Die Weisser Ring Außenstelle Mayen-Koblenz zieht Bilanz
Bedürftige Opfer wurden finanziell unterstützt
Mayen-Koblenz. Rund 70 Mal haben sich im Jahr 2017 Menschen an die Außenstelle Mayen-Koblenz des Weissen Rings gewandt. Menschen, die Opfer einer Straftat geworden sind. Die Bandbreite der Taten reicht von Diebstahl über sexuelle Gewalt bis zum Tötungsdelikt, bei dem Angehörige Hilfe benötigen. Alle diese Menschen sind plötzlich in eine Ausnahmesituation geraten, die sie überfordert. Hier versuchen die vierzehn ehrenamtlich tätigen MitarbeiterInnen des Weissen Rings Mayen-Koblenz nach Kräften zu helfen. Ganz wichtig ist hier, die Betroffenen mit ihren Sorgen, Ängsten und Nöten ernst zu nehmen, manchmal ihnen einfach nur zuzuhören. Menschlicher Beistand bei absoluter Diskretion ist hier selbstverständlich. „Mein Kopf ist ganz leer,“ ist ein Satz, der oft von Opfern zu hören ist. Hier ist es Aufgabe der Mitarbeiter zu helfen, wieder Ordnung in das subjektive Chaos zu bringen, Wege aus der aussichtslos erscheinenden Situation aufzuzeigen und Möglichkeiten zu erklären, wie mit der Situation umgegangen werden kann. Der nächste Schritt ist, das Opfer auf dem Weg, den der betroffene Mensch einschlagen will, zu begleiten. Es gilt der Grundsatz, dass das Opfer selbst die Richtung des Weges bestimmt und der Weisse Ring diese Entscheidung akzeptiert und unvoreingenommen diesen Weg mitgeht. Weiterhin helfen die Mitarbeiter beim Ausfüllen von Formularen, beim Stellen von Anträgen bei Institutionen und begleiten die Betroffenen zu Behörden, der Polizei und Gerichten. Gerade der Gang zur Polizei und insbesondere zum Gericht ist für viele Opfer eine große Belastung. Dann nicht allein zu sein, sondern einen geschulten Menschen an seiner Seite zu haben, nimmt die größten Ängste, schafft Sicherheit und eine große Erleichterung insgesamt. Um diese vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können, werden die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die aus unterschiedlichen Berufen stammen, hervorragend und intensiv ausgebildet und eingearbeitet, ehe sie mit der Opferarbeit eigenverantwortlich betraut werden. Nach der Ausbildung wird eine bunte Palette an Seminaren und Workshops zur individuellen Weiterbildung angeboten und genutzt. Weiterhin ist Teamarbeit in der Gruppe der Außenstelle ein Begriff, der großgeschrieben wird. Schließlich hilft der Weisse Ring in bestimmten Fällen bedürftigen Opfern auch finanziell weiter. So wurden im Jahr 2017 in 16 Fällen Schecks für eine Erstberatung durch einen Rechtsanwalt ausgegeben. Finanzielle Hilfen zur Überbrückung einer akuten Notsituation, die durch die Tat entstanden ist, wurde unbürokratisch und vor Ort in Höhe von 2.000 Euro geleistet. Die Mitarbeiter haben circa 3000 Stunden für die unterschiedlichsten Aufgaben aufgewandt. Hierzu zählen auch die nicht unwichtige Öffentlichkeitsarbeit und der Besuch von Seminaren. Genug Arbeit also, damit auch neue MitarbeiterInnen, Alt und Jung, aktiv mitarbeiten können. Interessenten an einer ehrenamtlichen Tätigkeit sind jederzeit willkommen und können sich unter Tel. (0 15 1) 55 16 47 02 oder per E-Mail eberhard.brennholt@gmx.de melden. Wer keine Zeit für eine ehrenamtliche Mitarbeit hat, kann die Aufgabe des WEISSEN RINGS auch als Mitglied unterstützen und so Opfern bei der Bewältigung ihrer Tatfolgen helfen. Informationen zur Mitgliedschaft gibt es auch im Internet: www.weisser-ring.de.
Pressemitteilung der
Außenstelle Mayen-Koblenz
des Weissen Rings