Umfrage-Aktion des Andernacher Caritasverbands

Flüchtlingshilfe aus sozialer Verantwortung

Drei Viertel der Ehrenamtlichen in der Pellenz machen weiter - etwa die Hälfte der Kontaktierten nahm Teil

Flüchtlingshilfe aus
sozialer Verantwortung

43 Personen füllten den Fragebogen zur Flüchtlingshilfe aus. Foto: privat

10.09.2017 - 14:00

Region. Mit einer Befragung in der Pellenz sollte festgestellt werden, wie Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe ihre Tätigkeit erleben, welche Herausforderungen und Schwierigkeiten sie sehen und was an Wünschen und Erwartungen vorhanden ist. 43 der 84 angeschriebenen Personen nahmen an der Umfrage teil, also über 51 Prozent. Initiatorin der Befragung ist Caritas-Mitarbeiterin Irmgard Hillesheim, die sich als Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingshilfe bei allen erkenntlich zeigte, die an der Umfrage teilgenommen haben. Unterstützt wurde sie von Pastoralreferent Günter Leisch vom Dekanat Andernach-Bassenheim, dem Träger der Initiative. Die Befragung sollte eine grundsätzliche Bestandsaufnahme treffen und möglichen Bedarf der Ehrenamtlichen aufdecken, um adäquat Unterstützung leisten zu können. Außerdem sollte festgestellt werden, wie sich die Arbeit und Stimmung der Ehrenamtlichen verändert hat, da nach der Ankunft der Flüchtlinge jetzt deren Integration im Zentrum des ehrenamtlichen Tuns steht.

64,3 Prozent der Aktiven sind weiblich, über 35,7 Prozent männlich, wobei 66,6 Prozent der Männer und 35,7 Prozent der Frauen an der Umfrage teilnahmen, die meisten zwischen 51 und 78 Jahre alt, überwiegend berufstätig und deutscher Nationalität. Fast drei Viertel der Berufstätigen möchten weiterhin aktiv in der Flüchtlingshilfe mitwirken, zwölf Prozent wollen aussteigen und weitere zwölf Prozent machen keine Angaben zum weiteren ehrenamtlichen Engagement.

Besonders häufig begleiten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Flüchtlinge zum Arzt und zu Behörden, geben praktische Alltagshilfen und engagieren sich im „Offenen Treff“. Ebenso sind Fahrdienste, Sprachförderung, Freizeitangebote, Hausaufgabenhilfe oder die Arbeit in der Kleiderkammer bei den Ehrenamtlichen sehr beliebt, wobei die meisten zwischen einer bis acht Wochenstunden tätig sind. Einige wenige Engagierte geben an, zwischen 20 bis 30 Stunden in der Woche aktiv zu sein. Drei Viertel der Befragten haben sich aus eigenem Interesse und Antrieb dieser Aufgaben zugewandt, wobei 80 Prozent „soziales Verantwortungsgefühl“ und den Wunsch „Bedürftigen zu helfen“ als Motivation nennen. Die Befragung zeigt, dass sich die Ehrenamtlichen ihre Aufgabe gezielt ausgewählt haben und genau das tun, was nach eigener Meinung zu ihnen passt oder weil sie „positive Erfahrungen“ gemacht haben.


Gründe sind breit gefächert


Überwiegend bezeichnen sich die Befragten als „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Die Gründe für ein ehrenamtliches Engagement sind breit gefächert: Gut 25 Prozent sehen die Integration von Flüchtlingen als Ziel, gefolgt von konkreten Hilfestellungen. Auch war es für die Organisatoren wichtig, zu erfahren, dass gut zwei Drittel der Aktiven bis dato an keiner Schulung teilgenommen haben. Als Gründe wurden Zeitmangel oder keine Notwendigkeit genannt. Es scheint, dass die Ehrenamtlichen mit der von der Flüchtlingshilfe geleisteten Unterstützung zufrieden sind, werden doch keine konkreten Wünsche und Verbesserungsvorschläge gemacht.

Der mit Abstand wichtigste Ansprechpartner ist die Initiative „Fremde werden Freunde“ selbst, wobei, so die Befragungsteilnehmer, Austauschtreffen und Gespräche mit anderen Ehrenamtlichen als besonders bedeutend eingestuft werden. Ihre Kraft ziehen 77 Prozent der Befragten aus der Dankbarkeit, die sie im direkten Kontakt mit den Flüchtlingen erfahren. Bei der Frage nach auftauchenden Problemen wurden zeitliche, organisatorische und punktuell Probleme mit Flüchtlingen genannt. Ein Drittel hält Aufwandsentschädigungen für wichtig, ein Drittel für unwichtig, die Übrigen sind in dieser Frage unentschieden. Insgesamt zeigt die Befragung ein sehr differenziertes Bild ehrenamtlichen Engagements. Die Befragten wollen sich vorwiegend auch in der Zukunft weiter engagieren.

Die Entwicklung im Bereich der Flüchtlingsarbeit bleibt grundsätzlich abzuwarten. Somit unterliegt auch das persönliche, ehrenamtliche Engagement jedes Einzelnen einer nur schwer vorhersehbaren Dynamik. Gleichzeitig spielt die persönliche Situation der Befragten eine große Rolle. Somit sind die Ergebnisse eine punktuelle Bestandsaufnahme der Rückmeldungen. Eine erneute Befragung kann zu anderen Ergebnissen führen. Die gesamte Umfrage findet sich auf der Homepage des Caritasverbandes unter der Rubrik „Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe“: www.caritas-andernach.de.

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