Einfühlsame Interpretation machte das „Requiem“ in Buschhoven zum unvergesslichen Musikerlebnis

50 Mitwirkende interpretierten ein hochemotionales Werk

15.11.2017 - 16:19

Buschhoven. Ein hochemotionales und unvergessliches Musikerlebnis wurde den Zuhörern in der Pfarrkirche St. Katharina in Buschhoven zuteil, die das „Requiem“ von Bob Chilcott in der Besetzung für kleines Ensemble und Orgel genießen durften. Den 50 Mitwirkenden gelang unter der Leitung von Seelsorgebereichskirchenmusikerin Nicole Prinz eine einfühlsame Interpretation des 2010 uraufgeführten Werks.

Der 1955 im englischen Plymouth geborene Komponist und Kirchenmusiker Bob Chilcott hatte sich das berühmte „Requiem“ von Gabriel Fauré als Vorbild genommen und genau wie der französische Fin-de-Siècle-Komponist der Angst und Düsternis des Todes die andere Seite des Sterbens entgegengestellt: die Hoffnung auf ein ewiges, seliges Leben. So nahm er anstatt der beiden letzten Requiem-Abschnitte „Libera me“ und „In Paradisum“, die ja eigentlich Begleitgesänge auf dem Weg zum Grab darstellen, einen Text aus der offiziellen Begräbnisliturgie anglikanischen Kirche als Grundlage.

Diesen „Funeral Sentence“ (Beerdigungsspruch) aus dem „Book of Common Prayers“ hatte einst schon Henry Purcell im Jahr 1695 in seiner „Trauermusik für Queen Mary“ vertont. Ob Chilcott damit eine Brücke zwischen den Konfessionen schlagen oder mit dem persönlich formulierten Gebet in vertrauter Sprache sein persönliches Betroffensein zum Ausdruck bringen wollte, konnte jeder Zuhörer für sich entscheiden.

Das Vokalensemble Swisttal, der Mädchenchor „Gaudeamus“ und die „Cappella Nova“ hatten sich für diesen Abend mit dem fünfköpfigen Instrumentalensemble Jana Mosemann (Querflöte), Lubomir Pechakov (Oboe), Jochem Beyer (Klarinette), Stefan Klein (Horn) und Ingo Meyer (Pauke) zusammengetan. Unter dem engagierten Dirigat von Nicole Prinz zogen sie von der ersten Sekunde an ihre Zuhörer in ihren Bann, wirkungsvoll verstärkt durch die beiden großartigen und auf namhaften Opernbühnen erfahrenen Gesangssolisten Carla Husson (Sopran) und Robert Reichinek (Tenor).

Einen wesentlichen Anteil am Gelingen des Projekts hatte auch Organist Jörg Schreiner, der zu Beginn vier Orgelstücke beisteuerte. Nach Max Gregers bewegender „Trauerode“ und dem Stück „Komm süßer Tod“ folgte Otto Dienels moderner Trauermarsch über den Choral „Jesus, meine Zuversicht“, bevor Schreiner gemeinsam mit Carla Husson schon einmal einen Vorgeschmack auf das bald folgende Chilcott-Requiem gab mit Gabriel Faurés „Pie Jeu“ für Orgel und Sopran aus dessen „Requiem“. Als perfektes Bindeglied zwischen den beiden Totenmessen erwies sich die „Elegy“ von Healey Willan mit ihren abgründigen Harmonien.

Pater Stanislaus Friede steuerte zwei tiefgläubige Meditationen über das Leben, Sterben, den Tod und das ewige Leben bei, bevor am Ende der „Irische Segen“ von Bob Chilcott in einem Arrangement von Benjamin Bosbach einen musikalisch perfekten Abend stimmungsvoll abrundete. JOST

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