In einer emotionalen Feierstunde wurde der Koblenzer Polizeipräsident verabschiedet

Karlheinz Maron folgt Wolfgang Fromm

28.09.2017 - 11:24

Koblenz. Der große Saal im Polizeipräsidium war nahezu komplett gefüllt, denn ein ganz besonderer Anlass war angekündigt. Innenminister Roger Lewentz verabschiedete Wolfgang Fromm in den verdienten Ruhestand. Gleichzeitig führte er als Nachfolger den Direktor der Bereitschaftspolizei, Karlheinz Maron, in das Amt des Präsidenten des Polizeipräsidiums Koblenz ein.

Der 65-jährige Wolfgang Fromm stammt aus dem Rhein-Lahn-Kreis. Er ist seit 1969 Polizist und hat den Beruf von der Pike auf gelernt. Über verschiedene Verwendungen zunächst im mittleren Polizeivollzugsdienst qualifizierte er sich 1978 für den gehobenen Dienst und absolvierte den entsprechenden Laufbahnlehrgang in Koblenz. Doch die Zeit im gehobenen Dienst sollte nicht lange andauern: Sechs Jahre später wurde Fromm für den höheren Polizeivollzugsdienst ausgewählt und begann sein Studium an der Polizeiführungsakademie in Münster. Die anschließende Verwendung verschlug ihn ins südliche Rheinland-Pfalz, zur damaligen Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz in Neustadt an der Weinstraße.

1990 kehrte er in heimische Gefilde zurück und wurde Leiter der Polizei im Landkreis Cochem-Zell. Von 1999 bis 2002 war er als Leiter der Abteilung Polizeieinsatz beim Polizeipräsidium Trier zugleich stellvertretender Polizeipräsident in der Moselstadt, bis er 2002 selbst die Verantwortung für ein Polizeipräsidium übernahm und Polizeipräsident in Ludwigshafen wurde.

2013 übernahm Fromm von Horst Eckhardt den Posten des Polizeipräsidenten seines Heimatpräsidiums in Koblenz. Jetzt wurde er in einer Feierstunde mit dem Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand verabschiedet. Der Innenminister wünschte ihm alles Gute für die Zukunft: „Es ist schon schwer, nach 48 Jahren so ein herausragendes Amt und so ein langes Leben als Schutzmann aufgeben zu müssen.“

Als Nachfolger von Fromm wurde anschließend Karlheinz Maron in das Amt des Polizeipräsidenten eingeführt. Der 57-Jährige gehört bereits seit 37 Jahren der rheinland-pfälzischen Polizei an. Zuletzt wurde ihm im Dezember 2016 als leitender Polizeidirektor die Leitung der Bereitschaftspolizei in Rheinland-Pfalz übertragen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig bezeichnete Fromm als einen Gentleman auf ganzer Linie. Ein Repräsentant der Polizei, der eine lebende Werbebotschaft für die Polizei ist, so der OB. Eine stets vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit bescheinigte der OB dem scheidenden Polizeipräsidenten.


Musikalisches Zwischenspiel


Im weiteren Verlauf der Feierstunde kamen Grußworte vom leitenden Oberstaatsanwalt Harald Kruse, von Polizeipräsident Reiner Hamm, von Gerhard Jung, Vorsitzender Gesamtpersonalrat, und auch von Landespolizeipfarrer Reinhard Behnke.

Nach einem musikalischen Zwischenspiel der Hausband des Polizeipräsidiums („Blues Cop“) erfolgten die doch emotionalen Abschiedsworte von Fromm. „Nach 48 Jahren ist es heute für mich Zeit, den aktiven Polizeidienst abzuschließen. Dahinter liegen zahllose dienstliche Begebenheiten und Gegebenheiten - schöne und nicht ganz so schöne, erinnerungsnahe und erinnerungsferne, prägende und weniger prägende. Was aber rückblickend zählt, sind die zahlreichen menschlichen Begegnungen“, so Fromm. „Für mich heißt es jetzt loslassen, mich neu orientieren, den Puls des eigenen Herzens fühlen, wieder Atemholen lernen.“

In seiner Antrittsrede betonte der neue Polizeipräsident Maron, dass es für ihn etwas Besonderes sei, in seiner Heimatregion jetzt Polizeipräsident im größten Polizeipräsidium im Land zu werden. „Die Zusammenarbeit mit der Justiz, den kommunalen Behörden und vielen weiteren Behörden und Institutionen ist unverzichtbar, wenn wir innere Sicherheit als Ganzes begreifen wollen“, so Maron. „Wir alle müssen versuchen, das bestmögliche Ergebnis, das heißt Sicherheit für den Bürger, zu erzielen. Die Polizei ist kein Selbstzweck. Wir sind den Gesetzen und damit besonders den Menschen verpflichtet. Wir dürfen in keinem Fall die Bürger aus dem Blick verlieren und müssen immer wieder neu versuchen, den Erwartungen der Bevölkerung gerecht zu werden. Der Bürger muss die Präsenz der Polizei wahrnehmen, er muss Hilfe bekommen, wann immer er sie braucht“, erläuterte er weiter.


Transparenz ist gefragt


Das Handeln der Polizei sollte transparent sein, hier sieht er insgesamt noch Optimierungsmöglichkeiten. Was zum Abschluss des offiziellen Teils der Feierstunde folgte, wird wohl in die Geschichte des Koblenzer Polizeipräsidiums eingehen, denn Fromm wurde von der Band eingeladen, seine Künste auf der Gitarre in einem Musikstück zu präsentieren. Das ließ sich der ehemalige Polizeipräsident nicht entgehen, griff zum Instrument und verwandelte sich in einen Rock ‚n‘ Roller. Die Finger wirbelten auf den Gitarrensaiten rauf und runter, die anwesenden Gäste hielt es fast nicht auf ihren Stühlen. Abschied, Emotionen und ein Neuanfang konnten nicht schöner inszeniert werden. US

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