Kosovarin findet Festanstellung durch das MIB-Projekt
Hilfe für Mütter mit Migrationshintergrund
Mayen. Die Kosovarin Haxhere Veseli gehört zu den Frauen, die eigentlich kaum Chancen auf ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis haben. Aufgrund der langjährigen Erziehung ihrer drei Kinder und durch den Tod ihres Mannes hatte sie wenig Zeit, sich um ihre berufliche Entwicklung zu kümmern. Ohne Führerschein und nur mit geringen Deutschkenntnissen war es aus Sicht der 49-Jährigen sehr schwierig, eine Arbeit zu finden. Sie hat nun eine unbefristete Festanstellung als Reinigungskraft in der Kindertagesstätte Schillerstraße in Mülheim-Kärlich, die sich in Trägerschaft der Verbandsgemeinde Weißenthurm befindet. Geholfen hat ihr dabei das Projekt „Mütter mit Migrationshintergrund in Beschäftigung“ (MIB) des Jobcenters Mayen-Koblenz. Die Migrantinnen werden intensiv betreut und können an Infoveranstaltungen sowie Gruppentrainings zu Themen aus ihrer Lebens- und Arbeitswelt teilnehmen. Behandelt werden unter anderem, wie Familie und Beruf vereinbar sind, Möglichkeiten zur Kinderbetreuung gefunden werden und die zur Verfügung stehende Zeit sinnvoll einzuteilen ist. Es gibt Betriebsbesichtigungen und Gespräche mit Mitarbeitern von Personalabteilungen. Auch ein individueller Hilfeplan wird erstellt. Die Kosovarin arbeitete zuerst befristet als Vertretungskraft in einem Mitarbeiterpool, der eingesetzt wird, wenn durch Krankheit oder Urlaub nicht genügend Reinigungskräfte zur Verfügung stehen. Kita-Leiterin Judith Pfeiffer-Stein erkannte, dass die 49-Jährige immer engagiert, zuverlässig und gern arbeitete und empfahl die Migrantin daher für eine Festeinstellung.
Frauen in das Berufsleben integrieren
Georg Hollmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm, sieht die Vorteile des Projekts: „Frauen in das Berufsleben zu integrieren, ist ein wichtiges Thema, das vom Jobcenter umgesetzt wird. Neben einer finanziellen und sozialen Absicherung kann auch das Familieneinkommen stabilisiert werden. Die Verbandsgemeinde Weißenthurm setzt unter anderem deshalb auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen, um Frauen den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern.“ Jobcenter-Geschäftsführer Rolf Koch bestätigt die positive Wirkung: „Wir freuen uns, dass das Programm im Kreis Mayen-Koblenz so viele Erfolge erzielt hat. Durch die intensive Betreuung haben wir bereits 46 zugewanderten Frauen zu einem Leben in Arbeit und Ausbildung - mit Kind - verholfen. Unser guter Draht zu den regionalen Unternehmen hat sich dabei als maßgeblich für den Erfolg erwiesen.“ Denn Mütter mit Zuwanderungsgeschichte sind in Deutschland - trotz guter Qualifikationen und hoher Motivation - deutlich seltener und in geringerem Umfang erwerbstätig als Mütter ohne Migrationshintergrund. Die Intensivbetreuung, die es bundesweit gibt, wird mit vergleichsweise hohen Vermittlungsquoten belohnt: jede Dritte der zumeist ausländischen Teilnehmerinnen hat nach dem Projekt eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, weitere sind in Sprache oder beruflichem Fachwissen geschult worden. Die Mobilisierung zum Ausstieg aus dem Alltag und zum beruflichen (Wieder-) Einstieg fördert die sprachliche und gesellschaftliche Integration der Frauen und ihrer Familien. Das Projekt „Mütter mit Migrationshintergrund in Beschäftigung“, das sich an Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahre aus verschiedenen Herkunftsregionen richtet, wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Weitere Infos beim Jobcenter Mayen-Koblenz auf der Seite www.jobcenter-myk.de im Internet.).