Jury des Mülheimer Obst- und Gartenbau-Vereins hatte viel zu tun
Grüne Oasen begeisterten die Juroren
Insgesamt 13 Gärten in Mülheim-Kärlich wurden beim diesjährigen Blumenschmuckwettbewerb bewertet
Mülheim-Kärlich. Aus Anlass seines 100. Vereinsjubiläums hatte der Mülheimer Obst- und Gartenbau-Verein vor einigen Jahren einen Blumenschmuckwettbewerb ins Leben gerufen. Aufgrund der positiven Resonanz ist aus der ursprünglich nur einmalig geplanten Aktion eine kleine Tradition geworden: In diesem Jahr wird der Wettbewerb, der auch von der Stadt Mülheim-Kärlich unterstützt wird, bereits zum vierten Mal durchgeführt. Alle Bewohner von Mülheim-Kärlich, die einen Garten, einen Innenhof oder einen schön bepflanzten Balkon ihr eigen nennen, konnten sich anmelden. Am vergangenem Samstag war eine vierköpfige Jury unterwegs, um die entsprechenden Gärten zu besichtigen und anhand von verschiedenen Kriterien zu beurteilen.
„Immer noch hören wir leider ziemlich oft den Satz: Mein Garten ist doch zu klein. Oder mein Garten kann mit anderen doch nicht mithalten“, so Thomas Schneider. Der Vorsitzende des Traditionsvereins versucht, diese Bedenken, die viele Mitbürger von einer Beteiligung am Wettbewerb abhalten, jedes Jahr zu entkräften: „Die Jury bewertet jeden Garten nach einem festen Bewertungsbogen, da spielt es keine Rolle, wie groß die Anlage ist. Verlieren kann niemand – auch muss man keine besonderen Mengen an Blumen neu einpflanzen“, so Schneider. Bei dem Wettbewerb geht aber es nicht „nur“ um Blumen, wie der Name vielleicht erahnen lassen könnte. Eine gepflegte Rasenfläche mit Stauden oder Sträuchern kann genauso begeistern wie ein Innenhof mit schön bepflanzten Kübeln.
Wunderschöne Grünanlagen
Dies wurde auch bei der Besichtigung durch die Bewertungskommission deutlich: „Wir haben wunderschöne grüne Oasen im Stadtgebiet gesehen“, zeigte sich Margarete Meyer begeistert, die ebenso wie Paul Schneider und Horst Hohn zur Jury gehörte. Gewertet wurden die Teilnehmer in zwei Kategorien. Zum einen die Rubrik Garten/Vorgarten/Hauseingänge (eingepflanzt in die Erde, keine Kübel). Die zweite Kattegorie betraf die Rubrik Fassade/Fensterbänke/Blumenkästen/Terrasse/Kübel (Hof, Innenhof, Hauseingang). Insgesamt 13 Gärten wurden von der Jury besucht. Neben klassischen Anpflanzungen entdeckten die Experten auch teilweise sehr kreative Dinge. So hat beispielsweise eine Mitbürgerin in der Mühlenstraße ihren großen Buchsbaum so geschnitten, dass er wie ein übergroßer Hund aussieht. Viele Mitbürger nutzten den Besuch der Jury auch dazu, spezielle Fragen zu ihren Pflanzen zu stellen. Eines wurde sehr deutlich: Ein Problem beschäftigt die Hobby-Gärtner derzeit besonders: Der Befall der Pflanzen durch den Buchsbaumzünsler. Kaum ein Buchsbaum bleibt derzeit von dem Schädling verschont. Auch die Experten beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge, denn der Buchsbaumzünsler ist nicht nur in einzelnen Pflanzen, sondern auch in Hecken sowie in großen und teilweise jahrzehntealten Bäumen anzutreffen. Auch zu Problemen mit anderen Schädlingen, wie zum Beispiel Blattläusen, erteilte Thomas Schneider als Baumschulmeister gerne Auskünfte. Besonderen Wert legte die Jury nicht nur auf die Gestaltung und den Pflegestand des Gartens, sondern auch auf ökologische Aspekte. So war beispielsweise das Vorhandensein von Nistkästen für eine gute Bewertung von Vorteil. Die Gewinner des Blumenschmuckwettbewerbs wollten die Verantwortlichen vom Obst- und Gartenbau-Verein am Wochenende jedoch noch nicht verraten. Die Siegerehrung wird erst im ersten Quartal 2018 im Rahmen der nächsten Jahreshauptversammlung des Vereins erfolgen. GH