Freundeskreis der Kapelle St. Josef Walporzheim gegründet
Die Walporzheimer lieben ihr Gotteshaus
Walporzheim. Die Bindung der Walporzheimer Bevölkerung zu ihrer Kapelle mitten im Ort ist ungebrochen und darum kämpfen sie um den Erhalt der im Jahre 1660 erstmals erwähnten Kapelle. 1914 wurde schon einmal Kapellenverein gegründet, der sich irgendwann auflöste. Damals ging es darum, das Gebäude zu vergrößern und auszuschmücken. Die heutige Situation hat anderen Ursprung. Auf Grund der Bischofssynode im Bistum Trier geht ein gewaltiger Ruck durch alle Pfarreien. Durch die Zusammenfassung von 887 Pfarreien auf 172 Pfarrei- und Pfarrgemeinschaften werden bald viele Gotteshäuser leer stehen oder nur noch spärlich genutzt. Der Grund ist nicht nur der Priestermangel, sondern auch die schwindende Zahl der Gläubiger, wie Dechant Meyrer in seiner Ansprache erläuterte. Die Auswirkungen haben die Walporzheimer schon längst wahr genommen und möchten ihre Kapelle in Zukunft weiter zu Wortgottesdiensten, Totengebeten und anderen Gelegenheiten besuchen. Auch die Pflege und Betreuung der Kapelle soll abgesichert sein. Zu diesem Zweck haben sich eine Gruppe Leute zusammengesetzt und überlegt, wie man dies alles bewältigt. Nach Ausarbeitung der Möglichkeiten, die geboten werden, haben sie sich entschieden, unter dem Dachverband des Bistums einen Verein zu gründen. Dies immer mit dem Gedanken, dass die Hauptamtlichen, wie Priester, Diakone und Laien ihnen im pastoralen Dienst einen gewissen Spielraum zusichern, um eigene Ideen umsetzen zu können. Dies sagte der Dechant Jörg Meyrer unumwunden zu. „Kirche geht nur noch, wenn Gläubige aktiv werden.“
Zur Vereinsgründung hatten sich fast 50 Gemeindemitglieder versammelt und folgten aufmerksam den Vortragenden. Die Leitung des Gründungsteams hatte Werner Schüller übernommen. Ihm zur Seite saßen Edgar Flohe, Andrea Wittkopf und Harald Knieps. Werner Schüller erklärte den Sinn und Zweck der Versammlung und begrüßte die mit Anwesenden Herr Dechant Jörg Meyrer und Herr Paul Rademacher als Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrat von St. Laurentius. Ebenfalls anwesend war der Ortsvorsteher Gregor Sebastian. Dank sehr guter Vorarbeit verlief der eigentliche sehr Akt zügig. Herr Klaus Beu verlas deutlich und für Jeden verständlich die Satzung. Nach jedem Absatz hielt er inne, denn Werner Schüller legte Wert drauf, dass alle Anwesenden mit den Klauseln einverstanden war. Nur kleine Änderungen gab es nach Einwänden. Diese wurden gleich - manchmal nur durch Satzdrehungen - richtig gestellt. Nun ist alles schriftlich geklärt: der Zweck des Vereins, dass zum Beispiel der Verein die Patenschaft für die Kapelle St. Josef übernommen hat und die Förderung der Pflege, Unterhaltung und Betreuung, sowie die Förderung und Durchführung von kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen in und außerhalb der Kapelle in die Hand nimmt. Ebenso ist festgehalten, dass der „Freundeskreis der Kapelle St. Josef Walporzheim“ ausschließlich unmittelbar gemeinnützige Zwecke verfolgt. Auch, dass der Verein selbstlos tätig ist und in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgt. Dann kommen Erläuterungen der finanziellen Seite und die Aussage, dass der Verein parteipolitische Neutralität wahrt.
Die Mitgliedschaft ist geregelt und hat alle so angesprochen, dass jeder der Anwesenden zum Abschluss einen Mitgliedsbeitrag ausfüllte. Zudem ist der Beitrag so gehalten, dass er als human angesehen werden kann. Eine ordentliche Mitgliederversammlung findet einmal im Jahr statt und diese werden bei einem so engagierten Publikum wie am Gründerabend, reichlich besucht werden. Die Hoffnung, dass wie vorgesehen 10 Prozent der Anwesenden beschlussfähig sind, auf Bitte aus dem Publikum die Rate auf 25 Prozent aufgestockt wurde, lässt dies zu.
Um die viele amtlichen Schreibereien zu umgehen, wurde der Verein unter dem Dach des Bistums geschlossen. Die Beschlüsse bedürfen zu ihrer Rechtswirksamkeit der Genehmigung des Bischöflichen Generalvikariates. Einschränkungen soll es dadurch nicht geben. Mit einstimmigen Beschluss wurde die Satzung angenommen.
Nach diesem Wissen wurde gleich die erste Mitgliederversammlung einberufen und der Vorstand gewählt. Dieser setzt sich zusammen aus: 1. Vorsitzender Werner Schüller, sein Stellvertreter ist Edgar Flohe, als Kassierer fungiert Harald Knieps und die Schriftführung liegt in der Hand von Andrea Wittkopf. Als Beisitzer ließen sich eintragen: Bert Flohe, Klaus Beu, Brigitte Beu, Ursula Knopp, Stefan Knieps, Doris Bier, Werner Gies, Inge Fenioux, Gabi Schimming und Margret Monreal.
Damit können die Walporzheimer sicher sein, dass durch den „Freundeskreis der Kapelle St. Josef Walporzheim“ ihre Kirche im Dorf erhalten bleibt.