Umweltministerin Katrin Eder nimmt erste Ausbaustufe des Nahwärmenetzes in Rech in Betrieb. Land fördert das Projekt mit bis zu 1,8 Millionen Euro

Bei der Nahwärme ist das Ahrtal Zukunftsregion im Land

Bei der Nahwärme ist das Ahrtal Zukunftsregion im Land

Auf dem Nahwärmefeld an der alten Schule von Rech gab es für Umweltministerin Katrin Eder Informationen aus erster Hand. Foto: GS

19.03.2024 - 09:27

Rech. Ein weiterer Baustein des Wiederaufbaus im Ahrtal ist gesetzt. „Die Ortsgemeinden Rech und Altenahr haben gemeinsam mit der Verbandsgemeinde trotz der extremen Ausgangslage nach der verheerenden Flut 2021 die Herausforderung angenommen, das in jeder Hinsicht – technisch, organisatorisch, förderrechtlich – anspruchsvolle Nahwärmeprojekt zu realisieren“, sagte die Mainzer Umweltministerin, Katrin Eder, bei der Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes in Rech.

An der Mittelahr wurde ein kaltes, passives Nahwärmenetz, das oberflächennahe Geothermie mittels Erdsonden für die Wärmeversorgung der angeschlossenen Haushalte nutzt, auf die Beine gestellt. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die Ortsgemeinde Rech dabei mit bis zu 1,8 Millionen Euro. Diese Förderung wurde durch das Umweltministerium zwischenzeitlich nochmals um rund 120.000 Euro aufgestockt, um weitere acht Gebäude anzuschließen. Aktuell können in Rech 36 Haushalte mit Nahwärme versorgt werden. „Das Teilnetz Nord geht heute in Betrieb und das ist erst der Anfang“, freute sich Eder am Montag mit Blick auf die zweite Ausbaustufe.


„Wichtige Investition“


„Dass wir dieses innovative und zukunftsweisende Nahwärmenetz in Betrieb nehmen können, erforderte eine strategisch-taktische Vorgehensweise. Taktik wird umgangssprachlich gerne mit der Umschreibung ‚die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben‘ definiert. Es waren tatsächlich an vielen Stellen die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte Bürgermeister Dominik Gieler. Mit der Zukunft Mittelahr, einer Anstalt des öffentlichen Rechts , sei eine Organisation geschaffen worden, die die jeweiligen Ortsbürgermeister und die Verbandsgemeinde Altenahr bei der Umsetzung des Wiederaufbaus aktiv und tatkräftig unterstütze.

Tim Gemünden, Geschäftsführer der GTR Gebäudetechnik Rheinstraße GmbH sagte: „Hier im Ahrtal wird mit Kalten Nahwärmenetzen eine wichtige Investition in die Zukunft geschaffen. Gemeinsam mit Professor Thomas Giel von der Hochschule Mainz als wissenschaftlichem Berater haben wir Kalte Nahwärmenetze entwickelt und immer weiter optimiert. Insbesondere wenn man wie hier Geothermie mit Photovoltaik kombiniert, erreicht man bei der Energieversorgung einen sehr hohen Grad der Unabhängigkeit. Zudem punkten Kalte Nahwärmenetze mit niedrigen Betriebskosten, was gerade in Zeiten steigender Energiepreise ein wichtiger Faktor ist. Für die Gebäudenutzer bietet Geothermie darüber hinaus den Vorteil, dass sowohl umweltfreundlich geheizt, als auch im Sommer passiv gekühlt werden kann.“

Dank der niedrigen Temperaturen der Umweltwärme sind die Wärmeverluste bei kalten Nahwärmenetzen vernachlässigbar. Es braucht keine Dämmung von Rohrleitungen oder aktive Komponenten wie Pumpen. So ist diese Art der Nahwärme besonders effizient. In Rech sollen in den beiden ersten Ausbaustufen 53 Wärmeabnehmer angeschlossen werden. Daraus resultiert pro Jahr eine Einsparung von rund 670 Tonnen CO2-Äquivalenten.

„Umso erfreulicher ist es, dass neben Marienthal weitere Ahrtal-Kommunen wie Dernau, Mayschoß und Hönningen und auch Bad Breisig klimafreundliche Nahwärmelösungen entwickeln. Das Klimaschutzministerium wird auch in Zukunft Nahwärmeversorgungskonzepte im Ahrtal und in ganz Rheinland-Pfalz passgenau unterstützen. Sei es durch die Finanzierung von Beratungsleistungen oder auch durch Landesförderprogramme“, versprach die rheinland-pfälzische Umweltministerin. „Ihr Einsatz für die kommunale Wärmewende hier im Ahrtal kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Bei der Nahwärme ist das Ahrtal Zukunftsregion in Rheinland-Pfalz“, schloss Eder. Das hörten nicht nur Dernaus Bürgermeister Alfred Sebastian mit seinem Recher Kollegen, Thomas Hostert, sowie die ehrenamtlichen Projektmitarbeitern, Nik Kozisek und Rudi Götz gern. GS

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