Nachruf: Mayener Urgestein Karl-Heinz Hoffmann verstorben
Sein ehrenamtlicher Einsatz war eine tragende Säule demokratischer Kultur
Mayen. Der bekannte und geschätzte Mayener Bürger, Karl-Heinz Hoffmann, ist am 25.4.2024 im Alter von 83 Jahren verstorben. Er war ein „Hans Dampf in allen Gassen“ der im wahrsten Sinne des Wortes auf vielen Ebenen Meilensteine gesetzt hatte. Ein Kämpfer für die Gute Sache, gewürzt mit viel Sachverstand und Herzblut. Einer, der seine Familie über alles liebte. So war er, der am 17.7.1940 in Kaifenheim geborene, mit seiner geliebten Ehefrau Margit seit dem 21. Mai 1960 verheiratete, Vater von einer Tochter und drei Jungs, Schwiegervater, liebevoller Opa von 9 Enkeln und Uropa von 10 Urenkeln, Karl-Heinz Hoffmann. . „Ich war immer viel unterwegs, und selten daheim“, mit dieser kurzen Bemerkung schilderte er uns einmal, augenzwinkernd, bei einem Cappuccino in seinem Mayener Lieblings-Café den „Ablauf“ seines bisherigen Lebens. Ob nun als Mitglied, innerhalb der Gewerkschaftsbewegung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft in der er das Amt des Ortsverbandsvorsitzenden über viele Jahrzehnte hinweg mit großem gewerkschaftlichem Engagement, ausgeführt hatte. Für Hoffmann gab es das Wort „Verantwortung“, und diese Einstellung wurde von ihm auch praktiziert. Die kommunale Selbstverwaltung und beispielhafter Einsatz für die Anliegen vieler Bürgerinnen und Bürger leben von solch verantwortungsvollen Persönlichkeiten. Klar, wenn man die Vita des gelernten Bürokaufmanns und Bundesbahnbeamten a.D. mit den ganzen vielen „Einsätzen“ in Politik, Gewerkschaft, städtischen Ausschüssen, oder ehrenamtlichen Betätigungen liest, wird’s einem fast schwindlig. Ob nun als Mitglied, Pflichtdelegierter, Fachgruppenleiter, Personalrats-
Mitglied, Bezirkspersonalrats-Mitglied, Vorstandsmitglied, Vorsitzender des Personalräteausschusses, Bezirksvorstands-Mitglied, innerhalb der Gewerkschaftsarbeit, oder darüber hinaus ab 1988 als hauptamtlicher Geschäftsführer der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands und von 1991 an hielt Hoffmann Seminare ab und leistete Aufbauarbeiten innerhalb der fünf neuen Länder. Seit 1962 war der Mayener Bürger Mitglied der SPD, Vorstandsmitglied im SPD Ortsverein Mayen, Geschäftsführer des Ortsvereins und der Fraktion, sowie stellvertretender Partei- und Fraktionsvorsitzender, Kein Wunder, das der 83 jährige durch seine immense Erfahrung auch in vielen Ausschüssen, wie im Verkehrsausschuss, dem Forst- und Liegenschaftsausschuss, den Ausschüssen für Wohnungen und Wohnungsbau, Haupt und Finanzen, oder Bau und Vergabe tätig war. Nicht zu vergessen Hoffmans Arbeit als Mitglied des Ältestenrates, Aufsichtsratmitglied der Stadtwerke, Stadtentwicklung und Komm-Aktiv zu erwähnen. So hatte die Mayener Frohnatur auch in puncto Sport und Ehrenamt einiges vorzuweisen. So war er seit 1953 beim im TuS Mayen in den Abteilungen Fußball und Leichtathletik aktiv, Vorsitzender des Eisenbahner Sportvereins Mayen, zuletzt als dessen Ehrenvorsitzender, Ehrenmitglied des Deutschen Siedlerbundes, Vertrauensmann des Bundesbahn Sozialwerkes Köln, Mitglied des Prüfungsausschusses für Berufskraftfahrer, oder gar ehrenamtlicher Richter am Land- und Verwaltungsgericht in Koblenz. Für den Mann, der sich in unzähligen Kursen weitergebildet hatte um in Schreibmaschine, Computer, Management, oder Rhetorik „fit“ zu sein, standen in all diesen Jahren auch viele Ehrungen und hohe Auszeichnungen an. So erhielt Karl-Heinz Hoffmann das goldene Kegelsport-Abzeichen, die Silberne und Goldene Ehrennadel des Verbandes des Deutschen Eisenbahner Sportvereins, die goldene Ehrennadel der Stadt Mayen, die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz, die Hans Böckler Medaille, den Ehrenteller des Deutschen Siedlerbunde, die Willi Brandt Medaille, die Freiherr vom Stein Plakette, oder gar als „Sahnehäubchen“ das Bundesverdienstkreuz am Bande. Jedenfalls stand fest: Karl-Heinz Hoffmann gehörte als Urgestein zu den 1,5 Millionen ehrenamtlich Engagierten in unserem Lande und verleihen dadurch dem Ehrenamt ein Gesicht. Ein Ausspruch des Ministers bei Übergabe der Freiherr vom Stein Plakette passte haargenau auf Karl Heinz Hoffmann: „Unser Land, unsere Gesellschaft braucht Menschen wie Sie. Ihr ehrenamtlicher Einsatz ist eine tragende Säule demokratischer Kultur. Diese wertvolle Plakette ist ein bescheidener Dank und eine Anerkennung für Ihren unermüdlichen Einsatz. Ihr verdienstvolles Wirken im Geiste des Freiherrn vom Stein dient zugleich als Vorbild für die junge Generation und wird hoffentlich vielfältige Nachahmungen finden“. Hoffmann, der, über 60 mal Blut beim DRK spendete und der sich in allen Jahren durch Kegeln Angeln, Fahrrad fahren, oder Kartenspielen einen „Ausgleich“ schaffte, betreute seine geliebte Ehefrau Margit, die er einst als Nachbarskind in den Bahnhäusern, kennen und lieben gelernt hatte, bis 8 Wochen vor seinem Todestag. Er hatte jedenfalls auch, nachdem er mit seinen Aktivitäten kürzergetreten war, immer noch seine Ohren offen: „Dafür sitze ich morgens hier im Café – Ich muss doch hören, was in Mayen so läuft. Eines war ihm immer sehr wichtig: „Anstand und Pünktlichkeit“ Am Freitag, den 4. Mai 2024 fand er, begleitet von seiner großen Familie, auf dem Mayener Friedhof seine letzte Ruhe.
BS