Bannberscheid. Seit vielen Jahrzehnten wird in Bannberscheid die Tradition des Silvesterwürfelns gepflegt. Durch verschiedene Umstände, z.B. die Kriege oder Platzsuche, wurde das Silvesterwürfeln mehrmals unterbrochen.

Seit nunmehr sieben Jahren wird diese im Ort sehr beliebte Veranstaltung von der Sängervereinigung Bannberscheid Jahr für Jahr organisiert und durchgeführt und ist in Bannberscheid wieder fest etabliert. So war es dann auch kein Wunder, dass der Vorsitzende der Sängervereinigung Erich Rösler ca. 80 Bürger begrüßen konnte. Man trifft sich nicht, man kommt zusammen. Bei diesem Spiel gibt es keine Altersbegrenzung, um teilnehmen zu können. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren versammelten sich in der Aubachhalle, um den alten Brauch zu pflegen. Die Tradition lebt weiter!

An jedem Tisch in der Aubachhalle befanden sich 6-8 Spieler, die zunächst jeweils einen der insgesamt 65 Hefekränze auswürfelten.

Die Spieler müssen heimlich geübt haben, denn am laufenden Band wurden Höchstzahlen geworfen. Deshalb waren nach einer knappen Stunde bereits die 65 Hefekränze an die glücklichen Gewinner gebracht. Der Vorsitzende Erich Rösler war selbst erstaunt über die guten Würfelergebnisse, weil in den Jahren zuvor das Spielen mindestens zwei Stunden gedauert hatte.

Nachdem die „normalen“ Hefekränze ausgespielt waren, kam es nun zum Höhepunkt des Silvesterwürfelns.

Es ging um den Gewinn des Jahreskranzes, der die imposante Größe von einem Bachblech hatte und indem zusätzlich die Jahreszahl 2017 eingeflochten war. Das Spiel lief folgendermaßen ab: Bei einem Einsatz von lediglich einem Euro hatte jeder Spieler nur einen Wurf mit drei Würfeln. Die sogenannten Augen auf dem Würfel wurden addiert, wer die meisten Augen erzielt hat, der hatte den Jahreskranz gewonnen. Der optimale Wurf wären also dreimal 6, gleich 18 Augen, gewesen. Dieser Wurf konnte nur durch das Werfen von drei Einsern übertroffen werden. Bei gleicher Anzahl der Augen sollte ein Stechen über den Gewinner des Jahreskranzes entscheiden.

Die Spannung war in der Aubachhalle zum Greifen nahe, als das Spiel begann, denn jeder wollte den Jahreskranz mit nach Hause nehmen. Sven Pfaff legte bereits ganz zu Beginn des Spiels eine 18 vor, die bis zur vorletzten Spielerin nicht egalisiert oder überboten wurde. Diana Kaiser gelang es dann doch noch, mit ihrem Wurf, die 18 von Sven Pfaff zu egalisieren.

Nun musste ein Stechen entscheiden. Beide Finalteilnehmer hatten wieder nur einen Wurf und die höchste Zahl der Augen gewann. Sven Pfaff und Diana Kaiser waren von ihren Höchstwürfen in der Vorrunde weit entfernt, jedoch konnte sich letztendlich Diana Kaiser knapp durchsetzen. Damit stand sie als Gewinnerin des diesjährigen Silvesterwürfelns fest und konnte aus den Händen von Erich Rösler freudestrahlend den großen Jahreskranz mit nach Hause nehmen.

Der Vorsitzende der Sängervereinigung Bannberscheid zeigte sich hoch erfreut über die große Resonanz für das Silvesterwürfeln, was für ihn auch wieder der Beweis für ein funktionierendes Zusammenleben im Dorf ist. Er bedankte sich bei den Teilnehmern, nicht ohne allen einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen.

Die ortsansässige Bäckerei, die mit der Herstellung der Hefekränze beauftragt wurde, muss bei dieser Gelegenheit für die Herstellung des hervorragenden Produktes lobend erwähnt werden.