Literaturliebhaber besprechen diverse Werke im Rahmen der „Herbstzeitlese“
Das Buch der Bücher Lesefreunde sprachen über die Bibel
Nächstes Treffen am Freitag, 4. August
Remagen. Vor einem Jahr traf sich die Gruppe „Herbstzeitlese“ nach dem gemeinsamen Mittagessen zum ersten Mal in der Evangelischen Bücherei Remagen, um sich über Bücher (und manchmal auch über Gott und die Welt) auszutauschen. Die „Herbstzeitlese“ unter der Leitung der Büchereimitarbeiterin Irmgard Kremer-Bieber ist inzwischen zu einem festen Bestandteil des Büchereilebens, aber auch des Netzwerks „Leben und Älterwerden in Remagen mitgestalten“ geworden.
Beim letzten Treffen stand das „Buch der Bücher“, die Bibel, im Mittelpunkt der „Herbstzeitlese“. Nicht nur, weil die Bücherei über ein schönes Exemplar der aktuellen Neuausgabe der Lutherbibel verfügt, sondern auch, weil bei den Treffen immer wieder offensichtlich wird, wie sehr das Christentum und die Lehren der Bibel das Wertesystem des hiesigen Kulturkreises und damit auch das Leben und Denken der anwesenden TeilnehmerInnen prägen und geprägt haben. Und das obwohl keiner der TeilnehmerInnen die ganze Bibel jemals komplett gelesen hat und sich viele dem christlichen Glauben fernstehende Menschen sich dieser Tatsache nicht oder kaum bewusst sind.
Die grundlegenden und unschwer anzunehmenden Regeln des menschlichen Zusammenlebens finden sich in den zehn Geboten im Alten Testament. Auf einen einfachen Nenner gebracht, lautet die Prämisse des ethischen Handelns: „Alles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut auch ihnen!“ Nachzulesen unter anderem bei Markus 7.12.
Auch für Kunst und Literatur war und ist die Bibel ein großer Ideenlieferant. Angefangen bei den herausragenden Malereien der Kunstgeschichte, die jahrhundertelang Themen der Bibel umsetzten (nicht zuletzt, um so die Lehre der Bibel zu verbreiten) bis zu Brecht, dessen Parabel von der wahren Mutterliebe im „kaukasischen Kreidekreis“ sich schon als weises Urteil des Königs Salomon im ersten Buch der Könige findet.
Da die TeilnehmerInnen der „Herbstzeitlese“ die Bibel nicht wortwörtlich, sondern als Gleichnisse nehmen, geraten sie auch mit den unbestrittenen Erkenntnissen der Naturwissenschaften nicht in Konflikt: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde (1 Mose 1). Die nächste „Herbstzeitlese“ in der Bücherei findet wie gewohnt nach dem Mittagessen im Evangelischen Gemeindehaus am ersten Freitag im Monat statt. Passend zur Jahreszeit stehen am Freitag, 4 August, Buchempfehlungen und Leseerinnerungen zum Thema Sommer, Muße und Freizeit im Mittelpunkt. Es wird jetzt schon darauf hingewiesen, dass die „Herbstzeitlese“ im September Pause machen wird.