Tierschutzverein Andernach u. U. e. V.
Schülergruppen sind immer gern gesehene Gäste
Andernach. Überrascht schauten das Lehrerkollegium und die große Schülerschar auf den kleinen Besucher mit der schwarzen Lockenpracht, der stolz durch die Tür zur Realschule plus Mülheim-Kärlich in Weißenthurm marschierte. Doch es war kein neuer Schüler, der sich dort anmelden wollte, sondern Schulhund „Struppi“. Er war gerne der Einladung zu einem Schulbesuch gefolgt und hatte sein Frauchen gleich mitgebracht. Eine ganze Woche stand das Projekt „Rund um den Hund“ unter Leitung der Lehrerin Iris Scharbach im Mittelpunkt eines nicht alltäglichen Unterrichts. Intensiv setzten sich die Kinder mit vielen interessanten Fragestellungen auseinander. Welche Aufgaben kann ein Hund aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten für uns übernehmen? Welche Hunderassen gibt es? Mit welchen Signalen „spricht“ ein Hund zu uns? Kann ich seine Botschaft verstehen und wie verhalte ich mich dann richtig? Doch es gab noch offene Fragen, die die Schülergruppe auf Notizzetteln notiert hatte. Gerne beantwortete Dorothee Schünemann-Diederichs vom Tierschutzverein Andernach u. U. e. V. sachkundig alles in einer Fragerunde. Sie sprach über die wichtigen Aufgaben des Tierschutzes und erzählte über die vielfältigen Arbeiten in einem Tierheim, die notwendig sind, damit sich die Tiere umsorgt und wohlfühlen. Auch über die oft traurigen Tierschicksale wurde berichtet. Schulhund Struppi war selbst vor zwei Jahren ausgesetzt worden. Zitternd hatte er eine ganze Nacht am Baum angebunden überstehen müssen, bis er endlich ins Tierheim gebracht wurde und ein neues Zuhause fand. Die Schülerinnen und Schüler gewannen sofort das Herz des Hundes, als er selbst gebackene Hundekekse probieren durfte. Sprichwörtlich ging auch bei ihm die Liebe durch den Magen. Schwanzwendeln teilte er seine Begeisterung über die Kostproben mit.
Auch wenn er gerne die ganze Dose leer gefressen hätte, musste vorher Schluss sein. Bei der geplanten Projektpräsentation sollen die Plätzchen zugunsten einer Spende für das Tierheim verkauft werden. Nachdem die Gruppe so viel über das Tierheim erfahren hatte, war es natürlich der Wunsch sich auch einmal vor Ort umzuschauen. Mit Bus und zu Fuß ging es sofort anschließend nach Andernach. Hier hatten die Kinder nun die Gelegenheit alles in Ruhe zu besichtigen und noch weitere Informationen zu erhalten. Sofort ins Herz geschlossenen hatten die Kinder den Hund Benny, der im Empfangsbereich die Besucher freundlich begrüßte. Leider wartet er immer noch auf eine Vermittlung. Einige Kinder wollten den Hund am liebsten sofort mitnehmen. Aber gerade unüberlegte Spontankäufe führen später oft zur Abgabe der Tiere im Tierheim. Bei der Besichtigung des Kleintierbereiches und der Katzenzimmer waren die „Oh, wie süß!“ und „Ach, wie niedlich!“ nicht zu überhören. Alle Besucher waren überrascht über die vielen Reinigungs – und Versorgungsarbeiten, die am Vormittag zu leisten sind. Der Beruf eines Tierpflegers beschränkt sich nicht nur auf Tiere füttern, streicheln und gassigehen, auch wenn diese Aufgaben selbstverständlich nicht zu kurz kommen. Zum Abschied bedankte sich die Gruppe ganz herzlich für den Schulbesuch und die Führung im Tierheim Andernach und überreichte Leckerlis für die Hunde, Katzen und Kaninchen. Dorothee Schünemann-Diederichs freute sich, dass sie die Gelegenheit hatte, wissenshungrigen Kindern ein Stück Lebenswelt im Tierschutz näher zu bringen. Besuche von Kindertagesstätten, Klassen oder Jugendgruppen sind immer nach Voranmeldung willkommen.