeinde die Hochzeitsankündigungen aushängen.

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