Herschbach. Die alljährliche Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehren aus der VG Selters fand in diesem Jahr im Feuerwehrhaus der Stützpunktwehr in Herschbach statt. Tobias Müller, der Wehrleiter der VG Selters, fand eingangs eine andere Art, die Gäste zu begrüßen. Er tat das in einer Form, als würde er in einer Betriebsversammlung zu den Angestellten der Unternehmensgruppe „Feuerwehr der Verbandsgemeinde Selters“ sprechen. Er sprach dann von Ehrungen für lange „Betriebszugehörigkeit“, die Verbandsgemeinde war die „Konzernmutter“. Ein Zitat: „Ich möchte die Neueinstellungen bitten, sich die Rentner zum Vorbild zu nehmen“. Das heißt übersetzt: „Die neuen Kameradinnen und Kameraden, die heute verpflichtet werden, sollen sich ein Vorbild an denen nehmen, die heute in den Ruhestand verabschiedet werden“. Die Rede von Tobias Haubrich kam gut an, weil sie mit lustigen Bonmots gespickt war. Er dankte allen „Betriebsangehörigen“ für ihren großartigen Einsatz für ihre „Firma“, obwohl es beim „Lohnniveau“ etwas haken würde.

Sodann ergriff Klaus Müller, der Bürgermeister der VG Selters das Wort und begrüßte die erschienenen Feuerwehrfrauen- und Männer, sowie den Ersten Kreisbeigeordneten Kurt Schüler, den VG-Wehrleiter Tobias Haubrich und weiter Ehrengäste. Klaus Müller erläuterte die aktuelle Situation der Feuerwehren in der VG Selters und kam auch auf Probleme zu sprechen, wie zum Beispiel die digitale Alarmierung, die sehr zu wünschen übrig lasse, obwohl die Einführung in den Händen des Landes liegt.

Erfreuliches hatte Klaus Müller zu berichten, als er verkündete, dass der VG-Rat etwa 550.000 Euro bewilligt hat, um für die Stützpunktfeuerwehr Selters ein Mehrzweckfahrzeug 3 (MZF 3) und für die Stützpunktfeuerwehr in Freilingen ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 (HLF 10) anzuschaffen. Auch Klaus Müller hob den besonderen Einsatz der Kameraden für die Allgemeinheit hervor, teilweise unter Verzicht auf Freizeit und Familie. Er übergab dann das Wort an Kurt Schüler, den Ersten Beigeordneten des WW-Kreises, der in Vertretung des verhinderten Landrates Achim Schwickert erschien. Herr Schüler überbrachte die Wünsche des Kreistages und des Landrates, und betonte, dass man das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehren und ihren Mitgliedern nicht hoch genug würdigen könne. Im Anschluss nahmen Klaus Müller und Kurt Schüler Ernennungen, Ehrungen, Beförderungen und Verabschiedungen vor.

Leo Weisenfeld von der FFW Weidenhahn erhielt das goldene Feuerwehrabzeichen für 45 Jahre Tätigkeit in der Feuerwehr, ebenso die Kameraden Christof Schmuck, Andreas Schmidt, Axel Dümler und Armin Schmitz. Das Silberne Feuerwehrabzeichen für 25 Jahre bei der Feuerwehr wurde an Nils Ahlborn, Jens Pfeifer, Stefan Sanner, Björn Schäfer, Thomas Antweiler, Torsten Höger und Christoph Zimmer verliehen.

Mit Lob, den besten Wünschen und viel Beifall wurden Karena Franz, Herbert Franz und Dieter Stelz in den Ruhestand, sprich in die Alterskameradschaft, entlassen. Anschließend wurden per Handschlag 21 junge Menschen zu Anwärtern der Feuerwehr ernannt. Acht Mitglieder verschiedener Feuerwehren erhielten ihre Urkunden zur Ernennung als Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmann. Es folgten 14 Ernennungen zum Oberfeuerwehrmann, sechs Beförderungen zum Hauptfeuerwehrmann, sieben Beförderungen zum Löschmeister, nein Beförderungen zum Oberlöschmeister und sieben Ernennungen zum Hauptlöschmeister. Ralf Thiele, Fabian Schmitt, Sebastian Fein, Marc Holl und Rene Hellman wurden zu Brandmeistern ernannt, Marco Weilberg erhielt die Urkunde zur Beförderung zum Oberbrandmeister.

Nach den Beförderungen erhob sich der ganze Saal, um den Vereidigungen der folgenden Personen den Respekt zu zollen: Gert Freund wurde erneut zum Wehrführer der Einheit Selters ernannt, Eckhard Becker zum Zugführer der Einheit Selters. Zu stellvertretenden Wehrführern wurden Jens Weber, Selters, Rene Hellmann, Wölferlingen und Fabian Schmidt, Freirachdorf, bestellt und vereidigt. Markus Tiefenthal aus Schenkelberg wurde erneut stellvertretender Wehrführer in Schenkelberg.

VG-Bürgermeister Klaus Müller bedankte sich in seinem Schlusswort bei der Stützpunktfeuerwehr in Herschbach für die hervorragende Organisation der Dienstversammlung und schloss mit den besten Wünschen zu Weihnachten und das Jahr 2018 für die Mitglieder der Feuerwehren und deren Familien.

Anschließend wurde in geselliger Runde die Beförderungen, Ehrungen und Ernennungen gebührend gefeiert. Die FFW Herschbach hatte einen kleinen Imbiss angekündigt, der sich als leckerer Spießbraten mit Kartoffelsalat entpuppte. So hatten die Kameraden der Feuerwehr die richtige Grundlage, später einige „Löschübungen“ durchzuführen.