Heimatmuseum Schloss Sinzig kommt mit Bildern von Franz Steinborn ins Johanniter-Haus

Ein Dutzend Aquarelle

10.12.2017 - 10:29

Sinzig. Wenn die Menschen nicht zum Museum kommen können, dann muss ein nicht barrierefreies Museum, wie das in Sinzig, zu den Menschen kommen, dachte Agnes Menacher, Leiterin des Heimatmuseums Schloss Sinzig. Dieser Überlegung folgend, schloss sie einen Leihvertrag mit dem Johanniter-Haus Sinzig und dessen Leiterin Esther Zimmermann. Im Johanniter-Haus (früher Franziskushaus) stellt das Museum eine Auswahl von Bildern des bekannten Sinziger Malers Franz Steinborn (1900 bis 1961) aus.

Damit bietet das Seniorenzentrum seinen Bewohnern und der Öffentlichkeit Einblick in das Werk des bei vielen älteren Menschen noch präsenten Kunstmalers und Lehrers. Steinborn hat sich seinen Namen gemacht mit Aquarellen, Ölgemälden und Zeichnungen, meist zu Motiven aus Sinzig und der Region. Gezeigt werden zwölf Aquarelle.


Stille Schönheit


Franz Steinborn kam am 14. April 1900 in Bad Neuenahr zur Welt. Er starb am 18. Juni 1961 in Sinzig, wo er ab 1935 lebte und an der Volksschule unterrichtete.

Der Lehrer und Maler hatte mit seiner Ehefrau Friedel, geborene Klein, drei Kinder. Neben dem Beruf galt seine Liebe der Malerei, der Natur und der Musik. Steinborn hatte sich die Fähigkeit des Malens und Zeichnens ohne Akademie-Besuch erarbeitet. Er malte in Aquarell und Öl, zeichnete mit Bleistift, Tusche oder Kohle und fing in seinen Landschaften die kleinen Dörfer im Ahrtal und die herbe stille Schönheit der Eifel ein. Dunstig melancholische Szenerien ebenso wie heiter-friedliche Flussstücke dokumentieren die starke Verbundenheit des Künstlers mit der Landschaft. Kleinen Blumen und zarten Gräsern gewidmete Pflanzenbilder bezeugen seine Achtung auch für das, was unscheinbar ist. Weniger bekannt, aber nicht minder reizvoll sind Impressionen des Malers aus heimatfernen Gegenden, wie eine Grazer Hausidylle zeigt.


Auch Gebrauchskunst


Steinborn verwandte sein kreatives Talent auch auf die Schnitzerei von Gebrauchsgegenständen, Modellbau, Entwürfe für Karnevals- und Blumenkorsowagen, auf Bühnenbilder und Kalligrafie. 1957 schuf er für das Heimatmuseum das Stadtmodell „Sinzig um 1650“, das mit den Aquarellen einzelner Höfe und Stadttore im Museum ein Ensemble bildet. Insbesondere das Stadtmodell zieht als detailreich ausgearbeitete Welt im Kleinen die Blicke der Museumsgäste an. Irene Steinborn, Tochter des Malers, erinnert sich noch gut an die Treffen zwischen ihrem Vater und dem in Sinzig geborenen Geograf und Hochschullehrer Professor Peter Josef Zepp, dessen Archivstudien dem Stadtmodell zugrunde liegen.


Die Motive


Aus dem Motivschatz Steinborns sind im Johanniterhaus zu sehen Mohnblumen in der Vase als auch ein Sommerblumenstrauß. Es grüßen eine Grazer Ansicht und Berge am See. Die Ahr und ihre landschaftliche Einbettung geraten verschiedentlich vor Augen, zum Beispiel mit Bergkuppen oder mit Blick auf den Weinort Rech. Wiederum besondere Stimmungen geben im Aquarell der Winter an der hohen Acht, Gebirge im Nebel und die untere Ahr mit Landskron wieder. Die Ausstellung im Johanniterhaus in der Renngasse 7 ist bis Ende März täglich von 11 bis 18 Uhr zu sehen.

HG

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

Wer kann Angaben zum Unfallgeschehen machen?

Zeugen nach Verkehrsunfallflucht gesucht

Ehlscheid. Am 26. April, zwischen 06:55 Uhr und 15:50 Uhr, befand sich der PKW der Geschädigten auf dem Parkplatz der Tierarztpraxis in der Gommerscheider Straße. Bei der Rückkehr zum Fahrzeug bemerkte die Geschädigte eine großflächige Beschädigung im Bereich der linken Fahrzeugseite ihres PKW. Zeugen werden gebeten, mögliche Hinweise der Polizeiinspektion Straßenhaus unter Tel. 02634/9520 oder per E-Mail: pistrassenhaus@polizei.rlp.de. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Ermittlungen nach sexueller Belästigung in Regionalbahn auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz

19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Koblenz. Am Donnerstagmittag, 25. April zwischen 11.30 und 12.30 Uhr soll es in der Regionalbahn 4256, auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz, zu einer sexuellen Belästigung einer 19-Jährigen gekommen sein. mehr...

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Hubschraubereinsatz bei schwerem Verkehrsunfall auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Ruppichteroth. Am Donnerstagnachmittag, 25. April 2024 um 16.20 Uhr wurde der Leitstelle der Polizei durch die Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises ein Verkehrsunfall mit verletzten Personen auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth gemeldet. mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Claudia Krahe-Abel:
Es darf keine Impfpflicht geben! Das Grundrecht auf die Unversehrtheit des Körpers muss dringend gewahrt werden! Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen was er in seinen Körper spritzen lässt oder nicht. Und es darf keine Diskriminierungen geben. Jeder muss Verantwortung für sich selbst und seine...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Erika Hoffmann :
Ja, Kontrolle ist gut...aber Hilfeleistung wäre besser!! Wenn Menschen einen Gnadenhof leiten, dann sind das Tierfreunde! Ihnen Geldgier zu unterstellen, ist gemein!! Ich zahle gerne meine Hundesteuer, hoffe das dieses Geld gerade Gnadenhoefen zugute kommt!!! ...

Bad Neuenahr-Ahrweiler: Hunde bitte anleinen

Veronika Brieda :
Es wäre wünschenswert wenn die Stadt Bad-Neuenahr-Ahrweiler ein Hundeplatz zur Verfügung stellen würde. Hunde wollen gerne mal frei ohne Leine laufen. Haben Sie Verständnis? Mit freundlichen Grüßen Veronika Brieda ...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service