Erkundung des Festungspark Kaiser Franz in Lützel
Beeindruckend bedrückend in den Gewölben der Feste Franz
Koblenz. Der Andrang war groß als die Möglichkeit bestand nach langer Zeit den Festungspark der Feste Kaiser Franz in Lützel auf dem Petersberg zu besichtigen. Bei Tageslicht gab es zuerst die Möglichkeit die riesige Festungsanlage mit seinen mittlerweile freigelegten Resten der Militäranlage mit fachkundiger Führung zu besichtigen. Der Einladung vom Koblenzer Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen, der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Verein Feste Kaiser Franz e.V. folgten sehr viele Besucher. Etwas Geduld und Wartezeit musste man einplanen, weil das Interesse doch sehr groß ist. Von vielen Bürgern ist dieser Teil der alten militärischen Anlagen neben der großen in Ehrenbreitstein noch kaum entdeckt. Zu lange war die Feste Franz, erbaut 1817 bis 1822, dem Verfall überlassen. In den 1920er Jahren wurden die Bauten teilweise zerstört und 1959 weitere Teile der Anlage gesprengt. Bis zu diesem Zeitpunkt Ende der 50er Jahre wohnten auch noch Koblenzer Bürger in dem Areal. Seit 1997 kümmern sich der Verein und die Stadt Koblenz um den Erhalt der geschichtsträchtigen Festung und im Jahr 2022 konnte der Festungspark feierlich eröffnet werden. Als die nächste Gruppe Besucher mit sicheren Bauhelmen versorgt sind, geht es endlich über eine Treppe tief nach unten, weiter noch tiefer mit einer Wendeltreppe dann in die Gewölbe. Architekt Dipl.Ing. Johannes Welter erläutert die Zusammenhänge und Baumaßnahmen unter Tage. Beim anschließenden Durchgehen der langen, engen und tiefen Tunnel kann man sich annähernd vorstellen, wie es den Soldaten zu Kaisers Zeiten erging, als sie hier stationiert waren um die Stadt zu sichern. Die Begehung ist heute noch nicht einfach, auch mit Helm muss man oben aufpassen und unten sind Pfützen und Matsche. Man sollte sich aber auch nicht täuschen lassen, die Festung war im Ganzen für die damalige Zeit ein beeindruckend gestaltetes Bauwerk mit allem was man zur Versorgung im Angriffsfall für längere Zeit benötigte. Unter anderem auch ein großer Ofen wo am Tag bis zu 1000 Brote zur Verpflegung gebacken werden konnten. Am Ende der unterirdischen Führung ist man doch erleichtert wieder Tageslicht zu sehen. Es war aber auch eine Erfahrung, vor allem in dem eigentlich sonst für Besucher gesperrten Bereich, durch die man jetzt ein bisschen mehr den Sinn und Zweck der großen Anlagen auf den Höhen rund um das Stadtgebiet versteht. Als gute Gastgeber versorgten die Veranstalter nach der Begehung die Besucher mit Würstchen vom Grill und kalten Getränken und man konnte den Panoramablick bis weit über die Stadt hinaus genießen. Das längere Warten hat sich gelohnt.